Achtung, diese Aktien solltest du auf keinen Fall kaufen
Will man ein bestimmtes Ziel erreichen, grübelt man oft lange darüber, was man alles dafür tun muss. Manchmal, vielleicht sogar immer, ist es hingegen deutlich einfacher, bestimmte Dinge nicht zu tun. Lasst uns heute einmal versuchen, eine Negativ-Liste von Unternehmen aufzustellen, deren Aktien man garantiert nicht kaufen sollte. Zumindest dann nicht, wenn man langfristig den Markt schlagen möchte.
Aktien von kurzsichtigen Unternehmen kaufen
Investieren in Aktien funktioniert umso besser, je länger man dabeibleibt. Je länger der Zeitraum, desto größer ist der Einfluss, der die fundamentale Entwicklung des Unternehmens auf die Aktienkursentwicklung hat und desto gewaltiger entfaltet sich die Macht des Zinseszinseffekts. Wenn wir genau daran glauben, sollten wir um kurzsichtige Unternehmen einen großen Bogen machen.
Möchte man diese kurzfristigen Entscheidungen unter einem Begriff zusammenfassen, könnte dieser Managementschuld heißen. Diese Schuld türmt sich auf, wenn Entscheidungen zwar den kurzfristigen Erfolg ermöglichen, langfristig aber zu Problemen führen. Leider wird die Managementschuld in keinem Geschäftsbericht veröffentlicht. Erkennen kann man diese daher nur, wenn man die Entscheidungen des Unternehmens sorgfältig beobachtet.
Aktien von aktienkursfokussierten Unternehmen kaufen
Nein, ich kann diesen Punkt nicht mit einer empirischen Studie belegen. Dennoch misstraue ich Unternehmen, die ungefragt, bei jeder Gelegenheit und in aller Öffentlichkeit über die großartigen Chancen der eigenen Aktien philosophieren. Warum? Es ist nicht der Job der Verantwortlichen. Ihr Job ist es, Taten sprechen zu lassen. Wie viel diese Taten heute wert sind, entscheidet ganz allein der Markt.
Ein Unternehmen, welches für meinen Geschmack zu oft und zu hochtrabend vom Potenzial der eigenen Aktien sprach, ist mittlerweile beinahe Geschichte: Wirecard. In der Rückschau ist es nun natürlich einfach, auf die Anzeichen zu zeigen. Dennoch sollte man sich die Frage stellen, welchen Zweck ein Unternehmen mit dem Hochjubeln des eigenen Aktienkurses verfolgt. Wenn der Eindruck entsteht, damit von Problemen abzulenken oder diese kleinzureden, sollte man vorsichtig sein.
Aktien von langweiligen Unternehmen kaufen
Nein, Unternehmen mit langweiligen, leicht zu verstehenden Geschäftsmodellen sind nicht schlecht. Im Gegenteil, solche Unternehmen können grandiose Investitionen sein. Unternehmen, deren Management und deren Branche dich aber überhaupt nicht interessieren, sollten dennoch nicht in deinem Depot liegen. Aktives Investieren in Einzelaktien setzt voraus, sich mit den dahinterstehenden Unternehmen zu beschäftigen. Wenn das zur Qual wird, dann hat dieses Unternehmen nichts in deinem Aktiendepot zu suchen.
Aktien nur aufgrund einer vermeintlich günstigen Bewertung kaufen
Ich glaube, eine Daumenregel passt zu jeder Börsenphase: Für bessere Unternehmen muss man höhere Bewertungen bezahlen als für schlechtere. Die Gründe, warum ein Unternehmen besser ist als das andere, sind dabei vielfältig. Es kann beispielsweise an den größeren Wachstumschancen oder den besseren Finanzzahlen liegen. Zumeist haben niedrige Bewertungen also ihre Berechtigung. Und genau wie ein Unternehmen mit einer teuren Aktienbewertung künftig noch teurer werden kann, kann ein Unternehmen mit einer günstigen Aktienbewertung noch billiger werden.
Aktienkäufe, die ausschließlich auf Basis einer günstigen Bewertung getätigt werden, haben noch ein weiteres Problem. Denn die Rendite bei dieser Art des Investierens ist begrenzt. Ist die vermeintliche Bewertungsschieflage aufgeholt, ist das Renditepotenzial aufgebraucht. Die besten Unternehmen, für die man hohe Gewinn- und Umsatz-Vielfache bezahlen muss, haben hingegen das Potenzial, die heutigen Erwartungen für einen sehr langen Zeitraum zu übertreffen. So sind den Kursgewinnen über lange Zeiträume hinweg beinahe keine Grenzen gesetzt.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Offenlegung: Sven besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.