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3 riskante Aktien für deine Watchlist, die sich extrem auszahlen könnten

Foto: Getty Images

In der Welt des Bodybuildings heißt es ja bekanntlich „no pain, no gain“. Wenn man das gleiche Prinzip auf die Finanzwelt anwendet, könnte man sagen, „ohne Risiko keine Belohnung“.

Hochriskante und renditestarke Chancen an der Börse gibt es in der Regel in zwei verschiedenen Formen: Frühphasen-Wachstumsunternehmen, die noch keinerlei Gewinne erzielen, und reife Unternehmen, die Veränderungen durchmachen und einen Turnaround-Plan haben.

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Derzeit werden viele der kleinen, noch unrentablen Wachstumsunternehmen zu sehr hohen Bewertungen gehandelt, was zukünftiges Wachstum einschränken könnte. Daher scheinen die größten Chancen auf hohe Renditen jetzt eher in den angeschlagenen Value-Aktien jener Unternehmen zu liegen, die sich gerade im Turnaround befinden.

Drei Beispiele dafür sind AMC Entertainment (WKN: A1W90H), CenturyLink (WKN: 866405) und GameStop (WKN: A0HGDX). Alle drei bergen sicherlich gewisse Risiken, könnten allerdings auch richtig toll liefern, wenn alles nach Plan laufen sollte.

1. AMC Entertainment: Die Kinokette, die die Gegenwart braucht

Man könnte nicht glauben, dass ein branchenführendes Unternehmen als riskant eingestuft wird, aber wenn das Unternehmen dies durch fremdfinanzierte Akquisitionen geschafft hat, dann kann das durchaus passieren. Das gilt in doppelter Hinsicht für ein Unternehmen, das in einer Branche tätig ist, von der viele denken, dass sie derzeit im Niedergang begriffen ist – beispielsweise Kinos.

AMC Entertainment ist nach verschiedenen Übernahmen auf der ganzen Welt in den vergangenen Jahren die größte Kinokette der Welt. Dabei hat AMC satte 5 Milliarden Dollar Schulden gemacht. Das ist nicht schön, vor allem wenn viele denken, dass Kinos aufgrund des Anstiegs der Streaming-Dienste bald ein Konzept von gestern sein könnten.

Das führte zu einem massiven Abverkauf der AMC-Aktien, die nun eine Marktkapitalisierung aufweisen, die in etwa dem bereinigten EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) des Jahres 2018 entspricht. Wegen des Schnäppchenpreises steht die Dividendenrendite von AMC bei mittlerweile fast 9 %.

Allerdings gibt es Grund zur Annahme, dass die Begräbnisstimmung übertrieben ist. Während die Abendkasse rund 5,5 % unter dem Niveau von 2018 liegt, war 2018 ein Rekordjahr. Darüber hinaus ist 2019 dank großer Titel wie Frozen 2 und einem weiteren Star Wars-Film noch viel Platz nach oben. Im Jahr 2018 kam der Smash-Hit Black Panther bereits Anfang des Jahres heraus, was den Vergleich beeinträchtigt.

AMC ist auch alles andere als untätig. Im Jahr 2018 führte das Unternehmen sein „AMC Stubs A-List“-Abo-Programm ein, das sehr erfolgreich war und in diesem Jahr die Rentabilität von AMC steigern sollte. AMC experimentiert auch mit ungewöhnlichen Methoden, etwa Spiele der NFL in den Kinos auszustrahlen. Und neulich hat AMC einen eigenen neuen Streaming-Service für seine 20 Millionen „AMC Stubs“-Kunden eingeführt. Der neue Service hat Verträge mit den fünf größten Hollywood-Studios abgeschlossen und ermöglicht es den Mitgliedern, Filme aus einem 2.000 Titel starken Katalog zu mieten oder zu kaufen, sobald diese zum Download zur Verfügung stehen.

Während die Schuldenlast und die abwandernden Zuschauer der AMC-Aktie durchaus ein gewisses Risiko verleihen, ist die tiefe Bewertung in Kombination mit einem fähigen Managementteam das Rezept für große potenzielle Gewinne in der Zukunft.

2. CenturyLink: Dividendenkürzung als kluger Schachzug

Wie AMC hat auch der Telekommunikationsriese CenturyLink eine Dividendenrendite von fast 9 % – nachdem das Unternehmen seine Dividende im Februar um 54 % gekürzt hat. Natürlich hat sich die Aktie von CenturyLink seit dieser Verkündung nicht gut entwickelt. Die aktuelle Bewertung der Aktie ist jedoch verlockend; CenturyLink hat eine Marktkapitalisierung von 13,2 Milliarden USD – nur das Vierfache des vom Management für dieses Jahr prognostizierten freien Cashflows.

Grund ist eine hohe Schuldenlast in Verbindung mit einem rückläufigen Geschäft. CenturyLink tätigte bereits Ende 2017 eine Übernahme von Level 3 Communications in Höhe von 34 Milliarden USD. Diese Transformation hob die Schulden von CenturyLink jedoch auf mehr als 36 Milliarden USD, was zu einem großen Problem wurde, als das fusionierte Unternehmen in den folgenden Quartalen Umsatzrückgänge zu verzeichnen hatte. Während CenturyLink und Level 3 zusammen 100.000 Glasfasergebäude auf drei Kontinenten betreiben, wird das Unternehmen zudem durch rückläufige Legacy-Technologien wie kupferbasierte Festnetztelefone und DSL mit niedriger Geschwindigkeit belastet.

