Diese 2 Aktien könnten stark steigen, wenn der Handelskrieg vorbei ist
Indirekt hält der Handelskrieg so gut wie jede Aktie in Schach, da die weltweiten Spannungen im Handel das globale Wirtschaftswachstum ausbremsen. Jedoch gibt es einige Aktien, die den Spannungen noch deutlich mehr ausgesetzt sind als andere. Dazu zählen so gut wie alle chinesischen Aktien und noch einige andere, von denen wir uns heute iRobot (WKN: A0F5CC) und Skyworks Solutions (WKN: 857760) anschauen wollen.
1. iRobot
Die iRobot-Aktie kassierte kürzlich einen heftigen Schlag, als das Unternehmen die Zahlen zum dritten Quartal berichtete. Zwar schlug der Hersteller von Haushaltsrobotern die Erwartungen der Analysten beim Umsatz und beim Gewinn, gab jedoch einen enttäuschenden Ausblick auf das vierte Quartal und das gesamte Geschäftsjahr 2020.
Für das Gesamtjahr 2019 grenzte das Unternehmen seine Wachstumspläne etwas ein: Nachdem zuvor ein Gesamtumsatz von 1,2 bis 1,25 Milliarden Dollar erwartet worden war, werden es nun 1,2 bis 1,21 Milliarden sein. Auch beim operativen Gewinn legte sich das Management auf das untere Ende der Spanne fest, 75 bis 80 Millionen Dollar werden hier erwartet. Beim Gewinn je Aktie rechnet das Unternehmen mit 2,60 bis 2,80 Dollar, was in der Mitte der vorherigen Prognose liegt.
So weit, so mittelmäßig – doch es war der Ausblick auf das kommende Jahr, der wirklich enttäuschte: Das Unternehmen produziert in China und verkauft viel in den USA, weshalb es vom Handelsstreit besonders stark getroffen wird und unter Einfuhrzöllen in Höhe von 25 % leidet. Der Ausblick wurde unter der Annahme aufgestellt, dass sich die Situation im Handelskrieg nicht verändert. Die Bruttomargen dürften infolge einer aggressiven Preispolitik, die das Wachstum aufrechterhalten und Marktanteile sichern soll, unter 40 % fallen – diese lag 2018 noch bei 50,8 %.
Was ich gut finde, ist, dass das Unternehmen die richtigen Schritte ergreift, um seinen langfristigen Wachstumskurs fortzusetzen: iRobot nimmt kurzfristige Gewinneinbußen in Kauf, um seine Marktführerschaft zu halten und die Entwicklung neuer, innovativer Produkte fortzusetzen. Zudem versucht das Unternehmen, die Zölle zu vermeiden, indem Teile der Produktion nach Malaysia verlegt werden.
Die starke Bilanz des Unternehmens und die niedrige Bewertung – das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für dieses Jahr liegt bei nur noch 18,4 – machen diese Aktie sehr interessant (Stand aller Kurs- und Bewertungsangaben: 25.10.2019). Ein plötzliches Ende des Handelskrieges würde die Perspektiven erheblich aufhellen und der Aktie stünde wahrscheinlich eine starke Rallye bevor.
2. Skyworks Solutions
Die Aktie des Halbleiterunternehmens Skyworks Solutions ist dieses Jahr, entgegen der mauen Geschäftsentwicklung, sogar gestiegen. Treiber dürfte vor allem die niedrige Bewertung gewesen sein, zudem wird das Unternehmen stark vom Aufbau des 5G-Netzes profitieren. Es ist zwar kein direkter 5G-Ausrüster, versorgt jedoch Handys und andere Geräte mit Radiofrequenz-Chips, mithilfe derer elektronische Geräte mobiles Internet oder Bluetooth nutzen können.
Skyworks leidet einerseits unter den schwachen Smartphone-Verkäufen, andererseits aber auch unter dem Handelsstreit. Denn indem die US-Administration das chinesische Unternehmen Huawei auf die „Entity List“ gesetzt hat, hat er Skyworks seines drittgrößten Kunden beraubt, der für rund 10 % der Konzernumsätze stand. Autsch! Noch wichtiger sind für das Unternehmen nur Samsung und vor allem der Großabnehmer Apple.
Vorausgesetzt, die USA entfernen Huawei im Rahmen eines China-Deals wieder von der Liste (und vorausgesetzt, der chinesische Technologiekonzern hat sich bis dahin keinen besseren Partner gesucht), werden diese Umsätze dem Unternehmen wieder zufließen.
Doch selbst wenn Huawei dauerhaft verloren ginge, wäre das für das Unternehmen verkraftbar. Denn auch Skyworks unternimmt langfristig wichtige Schritte, die das Wachstum treiben sollten. So will man etwa seine Kundenbasis verbreitern, um unabhängiger von Großkunden wie Apple oder eben Huawei zu werden. Auch bei den Produkten und adressierten Märkten will man sich breiter aufstellen und die bisher gesammelte Expertise nutzen, um unter anderem in die Branchen Automatisierung, Automobil, Infrastruktur und Medizin vorzudringen.
Auch Skyworks verfügt über eine sehr solide Bilanz und ein niedriges KGV von nur 14,7.
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Christoph Gössel besitzt Aktien von iRobot und Skyworks Solutions. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von iRobot und Skyworks Solution.