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In der Krise offenbart sich wieder die Qualität von Nestlé!

Foto: Getty Images

In den vergangenen Wochen sind die Börsen weltweit stark gefallen. Nur wenige Aktien konnten sich diesem Trend entgegenstellen. Eine von ihnen ist die Aktie des Schweizer Nahrungsmittelherstellers Nestlé (WKN: A0Q4DC). Während beispielsweise der DAX in diesem Jahr rund 25 % verloren hat, beläuft sich das Minus der Nestlé-Aktie in diesem Kalenderjahr auf lediglich 9 % (Stand: 26.03.2020).

Nestlé als Fels in der Brandung

Entscheidend für diese relative Stärke in Krisenzeiten ist das Geschäftsmodell von Nestlé. Der Konzern ist, gemessen am Umsatz, mit deutlichem Abstand der größte Lebensmittelhersteller der Welt. Dabei konzentriert sich Nestlé in erster Linie auf Getränke, Nahrungsmittel, Tiernahrung und seit Neuestem auch auf medizinische Produkte. Diese Produkte vertreibt der Schweizer Konzern in 187 Ländern auf der ganzen Welt. Knapp die Hälfte des Umsatzes entfällt dabei auf Nord- und Südamerika. Jeweils rund ein Viertel des Umsatzes erwirtschaften jeweils die Regionen Europa mit Russland und dem Mittleren Osten sowie Asien zusammen mit Afrika und Ozeanien.

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Nestlé stellt also zu einem großen Teil Produkte her, die die Menschen grundlegend in ihrem Alltag brauchen. Diese Produkte gehören daher für viele Menschen zur absoluten Grundversorgung und werden auch in Krisenzeiten weiter gekauft. Auch in der aktuellen Coronakrise sehen wir, dass die Supermärkte die einzigen Läden sind, die in Deutschland noch geöffnet haben. Und die Regale in den Supermärkten sind voll mit Nestlé-Produkten. Während also alle anderen Branchen des Einzelhandels massiv unter der Coronakrise leiden, erlebt Nestlé tendenziell sogar eher einen Aufschwung in seinem Geschäft.

Alles in allem hat Nestlé dadurch ein extrem solides und krisensicheres Geschäftsmodell. Neben der Tatsache, dass die Menschen auch in Krisenzeiten nicht auf Nestlé-Produkte verzichten können, ist der Konzern auch über die verschiedenen Regionen der Welt diversifiziert. Selbst bei schweren regionalen Krisen ist deshalb immer nur ein Teil des Geschäfts von Nestlé betroffen. Diese Stärke in Krisenzeiten hat Nestlé in seiner nun über 150-jährigen Firmengeschichte schon mehrfach unter Beweis gestellt. Egal ob Weltkriege oder Finanzkrisen, Nestlé hat aufgrund des soliden Geschäftsmodells all diese Ereignisse überstanden, ohne langfristigen Schaden davonzutragen.

Nestlé wächst nur langsam

Dieses solide Geschäftsmodell hat jedoch auch eine negative Seite. Nestlé wächst nur noch langsam. Das reale interne Wachstum lag im vergangenen Jahr bei 2,9 %. Obwohl diese Zahl alles andere als beeindruckend ist, stellt sie das höchste interne reale Wachstum seit sechs Jahren dar. Daran erkennt man, dass Nestlé kein dynamisches junges Unternehmen mehr ist, das mit frischen Ideen in kurzer Zeit viele neue Marktanteile erobern kann. Daher ist auch klar, dass sich die Nestlé-Aktie in Boomphasen nicht so dynamisch entwickelt wie die Aktien von Wachstumsunternehmen.

Wie so oft an der Börse geht man auch bei Nestlé einen Kompromiss ein. Als Nestlé-Aktionär sollte man keine kurzfristigen Kurssprünge erwarten, und zwar egal in welche Richtung. Aus diesem Grund bekommt man mit Nestlé zwar eine verhältnismäßig risikoarme Aktie, gibt aber auch die Chance auf dynamisches Wachstum in kurzer Zeit auf.

Die Bewertung ist hoch

Trotz des niedrigen Wachstums ist Nestlé mit einem KGV von über 22 (Stand: 26.03.2020) ziemlich hoch bewertet. Aus meiner Sicht ist dieser Preis aber durchaus gerechtfertigt, denn Qualitätsunternehmen haben nun einmal in der Regel auch ihren Preis. Bei Nestlé liegt diese Qualität jedoch nicht wie bei vielen anderen Unternehmen in einem dynamischen Wachstum, sondern in der hohen Krisensicherheit. Dies ist eine Eigenschaft, die es ansonsten bei kaum einem anderen Unternehmen in dieser Form gibt und daher meiner Meinung nach auch ein Qualitätsmerkmal darstellt. Hinzu kommt, dass Nestlé auch ein sehr beständiger Dividendenzahler ist. Seit 34 Jahren wurde die Dividende nicht mehr gesenkt und seit 23 Jahren wurde sie in jedem Jahr gesteigert. Auch die Rendite von aktuell rund 2,5 % (Stand: 26.03.2020) lässt sich durchaus sehen.

Ich persönlich halte Nestlé daher für ein Unternehmen, das jeder langfristige Investor im Blick haben sollte. Auch ich habe gerne Unternehmen mit einer tollen dynamischen Wachstumsstory im Depot. Meiner Meinung nach haben aber auch Unternehmen wie Nestlé als Gegenpol zu den dynamischen Wachstumswerten einen festen Platz in einem langfristigen Depot verdient. Denn diese Werte können einem Depot vor allem in Krisenzeiten die nötige Stabilität verleihen, und genau das zeigt Nestlé auch in der aktuellen Coronakrise.

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Robin Gey besitzt Aktien von Nestlé. The Motley Fool empfiehlt Nestlé.



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