Dennoch hat CEO Jeff Storey, der von aktivistischen Investoren eingesetzt wurde, hervorragende Arbeit geleistet, um die Kosten zu senken und aus der Fusion Synergien zu schaffen. Trotz eines Umsatzrückgangs von rund 5,5 % im zweiten Quartal blieb das bereinigte EBITDA von CenturyLink gegenüber dem Vorjahresquartal nahezu unverändert.

Aber das Unternehmen muss noch mehr tun. Deshalb hat CenturyLink in diesem Jahr seine Dividende gekürzt. Nicht nur ist das Unternehmen jetzt besser positioniert, um mehr von seiner riesigen Schuldenlast von 36 Milliarden USD zu tilgen, das Management investiert auch mehr in Investitionen und neue Akquisitionen, die Unternehmensnetzwerke aufbauen sollten, um die Rückgänge bei älteren Produkten auszugleichen.

CenturyLink war zudem beim Deleveraging erfolgreich. Im Mai kaufte das Unternehmen günstig Hunderte von Millionen Dollar an hochverzinslichen Obligationen zurück. Im September folgte eine erfolgreiche Refinanzierung in Höhe von 1 Milliarde USD, bei der CenturyLink in der Lage war, höher verzinsliche Schulden in niedrig verzinsliche Schuldverschreibungen zu tauschen.

Da das Kerngeschäft von CenturyLink weiterhin rückläufig ist, stellt die Aktie nach wie vor ein Risiko dar. Aber da Storey in neue Technologien investiert und Schulden abgebaut hat, könnte CenturyLink bei einer Stabilisierung des Unternehmens einen erheblichen Aufwärtstrend verzeichnen. Insider haben übrigens Anfang des Jahres Aktien zu den derzeitigen Preisen gekauft. Einige Führungskräfte denken also, dass es von hier aus nach oben gehen könnte.

3. GameStop: Ein berühmter Investor wettet auf Videospiele

Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Aktien drückt GameStop keine große Schuldenlast. Das Unternehmen verfügt sogar über eine geringe Netto-Cash-Position. Das hat den Markt jedoch nicht davon abgehalten, GameStop auf das 4,9-Fache der Gewinnschätzungen des nächsten Jahres und den 0,6-fachen Buchwert zu drücken.

Der Grund dafür ist, dass das Geschäft von GameStop rückläufig ist, insbesondere im profitabelsten Segment, den gebrauchten Spielen. Darüber hinaus befürchten die Anleger, dass digitales Streaming letztendlich herkömmliche Spiele verdrängt und GameStop möglicherweise schlicht überflüssig wird.

Dennoch hat ein berühmter Investor, nämlich Michael Burry, den man aus dem Film The Big Short kennt, eine große Position bei GameStop gekauft. Er denkt, dass die Dinge schlechter aussehen, als sie wirklich sind, da sowohl Microsofts (WKN: 870747) Xbox als auch Sonys (WKN: 853687) Playstation am Ende ihres jeweiligen Konsolenzyklus stehen. Beide werden im nächsten Jahr neue Konsolen auf den Markt bringen, und diese Konsolen werden voraussichtlich noch immer physische Laufwerke haben. Wenn das stimmt – und die Vertreter beider Unternehmen haben das bislang bestätigt –, werden die Leute weiterhin Spiele für die nächsten fünf bis zehn Jahre kaufen, was bedeutet, dass GameStops Geschäft auch diese Zeit überleben sollte.

Die aktuelle Marktkapitalisierung von GameStop liegt bei etwas über 500 Millionen USD, was tatsächlich niedriger ist als das gesamte Betriebsergebnis des Unternehmens in den Jahren 2014 und 2015 – den Jahren unmittelbar nachdem die neuesten Playstation- und Xbox-Konsolenversionen auf den Markt kamen. Obwohl GameStop vielleicht nicht ganz so erfolgreich ist wie in den Vorjahren, muss das Unternehmen dies bei dieser Bewertung auch nicht sein.

Darüber hinaus testet der neue CEO George Sherman neue Geschäftsmodelle für die GameStop-Stores auf Basis von Gaming-Events wie E-Sports. Wenn das erfolgreich sein sollte, könnte es für GameStop auch ohne herkömmliche Spiele weitergehen – auch wenn das zum jetzigen Zeitpunkt sehr ungewiss ist.

Auch wenn der Erfolg noch lange nicht sicher ist und GameStop auf lange Sicht überleben muss, waren gleich vier Geschäftsführer des Unternehmens Ende September zuversichtlich und kauften Aktien auf dem freien Markt.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft und besitzt Aktien von GameStop. Billy Duberstein besitzt Aktien von AMC Entertainment Holdings, CenturyLink, GameStop und Microsoft. Dieser Artikel erschien am 17.10.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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