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Ölpreis-Schock! Wen er trifft, wer profitiert und was jetzt passiert mit der Shell-Aktie, BP-Aktie und Gazprom-Aktie.

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Foto: Getty Images

Was passiert ist

In einer sich abschwächenden Wirtschaft werden weniger Grundstoffe wie Öl benötigt. Bei einer sinkenden Nachfrage fällt der Ölpreis, wenn nicht auch das Angebot verknappt wird. Häufig können sich die führenden Ölförderländer auf eine geringere Fördermenge einigen, doch dies gelang zuletzt nicht. Deshalb verlor der Brent-Ölpreis allein in den vergangenen drei Monaten mehr als 42 % an Wert (10.03.2020).

Russland zeigte sich mit einer Förderkürzung nicht einverstanden, um seinen Marktanteil zu halten, so die Erklärung. Dahinter stecken natürlich strategische Überlegungen, um Wettbewerber wie die USA zu schwächen. Russland trifft sich damit aber selbst am allerstärksten, denn 12,8 % (2018) der Wirtschaftsleistung des Landes stammen aus Rohstoffen. Brechen die Einnahmen ein, wird es schnell schwierig, Schulden zu bedienen, obwohl das Land heute noch gering verschuldet ist.

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Was nun folgt

Nun senkt Saudi-Arabien seinerseits die Ölverkaufspreise für Europa und setzt so Russland weiter unter Druck. Saudi-Arabien besitzt sehr niedrige Ölförderkosten, ist mit Amerika verbündet und könnte so Russland empfindlich treffen und Marktanteile abgewinnen. Früher oder später muss Russland deshalb am Ende doch einlenken und hat sich nur selbst geschadet.

Welche Werte leiden und welche profitieren

Ein starker Ölpreisrückgang ist für alle Förderfirmen wie Royal Dutch Shell (WKN: A0D94M), BP (WKN: 850517) oder auch für Gazprom (WKN: 903276) sehr negativ. Die Einnahmen sinken, während die Kosten meist unverändert bleiben, wodurch Verluste eintreten.

Gazprom fördert zwar zum Großteil Erdgas, aber auch hier sinkt derzeit der Preis. Andererseits sind mit dem Kurseinbruch die Bewertungen der Gas- und Ölwerte deutlich gesunken. So notiert eine BP-Aktie nur noch bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,29, eine Shell-Aktie bei 0,92 und eine Gazprom-Aktie bei 0,31 (10.03.2020).

Längerfristig ist also davon auszugehen, dass sich die führenden Ölförderländer doch auf eine Förderkürzung einigen können. Dies würde den Ölpreis stabilisieren und somit bei den Gas- und Ölaktien zu einer Erholung führen.

Dennoch sollte der Anleger hier eher die langfristige Perspektive im Auge behalten. So werden Öl- und Gas aufgrund der Energiewende zukünftig eher an Bedeutung verlieren. Zwar steigt derzeit der Bedarf immer noch, könnte zukünftig aber an Kraft verlieren. Im Zeitraum 2020 bis 2050 gehen die Schätzungen von einer weiteren Erdölbedarfssteigerung um 18,9 % aus. Dies sind keine hohen Wachstumsraten mehr.

Somit könnten Anleger eine Erholung der Kurse abwarten und sich aufgrund der geringen Wachstumsperspektive dann von diesen Werten verabschieden.

Andererseits ist ein niedriger Ölpreis für viele andere Unternehmen wie beispielsweise die Lufthansa (WKN: 823212) sehr vorteilhaft. Für sie sinken die Kosten und somit werden die Folgen der Coronaviruskrise gemildert.

Der Konsument profitiert und Russland verliert

Für den Konsumenten bedeutet der Kurssturz eine Entlastung. So sollten Heizöl und Treibstoffe günstiger werden, auch wenn der Ölpreissturz wahrscheinlich nicht im vollen Umfang an den Konsumenten weitergegeben werden.

In diesem Sinne hat Russland hier nicht zu Ende gedacht, denn die amerikanische Wirtschaft wird hauptsächlich vom Konsum getragen und somit nun stärker gestützt. Die US-Ölförderung wird leiden, ist für die Gesamtwirtschaft aber sehr viel weniger bedeutsam, als sie für Russland ist.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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