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Volkswagen-Aktie: Die schlechten News um den Hoffnungsträger ID.3 reißen nicht ab

Volkswagen ID.3
Quelle: Volkswagen AG

Der ID.3 sollte der große elektrische Wurf des Volkswagen-Konzerns im Jahr 2020 werden: Das erste Elektroauto, das auf der konzerneigenen, rein elektrischen MEB-Plattform aufbaut, das eine angemessene Reichweite für den durchschnittlichen Geldbeutel bietet und Softwareupdates über das Internet möglich macht.

Die Wichtigkeit dieses Modells lässt sich kaum überschätzen: Wenn die Wolfsburger den ID.3 nicht schon dieses Jahr in sechsstelligen Stückzahlen auf die Straße bringen, drohen Milliardenstrafen der EU. Umso besser, dass die 30.000 Plätze auf der Vorbestellungsliste für die Sonderedition ID.3 1ST schon nach wenigen Monaten belegt waren – noch vor der offiziellen Weltpremiere des Autos auf der IAA im September 2019.

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Umso schlechter allerdings, wenn es stattdessen bei der Software des Fahrzeugs hapert. Genau das berichtet jedoch das Manager Magazin in einer aktuellen Analyse. Schauen wir uns mal an, was hier genau falsch läuft und welche Konsequenzen das haben könnte.

300 Software-Bugs am Tag

Während die Produktion des ID.3 rundzulaufen scheint, ist die Software derzeit der Knackpunkt. Schon im Dezember gab es Berichte, dass über 20.000 Fahrzeuge noch nicht zu den Händlern geliefert werden könnten, da die Software für die „Over-the-Air-Updates“ noch nicht fertig sei. Erst im Frühjahr könne demnach die fertige Software aufgespielt werden.

Allem Anschein nach sitzen die Probleme jedoch noch ein gutes Stück tiefer. Wie das Manager Magazin berichtet, beklagen Experten von VW die zu „hastige Entwicklung“ der ID.3-Architektur, was nun dazu führe, das viele Fahrzeugkomponenten nicht ordentlich miteinander kommunizieren könnten. Das wiederum sorgt für haufenweise Softwarefehler.

Um diese Fehler zu finden und ausmerzen zu können, schicke Volkswagen Hunderte Tester auf Fahrten mit dem neuen Modell. Bis zu 300 Bugs würden so jeden Tag gefunden.

Investoren sollten jetzt genau beobachten, ob Volkswagen seine Timeline einhält und die ersten ID.3-Modelle tatsächlich im Sommer dieses Jahres ausgeliefert werden, was einige Manager in der Konzernspitze bezweifeln. Das Jahresziel hat Volkswagen bereits von 100.000 auf 80.000 Einheiten abgesenkt.

Milliardenstrafen für den Konzern?

Die Beratungsfirma PA Consulting gibt an, dass der CO2-Flottenausstoß im Volkswagen-Konzern 2018 bei 121,1 Gramm je Kilometer lag. Bis 2021 muss Volkswagen unter den Wert von 96,6 Gramm pro Kilometer kommen, wenn die Wolfsburger Strafen vermeiden wollen. PA Consulting rechnet damit, dass Volkswagen diesen Wert deutlich verfehlt und 4,5 Mrd. Euro an die EU überweisen müssen wird. Zum Vergleich: Der Netto-Cashflow aus dem Automobilgeschäft lag letztes Jahr bei 10,8 Mrd. Euro.

Doch schon 2020 greifen die neuen Grenzwerte, wenn auch etwas abgemildert: Die schmutzigsten 5 % der Flotte gehen nicht in die Berechnung ein, zudem zählen Elektroautos doppelt. Nichtsdestoweniger schätzen Experten, dass Volkswagen dieses Jahr 100.000 ID.3 verkaufen müsste, um ohne Strafe davonzukommen – 20.000 mehr als das nun gesenkte Jahresziel. Zudem muss das Modell der Wolfsburger auf Schützenhilfe aus Ingolstadt und Stuttgart hoffen, wo der e-tron und der Taycan bereits auf dem Markt sind.

Schützenhilfe, auf die man sich womöglich nicht verlassen kann: Aktuellen Berichten zufolge bekommt Audi nicht ausreichend Batterien vom Zulieferer LG Chem, weshalb die Prognose von 70.000 auf 40.000 Fahrzeuge gesenkt werden musste. Daher setzt Volkswagen aktuell auf die bereits existierenden Modelle e-up und E-Golf, die mit massiven Rabatten verkauft werden, um genügend Stromer an den Mann zu bringen.

Foolishes Fazit

Vom ID.3 hängt für Volkswagen viel ab: Wenn die Softwareprobleme nicht beizeiten behoben werden, könnten die ohnehin schon saftigen EU-Strafen noch dicker werden und die Profitabilität des Konzerns einschränken. Es handelt sich um eine extrem wichtige Phase in der Geschichte des Konzerns, weshalb Investoren die Fortschritte und Probleme beim ID.3 genau beobachten sollten.

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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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