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BioNTech-Aktie: Der eine große Vorteil beginnt sich jetzt doppelt auszuzahlen

Coronavirus und Börse
Foto: Getty Images

In Großbritannien läuft die Impfkampagne bereits, in den USA geht es Mitte Dezember los, und in Kontinentaleuropa ist es auch nur noch eine Frage von Tagen, bis die Zulassungsbehörde grünes Licht gibt. BioNTech (WKN: A2PSR2) hat den Sprint zunächst gewonnen, dicht bedrängt von Moderna (WKN: A2N9D9) und dem weiteren Verfolgerfeld.

Was auf den ersten Blick nur wie ein kleiner unbedeutender Vorsprung aussieht, könnte sich jedoch auf mittlere bis lange Sicht zu einem Riesenvorteil für die BioNTech-Aktie und das Unternehmen auswachsen.

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Ein Wettkampf mit olympischen Dimensionen

CEO UÄŸur Åžahin sagt, dass BioNTech sich von dem Moment an auf das Thema Coronaimpfstoff stürzte, als ihm bewusst wurde, dass eine Pandemie im Anmarsch sein könnte. Sofort seien Teams gebildet und Ressourcen umgeschichtet worden, um sich dieser Herausforderung zu stellen.

Viele der über 100 anderen weltweiten Forschergruppen haben sich vermutlich erst einige Wochen später dem Thema gewidmet. Trotz der zum Teil sportlichen Kooperation wurde daraus eine Art verbissener olympischer Wettkampf, wo auch nationale Eitelkeiten und unfaire Tricks eine Rolle spielen. Russland kürte sich zum Sieger, ohne sich an die etablierten Regeln zu halten – ähnlich wie Ben Johnson im legendären Duell mit Carl Lewis in Seoul 1988. China preschte ebenfalls frühzeitig mit Notfallzulassungen und Impfprogrammen vor.

Ob man sie „disqualifizieren“ sollte, darüber gibt es verschiedene Ansichten. Fakt ist, dass BioNTechs Impfstoff in der westlichen Welt als der erste vertrauenswürdige gilt. Dank der zupackenden Vorgehensweise haben die Mainzer damit an der Seite von Pfizer (WKN: 852009) die Goldmedaille im Sprint gewonnen.

Daran schließt sich jedoch ein Marathon an, bei dem sich möglicherweise Dutzende Alternativen, eventuell mit vorteilhaften Eigenschaften, in den Windschatten hängen.

Die 3 Probleme der weiteren Konkurrenz von BioNTech

Dennoch glaube ich, dass BioNTech nun ausgezeichnete Voraussetzungen besitzt, um den Vorsprung zu verteidigen. Viele andere Forscherteams stehen nun nämlich vor erhöhten Herausforderungen.

Herausforderung Nr. 1: Kandidaten für die klinischen Studien finden

Man muss sich schon fragen, wer sich nächstes Jahr noch ein Placebo oder einen unausgereiften Impfstoff in den Oberarm schießen lässt, wenn die erprobten Alternativen bereits ausgeliefert werden. Warum soll ich im Februar dieses Risiko eingehen, wenn ich vielleicht schon im März an der Reihe bin?

Diejenigen Unternehmen, die wie Janssen oder Bharat Biotech bereits Phase-III-Studien gestartet haben – oder wie CureVac (WKN: A2P71U) noch in diesem Jahr damit beginnen –, haben wohl noch gute Karten. Aber je mehr Zeit verstreicht, desto schwieriger wird es. Wer jetzt noch mitten in Phase I/II steckt, wird es möglicherweise auf eigene Faust nicht mehr zu Ende bringen können.

Eine Ausnahme davon bilden vielleicht einige Länder wie Japan, Israel oder Kuba, die ein besonderes Interesse an eigenen Impfstoffen haben und deshalb entsprechend staatliche Rückendeckung geben.

Herausforderung Nr. 2: Finanzierung für die Massenproduktion aufbringen

Eine Phase-III-Studie zum Erfolg zu führen ist zudem nur die halbe Miete. Parallel muss Kapital eingesammelt werden, um im Anschluss zeitnah die Produktion hochzufahren. Bei BioNTech und CureVac waren das jeweils mehrere Hundert Millionen. Da diese beiden von Anfang an zu den aussichtsreichsten Kandidaten gehörten, wurde ihnen das Geld fast hinterhergeworfen.

Doch nun, wo die ersten Hersteller bereits in die Massenproduktion einsteigen und einige davon Tiefstpreise versprechen, scheint ein Investment in einen weiteren Impfstoffkandidaten nicht mehr so lukrativ. Es kann daher gut sein, dass einige der zukünftig zugelassenen Stoffe zunächst in der Schublade verschwinden, um in ähnlicher Form erst bei der nächsten Epidemie wieder hervorgeholt zu werden.

Herausforderung Nr. 3: Gute Produktionspartner gewinnen

Und selbst wenn der Wille und das Geld zum Hochfahren einer Produktion vorhanden sind, dürfte es zunehmend schwerer werden, Produktionspartner zu gewinnen. Schließlich haben BioNTech und Co. sich bereits die besten Partner geschnappt. Mit Pfizer, einem zugekauften Novartis (WKN: 904278)-Standort und qualifizierten Abfüllern ist BioNTech optimal aufgestellt.

Andere werden entweder auf zweitklassige Partner setzen müssen oder in eigene Kapazitäten investieren. In beiden Fällen dürfte ein weiteres Zurückfallen gegenüber den Spitzenreitern unvermeidlich sein.

Ein großer Vorteil für BioNTech

Ich schließe aus alledem, dass BioNTech nicht nur kurzfristig das größte Stück vom Kuchen bekommt, sondern auch mittel- bis langfristig nur wenige ebenbürtige Rivalen haben wird. Im Gegensatz zu den Mitbewerbern im hinteren Feld wird BioNTech im Verlauf der weltweiten Impfkampagne, die sicherlich bis weit in das Jahr 2022 dauern wird, genügend Geldmittelzuflüsse generieren, um aus eigener Kraft weitere Forschungsprogramme zu finanzieren.

Der Vorteil der überlegenen Schnelligkeit könnte sich damit bis weit in die Zukunft fortsetzen, soweit das Management den gigantischen Entwicklungssprung von BioNTech erfolgreich bewältigt.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien. 



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