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Shopifys Aktie ist teurer, als die von Amazon es je war

Geldscheine fliegen aus Geldbeutel
Foto: Getty Images

„Man kann viel mehr Ärger bekommen, wenn man mit einer richtigen Prämisse investiert, als mit einer falschen Prämisse.“

Diese Worte stammen aus einem Interview mit Warren Buffett aus dem Jahr 2010. Es ging dabei um die Ursprünge der Immobilienblase und der Finanzkrise. In diesem Fall war es die gesunde Prämisse, die die Grundlage der Blase bildete. Nämlich dass die Immobilienpreise im Allgemeinen im Laufe der Zeit steigen. Diese Prämisse verwandelte sich in „Immobilienpreise können im Laufe der Zeit ausschließlich steigen“. Das wurde durch einen jahrelangen Anstieg beim Preis noch verstärkt. Doch das endete bekanntlich alles andere als gut.

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Buffett sprach auch über die Dotcom-Blase der späten 1990er-Jahre:

„Mit dem Internet war es dasselbe. Das Internet sollte unser Leben verändern. Aber das bedeutete nicht, dass jedes Unternehmen 50 Milliarden USD wert war, das sich einen Prospekt ausdenken konnte.“

Pandemie-Aktien

Die Coronaviruspandemie hat den Aktienmarkt beschleunigt. Vor allem jene Aktien, bei denen die Anleger glauben, dass sie von den neuen Trends profitieren werden. Dazu gehören die Arbeit von zu Hause aus, ein schnellerer Wechsel hin zum E-Commerce, Sport zu Hause statt im Gym usw.

Die Prämisse ist solide und alles andere als verkehrt. Es macht Sinn, dass Menschen während einer Pandemie Waren online bestellen, anstatt in ein Geschäft zu gehen. Es macht auch Sinn, dass sie Trainingsgeräte für zu Hause kaufen. Es ist sinnvoll, dass Unternehmen gezwungen werden, für Videokonferenz-Software zu bezahlen, wenn die meisten ihrer Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten.

Man kann nicht mit Sicherheit wissen, ob etwas, das wie eine Blase aussieht, auch wirklich eine Blase ist. Erst wenn sie platzt. Bis das passiert, wirkt man wie ein Blödmann, weil man am Wahnsinn nicht teilnimmt. Die Bewertungen werden immer höher, die Rechtfertigungen dafür immer absurder.

Teurer als Amazon

Shopify (WKN: A14TJP) ist ein Anbieter einer E-Commerce-Plattform, die kleinen Unternehmen den Onlinehandel ermöglicht. Derzeit wird die Aktie mit einem Verhältnis von Unternehmenswert zu Umsatz von fast 70 gehandelt. Die Aktie ist in diesem Jahr um 160 % gestiegen und liegt nun 265 % über dem 52-Wochen-Tief. Shopify ist das Aushängeschild für Pandemie-Aktien.

Die Prämisse hinter Shopify ist solide: Das Wachstum der E-Commerce-Verkäufe hat sich aufgrund der Pandemie beschleunigt. Viele Unternehmen müssen sich dem Onlineverkauf zuwenden, um überleben zu können. Es ist also leicht zu rechtfertigen, hier mehr auf den Tisch zu legen. (Allerdings sollte man im Kopf behalten, dass Shopify genau jene Art von Unternehmen anspricht, die in der Krise schnell scheitern …)

Aber stellen wir die hohe Bewertung von Shopify mal in den Kontext. Während der Dotcom-Blase waren Amazon.com, Microsoft und Cisco drei Technologieaktien, die es nach dem Platzen der Blase viele Jahre lang schwer hatten. Und das, obwohl alle drei Erfolgsgeschichten waren. Es dauerte ein ganzes Jahrzehnt, bis die Amazon-Aktie wieder auf die Stände von während der Blase zurückkehrte. Bei Microsoft dauerte es noch länger. Cisco ist das noch immer nicht gelungen. Und das, obwohl das Unternehmen der mit Abstand dominierende Anbieter von Netzwerk-Hardware ist.

Vorsicht geboten

Derzeit wird Shopify mit einem höheren Verhältnis von Unternehmenswert zu Umsatz gehandelt als Amazon zu seinem Dotcom-Hoch. Die Geschichte könnte sich für Shopify auf lange Sicht gut entwickeln, bei Amazon hat das ja auch geklappt. Aber man sollte sich nicht täuschen lassen. Für jedes Amazon gab es während des Dotcom-Booms unzählige Aktien, die auch nach todsicheren Dingern klangen. Und die sich vom Absturz dann nie wieder erholt haben.

Ein unsinnig hoher Aktienkurs kann noch absurder werden – so funktionieren eben Blasen. Aber wie Ben Graham schon sagte, ist der Markt auf lange Sicht wie eine Waage. Im Moment ist Shopify ganz oben. Das muss aber nicht ewig dauern.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Microsoft und Shopify. Timothy Green besitzt Aktien von Cisco Systems. Dieser Artikel erschien am 5.7.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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