3 Topdividendenaktien mit Renditen über 5 %
Viele Anleger ziehen aufgrund der relativ hohen Renditen und des Mangels an tragfähigen Alternativen Dividendenaktien vor. Aber nicht jedes Unternehmen, das eine hohe Dividende zahlt, wird auch langfristig zu den Gewinnern gehören. Die Unternehmen müssen robust genug sein, die Auszahlungen auch weiterhin fließen zu lassen.
Unternehmen, die Renditen über 5 % zahlen, haben oft mäßige Wachstumsaussichten oder stehen vor anderen Herausforderungen. Trotzdem finden sich immer noch Nuggets. Darum hier ein paar gute Gründe, warum AT&T (WKN: A0HL9Z), Altria Group (WKN: 200417) und PPL (WKN: 895250) sich als erste Wahl für Anleger herausstellen, die hohe Dividenden anstreben.
1. AT&T
Der Telekomriese AT&T hat eine Dividendenrendite von 6,8 %, außerdem diese Dividende die letzten 36 Jahre erhöht. Die Aktien des Unternehmens sind in diesem Jahr um etwa 22,5 % gefallen und werden etwa 9,5-mal über den für dieses Jahr erwarteten Gewinnen gehandelt. Das ist eine Bewertung, die trotz des Drucks auf das Unternehmen attraktiv erscheint.
Die Mobilfunksparte von AT&T und die Abteilung für Unterhaltungsinhalte von WarnerMedia sind vielversprechend. Doch die DirecTV-Satellitenfernsehsparte ist angeschlagen. Es ist schwer, sich hier einen realistischen Turnaround vorzustellen. Man kann sich auch nur schwer vorstellen, dass AT&T den Diensten von Netflix und Walt Disney etwas entgegenzusetzen hätte.
Vor Kurzem wurde HBO Max ins Rennen geschickt. Das ist ein Streaming-Dienst mit Programmen von HBO, Inhalten aus anderen WarnerMedia-Abteilungen sowie Filmen und Shows aus anderen Quellen. Erste Daten zeigen, dass HBO Max schleppend gestartet ist. Das könnte für AT&T ein steiniger Weg werden.
Die Herausforderungen für das Videogeschäft und die massive Schuldenlast des Unternehmens inmitten der Rezession haben die Aktie in diesem Jahr belastet. Doch AT&T hat immer noch das Zeug zu einer Dividendenaktie der Spitzenklasse. Die Mobilfunksparte wirkt sehr stabil und dürfte im nächsten Jahrzehnt Rückenwind haben. Dann nämlich kommt die Umstellung auf 5G. Die Aussichten könnten sich für AT&T verbessern, wenn das Unternehmen seine Stärken bei Mobilfunkdiensten und Unterhaltungsinhalten nutzt.
2. Altria Group
Die Aktien der Altria Group sind im bisherigen Jahresverlauf um ca. 18 % eingebrochen. Ursache ist die Volatilität des breiteren Marktes. Außerdem machen sich erste Anzeichen bemerkbar, dass das Unternehmen im Rahmen seiner Diversifizierungsbemühungen bei Übernahmen zu viel bezahlt hat.
Die Altria-Aktie hat eine Rendite von 8,2 % und wird zum etwa 9,5-Fachen des für dieses Jahr erwarteten Gewinns gehandelt. Rückläufige Zigarettenverkäufe veranlassten den Tabakhersteller, Wachstum in anderen Produktkategorien zu verfolgen. Doch diese Initiativen haben sich bisher noch nicht ausgezahlt.
Altria erwarb Ende 2018 in einem 12,8-Mrd.-US-Dollar-Deal eine 35-prozentige Beteiligung am E-Zigarettenunternehmen Juul. Verschärfte Vorschriften haben die Wachstumsaussichten für den E-Zigarettenmarkt gedämpft. Darunter hat die Bewertung von Juul gelitten: Der Vape-Hersteller senkte Anfang Mai die Bewertung des Unternehmens auf 13 Mrd. US-Dollar.
Zudem klagt die FTC auf die Rückabwicklung der Investition des Tabakgiganten in das Vape-Unternehmen. Der Vorwurf lautet, dass Altria gegen das Kartellrecht verstoßen habe. Der Deal war also alles andere als eine gute Entscheidung. Die Bewertung von Altria hat dann auch sehr darunter gelitten. Allerdings kann man es auch so betrachten: Verschärfte Regularien für E-Zigarettenunternehmen könnten weniger Gefahr für das Kerngeschäft im Tabakbereich bedeuten.
Trotz schwächelnder Zigarettenverkäufe ist es Altria gelungen, den Gesamtumsatz durch Preiserhöhungen zu steigern. Die Stärke der Marke und die Tatsache, dass die Produkte nachweislich abhängig machen, könnten dem Unternehmen langsames und stetiges Umsatzwachstum bescheren. Das Geschäft bleibt sehr profitabel. Altria sieht günstig bewertet aus und bietet risikofreudigen Investoren eine nachhaltige Dividende.
3. PPL
PPL ist ein Elektrounternehmen, das Dienstleistungen für Großbritannien, Kentucky und Pennsylvania erbringt. Die Aktie verdient die Aufmerksamkeit von Investoren, die hohe Renditen von Versorgungsunternehmen erwarten. Die Aktien haben sich von den Tiefstständen im März deutlich erholt. Sie werden aber immer noch rund 25 Prozent unter dem Höchststand gehandelt.
Die Aktie ist jetzt zum 11-Fachen der für dieses Jahr erwarteten Gewinne bewertet und hat eine Dividendenrendite von etwa 6,2 %. Das Unternehmen zahlt seit 1946 kontinuierlich jedes Quartal eine Dividende. Die jährliche Ausschüttung wurde dabei in den letzten 19 Jahren um das 18-Fache erhöht.
Der Dow Jones Industrial Average ist nach der Rallye in den letzten Monaten seit Jahresbeginn um etwa 8,5 % gesunken. Der S&P 500 nur um 3,5 %. Die Aktie hat im Vergleich zur Erholung des Gesamtmarktes eine wesentlich schwächere Erholung erfahren. Die kurzfristigen Aussichten von PPL scheinen sich jedoch nicht dramatisch verändert zu haben. Die langfristigen Aussichten des Unternehmens bleiben solide.
Das Unternehmen hat vor Kurzem sein Ziel für den Gewinn pro Aktie für das Jahr zwischen 2,40 und 2,60 US-Dollar bekräftigt. Das deutet darauf hin, dass das Geschäft auch während der Pandemie stabil geblieben ist. Investoren müssen sich immer noch mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass die Leistung des britischen Segments von PPL (auf das der Großteil der Gewinne entfällt) durch neue Vorschriften beeinträchtigt werden könnte. Doch die Aktien sehen relativ risikoarm aus und bieten bei den derzeitigen Preisen eine hohe Dividende.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix und Walt Disney. Keith Noonan besitzt Aktien von AT&T und Walt Disney. Dieser Artikel erschien am 20.6.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.