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Warum du Penny Stocks wie die Pest meiden solltest

Foto: The Motley Fool

Investoren sind in der Regel ein eher optimistischer Haufen, der die Storys der Wall Street von riesigen Chancen auf Wachstum nur zu gerne glaubt. Manchmal fußen diese Geschichten auf einem soliden Fundament, manchmal sehen sie aus wie nichts anderes als Hoffnungen und Träume. Penny Stocks, die in der Regel zu weniger als 1 US-Dollar pro Aktie gehandelt werden, fallen eher in die Kategorie „Hoffnungen und Träume“. Hier sind zwei Beispiele aus der Praxis, warum die meisten Investoren Penny Stocks wie die Pest meiden sollten, egal wie rosarot die Unternehmen dahinter die Zukunft auch malen mögen.

Die theoretische Goldmine

Northern Dynasty Limited (WKN: 906169) plant den Bau einer Mine in Alaska. Auf dem Papier sieht das Pebble Project fantastisch aus. Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich um das größte unerschlossene Kupfer- und Goldvorkommen der Welt. Die gemessenen und angezeigten Reserven (der Betrag, den das Unternehmen glaubt, aus dem Boden ziehen zu können) sind mit 57 Mrd. Pfund Kupfer und 71 Mio. Unzen Gold riesig. Zudem sind Silber (345 Mio. Unzen) und Molybdän (3,4 Mrd. Pfund) im Mix enthalten.

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Wenn das Pebble Project erst einmal abgeschlossen ist, könnte die Aktie von Northern Dynasty durch die Decke gehen. Aber es gibt einen Grund, warum die Aktie bei unter 1 US-Dollar steht: Die Aussichten für Pebble sind bestenfalls durchwachsen. So gibt es in der Region Bewohner, Behörden und Umweltschützer, die sich gegen das Projekt stellen, weil es Auswirkungen auf die Lachszuchtgebiete haben könnte. Tatsächlich versucht Northern Dynasty nach wie vor, die Genehmigungen zu bekommen, und bisher verlief das alles andere als reibungslos.

Derweil verliert das Unternehmen seit Jahren Geld und muss immer noch mit Materialkosten rechnen, vorausgesetzt, es darf überhaupt eine Mine bauen. Das bedeutet wahrscheinlich, dass man mehr Aktien ausgeben muss, was den derzeitigen Aktienwert weiter verwässern würde. Tatsächlich sind die Aussichten für Pebble so schlecht, dass der wichtigste Finanzpartner von Northern Dynasty, First Quantum Minerals, Mitte 2018 aus dem Projekt ausstieg. Die Fertigstellung von Pebble dürfte also noch schwieriger werden.

Sicher, Pebble könnte ein großer Erfolg werden und die Aktie könnte steigen. Aber derzeit ist die Mine noch Jahre von der Fertigstellung entfernt. Und das Unternehmen hat auch nur begrenzte finanzielle Ressourcen, wenn es nicht gerade mehr Aktien ausgibt, was die bestehenden Anleger verärgern dürfte. Die meisten Investoren sollten lieber warten, dass es tatsächlich gefördertes Gold und Kupfer vorzuweisen gibt. Erst dann sollten sie auf die Aktie setzen, selbst wenn das eine schöne Geschichte sein mag und die Aktien für unter 1 US-Dollar gehandelt werden.

Auf die Zukunft der Kernenergie setzen

Dann haben wir da noch Denison Mines (WKN: A0LFYS), ebenfalls derzeit für unter 1 US-Dollar zu haben. Dieses Unternehmen arbeitet am Wheeler River Project, das große Uranvorkommen beherbergt. Denison plant den Bau von zwei Minen, die über einen Zeitraum von 14 Jahren durchschnittlich rund 7,5 Mio. Pfund Uran pro Jahr produzieren sollen. Aber eben nur, wenn die Minen tatsächlich gebaut werden.

via YCharts

Denison arbeitet noch immer am Genehmigungsprozess. Erst 2021 wird mit dem Bau begonnen, wenn alles wie geplant verläuft. Die erste der beiden Minen auf dem Gelände wird erst 2024 mit der Förderung beginnen. Dann muss das Unternehmen mit den Arbeiten an der zweiten Mine beginnen, die erst 2026 starten wird, wobei die Inbetriebnahme für 2030 geplant ist. In dieser langen Zeitspanne kann viel schiefgehen … und das ist hier gar nicht mal das größte Problem.

Zum jetzigen Zeitpunkt erwartet das Unternehmen operative Margen von rund 90 % für die erste Mine und 77 % für die zweite. Aber nur, wenn die Uranpreise gegenüber dem derzeitigen Niveau steigen, wobei die Prognosen für die Betriebsmarge der zweiten Mine auf einer annähernden Verdoppelung des Preises für Uran basieren. Schlimmer noch, diese Betriebsmargen liegen weit über dem, was einige der besten Unternehmen der Branche derzeit erreichen.

Wenn Denison diesen Prognosen gerecht werden und beide Uranminen bauen lassen kann, würde die Aktie wahrscheinlich deutlich steigen. Aber es gibt noch viel zu tun, bevor das Uran aus dem Boden kommt, und die Prognosen erscheinen ziemlich optimistisch. Dies ist ein weiterer Penny Stock, der lediglich für die aggressivsten Anleger überhaupt infrage kommt.

Ungleichgewicht zwischen Risiko und Rendite

Wenn es um Penny-Aktien geht, rechtfertigen für die meisten Investoren die Risiken in der Regel nicht die Vorteile. Und das Wort „Potenzial“ ist hier entscheidend, denn oft haben diese Unternehmen wenig mehr als große Pläne – das ist alles, was Denison und Northern Dynasty derzeit den Investoren wirklich bieten können. Sicher, wenn eine gute Story funktioniert, könnte auch eine kleine Aktie zu einem großen Gewinner werden. Aber wie diese beiden Unternehmen zeigen, ist ein positives Ergebnis bei Penny Stocks oft alles andere als sicher. Die meisten Investoren sind besser beraten, wenn sie abwarten, dass diese Penny Stocks zeigen, dass ihre Geschäfte eine echte Zukunft haben. Erst dann sollten sie ihr hart Erspartes investieren.

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The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien. Reuben Gregg Brewer besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 29.8.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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