Unilever vs. PepsiCo: Das ist der bessere (angehende) Dividendenaristokrat!
Die Aktien von Unilever (WKN: A0JNE2) und PepsiCo (WKN: 851995) verfügen gewiss über unbestreitbare Gemeinsamkeiten. Beide zählen zu den internationalen Größen im Bereich der Lebensmittelindustrie, beide zahlen starke, zuverlässige Dividenden und zumindest im nächsten Jahr werden beide voraussichtlich auch einen Platz im Kreis der Dividendenaristokraten besitzen. So viel als kleiner Spoiler vorab.
Nichtsdestoweniger können beide Aktien an dieser Stelle natürlich auch über verschiedene Qualitäten als Dividendenaktie verfügen. Da schließt sich die spannende Frage, welche dieser beiden Lebensmittel-Dividendenaktien die heißere ist, ja förmlich an.
Lass uns daher besser keine weitere Zeit mehr verlieren, sondern direkt dieser Frage nachgehen. Hier dürfte für so manche möglicherweise ein überraschender Vergleich lauern:
Die aktuelle Dividendenrendite
Anfangen wollen wir auch hierbei zunächst wieder mit der aktuellen Dividendenrendite. PepsiCo, die US-Amerikaner, zahlen dabei gegenwärtig eine Quartalsdividende in Höhe von 0,955 US-Dollar an die Investoren aus, die auf das Gesamtjahr gerechnet 3,82 US-Dollar entsprechen würden. Bei einem derzeitigen Kursniveau von 134,79 US-Dollar beläuft sich die Dividendenrendite hier daher auf 2,83 %. Durchaus interessant für einen derart defensiven und bekannten Ausschütter.
Unilever hingegen zahlt gegenwärtig eine Quartalsdividende in Höhe von 0,4104 Euro an seine Anteilseigner aus, was einer annualisierten Gesamtdividende von 1,6416 Euro entspricht. Die wiederum gleichen bei einem Aktienkursniveau von 51,52 Euro einer Dividendenrendite von 3,18 %, was moderat höher ist. Somit geht dieser erster Punkt an Unilever.
Konstanz und Wachstum
Weiter geht es nun allerdings mit den für smarte Dividendenjäger wichtigen Aspekten der Konstanz und des Wachstums. Um die Konstanz an dieser Stelle schnell abzufrühstücken: Unilever zahlt seit 24 Jahren inzwischen eine konstante und jährlich wachsende Dividende aus, PepsiCo hingegen erhöht seit 47 Jahren stets die eigene Dividende. Der Punkt für die beeindruckendere Zuverlässigkeit geht somit zunächst an die US-Amerikaner.
In den Fokus rückt daher nun die Qualität des jeweiligen Dividendenwachstums über einen von mir willkürlich ausgewählten Blickwinkel von zehn Jahren. Unilever hat innerhalb dieses Zeitraums die eigene Dividende 0,77 Euro auf das aktuelle Niveau angehoben, was immerhin einem Wachstum von 113 % innerhalb dieses Zeitraums entspricht.
PepsiCo hingegen hat die eigene jährliche Dividende in den letzten zehn Jahren von 1,65 US-Dollar auf das aktuelle Niveau angehoben, was sogar einem Wachstum 130 % gleichkommt. Sowohl qualitativ als auch quantitativ kann PepsiCo Unilever daher in unserer heutigen Stichprobe abhängen, weshalb dieser Punkt verdient an die US-Amerikaner geht.
Das aktuelle Ausschüttungsverhältnis
Zu guter Letzt und auch heute entscheidend wird wieder einmal der Blickwinkel des momentanen Ausschüttungsverhältnisses sein. Der derzeitigen annualisierten Unilever-Dividende in Höhe der besagten 1,6416 Euro stand zuletzt ein 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 3,50 Euro gegenüber, wodurch sich das Ausschüttungsverhältnis hier auf rund 47 % beläuft. Ein vergleichsweise moderater Wert, der bei gleichbleibendem Erfolg Platz für weiteres Ausschüttungswachstum ließe und den Weg hin zur Dividendenaristokratie im kommenden Jahr freimachen dürfte.
Der PepsiCo-Dividende von 3,82 US-Dollar pro Jahr steht hingegen ein 2018er-Gewinn je Aktie von 8,84 US-Dollar gegenüber, wodurch das Ausschüttungsverhältnis hier lediglich 43 % beträgen würde. Damit geht rein formal auch dieser Punkt an die US-Amerikaner.
Nichtsdestoweniger sollten wir an dieser Stelle wohl nicht unerwähnt lassen, dass die Gewinne beider Lebensmittelkonzerne an dieser Stelle stark verwässert aussehen. Möglicherweise sollten findige Dividendenjäger daher in den aktuellen Zahlenwerken mal auf Spurensuche für möglicherweise validere Gewinnzahlen gehen.
Der Gewinner heißt …
… trotzdem unterm Strich für heute PepsiCo. Die US-Amerikaner können im heutigen defensiven Vergleich zweier Lebensmittelkonzerne mit der stabileren, wachstumsstärkeren und sogar nachhaltigeren Dividende glänzen. Auch wenn Letzteres, wie gesagt, noch einmal überprüft werden sollte.
Die Aktie von Unilever könnte jedoch auch interessant sein, zumal der europäische Konzern im kommenden Jahr voraussichtlich den Schritt hin zur Dividendenaristokratie meistern wird. Gewiss auch eine hochbrisante Ausgangslage, bei einer vergleichsweise höheren Dividendenrendite.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.