Omikron: Crash oder Aktienboom?
Die neue Virusvariante Omikron hat an den Aktienmärkten kurzfristig für Verunsicherung gesorgt. Der DAX verlor vom 25. auf den 26.11.2021 gleich über 3,2 % an Wert (02.12.2021). Anlass zur Sorge sind die vielen Mutationen der Variante, was die Befürchtungen schürte, aktuelle Impfstoffe könnten ihre Wirkung verlieren.
Führt Omikron nun zu einem Aktiencrash oder könnte die Variante das genaue Gegenteil bewirken? Dazu zwei interessante Investorenmeinungen.
Bill Ackman über Omikron
Der bekannte und erfolgreiche Hedgefonds-Manager Bill Ackman sagt: „Keine Panik wegen des Omikron-Einbruchs – die Wahrheit könnte für Aktien bullisch und nicht bärisch sein.“ Doch wie kommt der Investor zu dieser Einschätzung, wenn die Variante erst einige Tage bekannt ist und selbst Impfstoffentwickler zunächst Untersuchungen vornehmen müssen?
Investoren wie Bill Ackman müssen immer im Voraus agieren und sehr viele recherchieren, um gute Entscheidungen treffen zu können. Dabei wird das Denken in Zusammenhängen geschult, das bei guten Investoren sehr stark ausgeprägt ist.
Bill Ackman las erste Berichte aus Südafrika und kommt zu dem Schluss: „Erste Daten deuten darauf hin, dass die Omikron-Variante milde bis moderate Symptome verursacht (weniger schwerwiegend) und leichter übertragbar ist. Wenn sich das bewahrheitet, ist das für die Märkte positiv und nicht negativ.“
Dagegen ist er für den Anleihenmarkt eher pessimistisch, was auf das Ende der Anleihenankäufe und eventuell bald steigender US-Zinsen zurückzuführen ist. Bill Ackman setzt deshalb mit seinem 9-Mrd.-US-Dollar-Fonds auf Aktien, die von einer Wirtschaftsöffnung profitieren. Dazu gehören beispielsweise Restaurant Brands (WKN: A12GT0), Hilton Worldwide (WKN: A2DH1A) oder Lowes (WKN: 859545).
JP Morgan: Omikron gleich Omega?
Doch Bill Ackman ist mit seiner Meinung nicht allein. Auch die Investmentbank JP Morgan Chase (WKN: 850628) ist optimistisch. Sie geht sogar noch weiter und davon aus, dass Omikron das Ende der Pandemie einläuten könnte. JP Morgan hat demnach in Erfahrung gebracht, dass die Omikron-Variante zwar leichter übertragbar, aber dafür weniger tödlich ist. Sollte diese Einschätzung zutreffen, könnte die Pandemie an Schrecken verlieren.
Ein Nachlassen der Viruswirkung war auch bei früheren Pandemien zu beobachten und wurde deshalb von vielen Virologen auch bei Corona vorausgesagt. „Omikron könnte ein Katalysator für eine steilere (nicht flachere) Zinskurve, eine Rotation von Wachstums- zu Valueaktien, den Verkauf von COVID- und Lockdownaktien und eine Rally der Öffnungsthemen sein“, so die JP-Morgan-Analysten Marko Kolanovic und Bram Kaplan. Sie empfehlen deshalb Zykliker, Rohstoffe und Aktien, die von einer Wirtschaftsöffnung profitieren.
Omikron könnte somit auch für Omega (letzter Buchstabe des griechischen Alphabets) und das baldige Ende der Pandemie stehen.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. JP Morgan Chase ist ein Werbepartner von The Ascent, einem Unternehmen von Motley Fool. The Motley Fool empfiehlt Lowe´s.