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Solide Dividenden aus Deutschland: Münchener und Hannover Rück unter der Lupe

Dividendenaktien passives Einkommen
Foto: Getty Images

Ich kann mich noch gut an die Zeiten Mitte der neunziger Jahre erinnern. Denn damals gab es sie noch: die guten alten Zinsen. Beim Sparbuch gab es damals mit Bonus über 5 % und für Sparbriefe mit ein oder zwei Jahren Laufzeit waren es bis zu 7,5 % Zinsen pro Jahr.

Davon kann man heute natürlich nur noch träumen und es gibt wohl kaum jemanden, der daran glaubt, dass es so etwas noch einmal geben wird. Man muss sich deshalb nach anderen Möglichkeiten umsehen, um sein Geld ertragreich für sich arbeiten zu lassen. Und darum setzen in der heutigen Zeit immer mehr Menschen auf Dividendenzahlungen als Ersatz für Zinsanlagen.

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Doch gerade hier gibt es natürlich gewaltige Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen. Um ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen, kann es hilfreich sein, einzelne Konzerne in Bezug auf ihre Dividendentauglichkeit zu überprüfen.

Und da viele frischgebackene Dividendenjäger nicht gleich das Risiko eines Auslandsinvestments eingehen wollen, schauen wir uns heute mit der Münchener Rück (WKN: 843002) und der Hannover Rück (WKN: 840221) zwei deutsche Standardwerte aus der heimischen Versicherungsbranche einmal näher an.

Blicken wir auf die Ausschüttungsquote

Die im MDAX gelistete Hannover Rück kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 18,21 Mrd. Euro und ist damit eines der Schwergewichte in diesem Index. Schaut man sich den Aktienchart des Unternehmens an, erkennt man die letzten fünf Jahre eine beeindruckende Entwicklung. Um satte 140 % ist der Kurs in diesem Zeitraum nach oben geklettert.

Für das letzte Geschäftsjahr ergibt sich, was den Anteil der Dividende am erzielten Ergebnis betrifft, folgendes Bild. Laut Konzernangaben beläuft sich die Ausschüttungsquote für das Jahr 2018 auf 59,8 % des Konzernergebnisses. Bei der im Moment hervorragenden Verfassung, in der sich die Hannover Rück befindet, sollte eine Ausschüttungsquote über 50 % absolut kein Problem darstellen.

Der DAX-Wert Münchener Rück ist mit einer Marktkapitalisierung von 34,44 Mrd. Euro fast doppelt so hoch wie sein Pendant aus Hannover. Die Kursentwicklung der letzten fünf Jahre kann mit plus 50 % allerdings nicht mit der guten Performance der Hannover Rück mithalten.

Die Ausschüttungsquote des Münchener Konzerns liegt mit 58,7 % absolut in einem vertretbaren Bereich. Doch es gab in der Vergangenheit auch schon Jahre, wo man deutlich darüber lag und sogar mehr Dividende zahlte, als man an Jahresüberschuss erzielt hatte.

Wie steht es um die aktuelle Dividendenrendite?

Kurz nach ihrer Hauptversammlung, die am 29.04.2019 stattfand, zahlte die Münchener Rück an ihre Aktionäre 9,25 Euro Dividende pro Anteilsschein aus. Dies entspricht, wenn man den heutigen Kurs von 229,90 Euro (12.09.2019) zugrunde legt, einer Dividendenrendite von 4,02 %.

Wenn man bedenkt, dass wir es hier mit einem recht geruhsamen DAX-Wert zu tun haben, sieht es von dieser Seite also recht gut aus. Und vielleicht kann uns der Konzern ja auch noch in der Rubrik Dividendensteigerungen überraschen.

Die Hannover Rück zahlte im Mai 2019 eine Ausschüttung an die Aktionäre aus, die aus 3,75 Euro Dividende und 1,50 Euro Sonderdividende bestand. Insgesamt flossen so 5,25 Euro pro Aktie in die Taschen der Anteilseigner.

Hier kommen wir bei einem derzeitigen Kurs von 151,00 Euro (12.09.2019) auf eine Dividendenrendite von 3,48 %. Diese ist nicht ganz so hoch wie bei der Münchener Rück, doch das ist wohl ein ganzes Stück weit dem in letzter Zeit stark gestiegenen Kurs geschuldet.

Gab es Steigerungen?

Die gute Nachricht zuerst: Es gab Steigerungen der Dividende. Doch bei beiden Unternehmen in völlig unterschiedlichen Dimensionen.

Die Hannover Rück lässt zwar bei ihrer Dividendenhistorie regelmäßige bzw. ununterbrochene Dividendenanhebungen vermissen. Doch zahlte sie für das Geschäftsjahr 2018 rund 100 % mehr Dividende als noch für das Jahr 2012. Und das kann man ohne Weiteres als höchst beachtlich bezeichnen.

Bei der Münchener Rück sieht es da bei den regelmäßigen Steigerungen schon etwas besser aus. Aber dafür sind die Anhebungen wesentlich geringer ausgefallen. Es gab für das Jahr 2018 gerade einmal rund 32 % mehr Dividende als für das Geschäftsjahr 2012. Auch muss erwähnt werden, dass 2017 die Dividende nicht angehoben wurde und eine Ausschüttung in derselben Höhe wie für das Jahr 2016 geflossen ist.

Fazit

Beide Unternehmen kann man wohl als solide Dividendenzahler bezeichnen. Die Münchener Rück glänzt derzeit mit einer Anfangsrendite von knapp 4 %, lässt aber hohe prozentuale Steigerungen der Dividende vermissen.

Die Hannover Rück weist derzeit zwar eine aktuelle Dividendenrendite von unter 4 % auf, hat aber dieses Jahr das Doppelte an Dividende als noch vor sechs Jahren gezahlt. Doch dies ist hier natürlich auch der Sonderdividende geschuldet.

Ich denke, beide Konzerne könnten ein Dividendendepot durchaus bereichern. Für welchen Konzern man sich entscheidet, hängt natürlich von jedem Einzelnen ab. Als Ersatz für Zinszahlungen könnten die Dividenden der beiden Unternehmen aber auf jeden Fall einen Beitrag leisten.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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