Eine Aktie ganz nach Warren Buffetts Geschmack
Bevor er sich komplett aus der Branche zurückzog, war Warren Buffett lange Zeit ein Liebhaber des Zeitungsgeschäfts. Das von ihm geführte Konglomerat Berkshire Hathaway verkaufte im Januar 2020 seinen gesamten Anteil an der BH Media Group. Darunter befanden sich u. a. Namen wie The Buffalo News und Richmond Times-Dispatch.
Sein wachsender Pessimismus war vor allem das Ergebnis sinkender Werbeeinnahmen, da immer mehr Menschen Nachrichten online bekommen. Dadurch sind diese Geschäftsmodelle überholt. Es gibt jedoch ein namhaftes Medienunternehmen, das große Fortschritte bei der Umstellung von einer auf Druck und Werbung ausgerichteten Struktur auf eine auf digitale Abonnements ausgerichtete Struktur macht.
Die New York Times (WKN: 857534) befindet sich noch in einer frühen Phase des Turnarounds. Abgesehen davon, dass es ein Unternehmen ist, das Warren Buffett lieben würde, hat die Aktie das Zeug zum potenziellen 10-Bagger. Schauen wir mal, warum auch andere langfristige Investoren aufmerksam sein sollten.
Für News zahlen
Es gibt sicherlich Möglichkeiten, Nachrichten kostenlos zu bekommen. Aber die insgesamt 7,5 Millionen Abonnenten der New York Times beweisen, dass Verbraucher bereit sind, für qualitativ hochwertigen Journalismus zu zahlen.
Allein im Jahr 2020 erhielt das Unternehmen 23 Emmy-Nominierungen. Und seit der Einführung des Preises im Jahr 1917 hat die New York Times bemerkenswerte 130 Pulitzer-Preise und -Nominierungen erhalten, mehr als jedes andere Nachrichtenmedium. Der Pulitzer-Preis, der für herausragende öffentliche Verdienste in den Bereichen Journalismus, Literatur und Musik verliehen wird, ist die prestigeträchtigste Auszeichnung, die in der Nachrichtenbranche vergeben wird.
Obwohl das vergangene Jahr definitiv problematisch war, hat die New York Times andere beliebte Dienste, die nicht vom Weltgeschehen abhängig sind. Beispiele hierfür sind Cooking und Games (früher bekannt als Crossword). Zusammen mit der eigentlichen Nachrichtensparte erlebten alle Segmente im Jahr 2020 ein Rekordwachstum der Mitgliederzahlen.
Umstellung auf digitales Abonnementmodell
Die New York Times, die einst vom Anzeigenverkauf abhängig war, ändert ihren Kurs. Im Jahr 2020 waren digitale Abonnements die größte Einnahmequelle des Unternehmens, was zum ersten Mal der Fall war. Das Unternehmen gewann in diesem Jahr netto 2,3 Millionen neue reine Digitalkunden hinzu (ein Anstieg von 44 % gegenüber dem Vorjahr), und die Umsatzeinbußen durch den Anzeigenrückgang werden allmählich durch diese wertvolle wiederkehrende Einnahmequelle mehr als ausgeglichen.
Während die gesamten Werbeeinnahmen im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 um 26,1 % zurückgingen, stiegen die Einnahmen aus reinen Digitalabonnements um 29,9 %. Dies hat drei sehr wichtige Auswirkungen für das Unternehmen.
Erstens hat die New York Times nun die Möglichkeit, längerfristige Beziehungen zu ihren Kunden aufzubauen. Netflix und Spotify sind dabei Vorbilder. Die New York Times befindet sich in einer erstklassigen Position, um eine globale, technologiegetriebene Nachrichtenplattform aufzubauen.
Zweitens profitieren alle davon, nicht auf Werbeeinnahmen angewiesen zu sein. Die Kunden werden ein besseres Nutzererlebnis haben, weil das Unternehmen sich in erster Linie um sie kümmern kann. Außerdem ist das Unternehmen nicht von den zyklischen Werbeausgaben der Unternehmen abhängig.
Und drittens bedeutet die Umstellung auf die Digitalisierung, dass die New York Times extrem gut skalieren kann. Es kostet Geld, Tageszeitungen zu drucken und auszuliefern. Die Verlagerung ins Internet führt im Wesentlichen zu geringeren Produktionskosten. Mit mehr Abonnenten und einer weitgehend fixen Kostenstruktur sollten die Gewinne also in die Höhe schnellen.
Gedanke zum Schluss
Zeitungen in Kleinstädten waren früher sehr lukrativ, wie man dank Warren Buffett weiß. Aber das Internet führte zum Niedergang dieser lokalen Monopole. Werbegelder und Leser gingen ins Internet. Damit eröffneten sie die Chance für ein markenorientiertes, digitales und abonnementbasiertes Nachrichtenunternehmen.
Die New York Times macht enorme Fortschritte bei der Umstellung ihres Geschäftsmodells, hat aber noch einen langen Weg vor sich. Das Management schätzt, dass es eine Milliarde Menschen gibt, die digitale Nachrichten lesen. Es gibt weiterhin wohl gewaltige 100 Millionen, die bereit wären, für Nachrichten in englischer Sprache zu bezahlen. Das ist eine riesige Chance für eine starke Marke wie die New York Times.
Wenn das Jahr 2020 ein Anhaltspunkt ist, wird sich das Abonnentenwachstum beschleunigen. Es würde mich nicht überraschen, wenn die derzeitige Marktkapitalisierung der Times von 8,5 Milliarden USD in den nächsten Jahren wächst.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway, Netflix und Spotify Technology und empfiehlt Aktien von The New York Times. Neil Patel besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 2.4.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.