Diageo Aktie: Sind die Chancen an der Börse ebenfalls hochprozentig?
Die Aktie von Diageo (WKN: 851247) hat noch nicht wieder ganz das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht. Trotzdem ist die Bewertung mit einer erwarteten Free-Cashflow-Rendite von knapp 3 % für das Geschäftsjahr 2021 bereits eher sportlich. Die Analysten erwarten für das Jahr 2021 auch schon wieder einen Umsatz, der nahe dem Niveau vor der Krise liegen soll.
Eigentlich müsste das Geschäftsmodell von einer Lockerung der Lockdown-Maßnahmen und einer Verbesserung der Lage in der Gastronomie stark profitieren. Bereits im ersten Halbjahr 2021 hat Diageo seine Erlöse leicht steigern können. Die Stärke des Unternehmens liegt dabei besonders bei hochpreisigen Premium-Spirituosen. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2015 konnte man den Anteil am Umsatz aus dieser Kategorie um 8 % vermehren.
Diageo profitiert von der Digitalisierung
Diageo ist auf allen führenden E-Commerce Portalen wie Amazon (WKN: 906866) in Europa oder Tmall von Alibaba (WKN: A117ME) in China der führende Spirituosen-Hersteller. Dadurch konnte das Unternehmen vom starken Anstieg der Nachfrage über diesen Kanal mit zum Teil dreistelligem Wachstum im Vergleich zum Vorjahr partizipieren. Zum Zweck einer stärkeren Monetarisierung verbindet Diageo seine Werbeanzeigen zunehmend mit Links zu Partnershops.
Um seine Kunden noch besser zu erreichen und den Ertrag aus dem Marketing weiter zu optimieren, investiert das Unternehmen in eigene Webshops, die direkt an den Verbraucher gerichtet sind. Die zusätzlich gewonnenen Daten fließen dann direkt in ein ausgeklügeltes Marketing-Tool, das die Informationen mit anderen Datenquellen zusammenführt. Durch die Leistung früherer Werbeprogramme wird das richtige Budget für eine Marke ermittelt. Daneben wird die wahrscheinliche Auswirkung der geplanten Aktivität bewertet.
Diageo war dabei in der Vergangenheit äußerst erfolgreich, global und regional viel beachtete Marken aufzubauen. Zum Teil hat das Unternehmen hier aber auch mit Zukäufen gearbeitet, die sich in der Bilanz bemerkbar machen. Mit einem Verhältnis der Nettoverschuldung zu dem EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 3,4 für das erste Halbjahr 2021 liegt das Unternehmen außerhalb seiner eigenen Zielvorgabe von 2,5 bis 3,0.
Ist die Aktie ein Kauf?
Ich rechne bei Diageo auch zukünftig mit einem überdurchschnittlichen Geschäft. Von einer Normalisierung des öffentlichen Lebens wird Diageo profitieren. Gleichzeitig sollte man sogar davon profitieren, wenn Menschen verantwortungsvoller im Umgang mit Alkohol werden und sich dafür stärker auf Premium-Produkte fokussieren. Zudem hat man nicht mit einer Stigmatisierung des Hauptproduktes in einer ähnlichen Form wie die Tabakindustrie zu kämpfen.
Trotzdem habe ich den richtigen Einstiegszeitpunkt bei dem Unternehmen für den Moment übersehen. Sollten noch einmal Aktienkurse in der Region um 28 Euro in Reichweite kommen, werde ich einen Einstieg sehr genau prüfen. Vor allem die Verschuldungssituation bedarf dabei eines genaueren Blicks.
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Florian Hainzl besitzt Aktien von Amazon und Alibaba. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding Ltd. und Amazon und Diageo, sowie die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon.