Darum verdient Leo Messi 250-mal weniger als Elon Musk
Leo Messi hat innerhalb von 3 Jahren rund 500 Mio. Euro verdient, wie Ende Januar bekannt wurde. Das sind 456.296 Euro pro Tag. Grund genug für hitzige Diskussionen über die auseinandergehende Schere und die Zügellosigkeit im Profisport.
Allerdings verdiente Elon Musk im gleichen Zeitraum ein Vielfaches davon. Wie also müssen wir als Anleger das alles einordnen?
Messi und Musk: Zwei Superstars und eine Schere der anderen Art
Milliarden Menschen sind Fußballfans und etwa 800 Mio. Männer sind im profifußballfähigen Alter. Etwa 300 Mio. Menschen spielen Fußball, wovon rund 40 Mio. in Vereinen organisiert sind. Nicht wenige davon haben den Traum von der Karriere im Fußballzirkus.
Unter all diesen Kandidaten hat sich Messi als einer der drei Topspieler der kompletten vergangenen Dekade durchgesetzt. Das ist eine fantastische Leistung, die von zahlreichen Titeln gekrönt wurde. Messi wird einer der wenigen Spieler sein, über die viele Fans in aller Welt noch ihren Enkeln und Urenkeln erzählen werden.
Für diese Dienste wurde er vom FC Barcelona fürstlich entlohnt. Laut Presseberichten summieren sich seine Bezüge in den drei Jahren seit der Vertragsunterschrift im November 2017 auf eine halbe Milliarde Euro. Täglich kommt eine halbe Million dazu. Für Normalverdiener sind das unfassbare Zahlen, zumal in Messis Heimat, dem dauerkriselnden Argentinien, viele Menschen mit weniger als 5 Euro pro Tag auskommen müssen.
Doch alles ist relativ: Während auf Messis Konto 500 Mio. Euro eingezahlt wurden, hat sich der Wohlstand von Elon Musk um circa 150 Mrd. Dollar gemehrt. Milliarden! Das ist etwa 250-mal so viel! So gesehen wirkt das Salär von Messi fast schon schäbig. Zumal die Rechnung auf ein Jahr gerechnet noch viel extremer ausfallen würde.
Hat Elon das verdient?
Auf Augenhöhe mit Messi ist Elon Musk bestimmt. Es gibt wohl ähnlich viele Selbstständige wie Fußballer und viele davon hatten irgendwann den Traum, ein wachsendes Unternehmen aufzubauen. Genauso wie die meisten träumenden Kicker irgendwann die Stollenschuhe an den Nagel hängen, wagt auch nur ein Teil der Selbstständigen den Schritt, sich durchzubeißen, um alles auf Expansion zu setzen.
Es kostet schließlich unglaubliche Mühen, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, ein starkes Team zusammenzustellen, Geldgeber von seiner Vision zu überzeugen, erste Kundenprojekte einzutüten und dann das Wachstum in die richtigen Bahnen zu lenken. Sobald es einigermaßen läuft, stößt man auf beinharte Wettbewerber. Musk hingegen hat sich nie gescheut, diesen beschwerlichen Weg zu gehen und nach den ganz oben hängenden Früchten zu greifen.
Im Gegensatz etwa zum Aldi-Management, das sich komplett aus der Öffentlichkeit heraushält, liebt Musk es auch, im Rampenlicht zu stehen, ganz ähnlich wie ein Fußballstar. Es ist also festzustellen, dass es beide in ihrer jeweiligen Domäne gegen gewaltige Konkurrenz an die Weltspitze geschafft haben. Die reine Leistung erscheint vergleichbar, weshalb es nicht sofort einleuchtet, warum Messi so viel schlechter abschneidet als Musk.
Nach einigem Nachdenken lässt sich allerdings doch noch ein entscheidender Unterschied finden: Der Fußball wäre ohne einen Messi immer noch der gleiche Fußball. Der gesamte Betrieb würde ohne ihn genauso laufen. Messi ist trotz seiner individuellen Klasse eine ersetzbare Nummer.
Aber wäre die Elektromobilität heute dort, wo sie ist, ohne Elons Genie und Wahnsinn? Wahrscheinlich nicht. Einen bezahlten Manager an seiner Stelle einzusetzen hätte sicherlich nicht die gleichen Ergebnisse gebracht. Ohne Tesla (WKN: A1CX3T) hätte Volkswagen (WKN: 766403) heute nicht eine dermaßen aggressive Elektrifizierungsstrategie und die gesamte Wertschöpfungskette wäre noch in den Kinderschuhen.
Was wir als Anleger davon mitnehmen sollten
Dass Messi hinter den erfolgreichsten Unternehmenslenkern zurückbleibt, ist also gerecht. Allerdings betrifft das nur Bosse, die auch Großaktionäre ihrer Unternehmen sind. VW-Chef Herbert Diess verdient zum Beispiel mit rund 10 Mio. Euro pro Jahr weit weniger als Messi. Aber er ist halt weder ein Superstar noch unersetzbar.
Angestellte Manager von jahrzehntelang etablierten Unternehmen haben gewöhnlich den Auftrag, den Tanker sicher in die Zukunft zu führen. Sie sind daher vor allem damit beschäftigt, Risiken herauszunehmen.
Wenn dem Chef jedoch das Unternehmen selbst gehört, dann könnte er je nach Temperament gewillt sein, ohne Rücksicht auf die Historie außergewöhnliche Risiken einzugehen und überaus dicke Bretter zu bohren. Deshalb sind eigentümergeführte Aktiengesellschaften oft besonders interessant für Investoren. Auf diese Weise kann man an der Persönlichkeit des Chefs festmachen, ob man investieren möchte.
Diejenigen, die von Elons Art fasziniert und die Reise an die Spitze als Tesla-Aktionäre mitgegangen sind, konnten davon gewaltig profitieren.
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Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.