Warum die Rivian-Aktie, Tesla-Aktie und andere Elektroauto-Aktien gerade fallen

Die Anteile von Rivian (WKN: A3C47B), Tesla (WKN: A1CX3T) und andere Elektroauto-Aktien haben in den ersten Tagen des neuen Jahres vor allem den Weg nach unten eingeschlagen.
Warum geht den Elektroauto-Aktien im neuen Börsenjahr der Saft aus? Hat jemand den Stecker gezogen oder rekuperieren Tesla und Rivian lediglich Reichweite?
Absturz von Tesla und Rivian: Das Marktumfeld ist schuld
Fundamental hat sich bei der Rivian-Aktie, der Tesla-Aktie und anderen Cleantech-Aktien wenig verändert.
Die Tesla-Aktie lieferte gleich zum Beginn des Börsenjahres sogar sehr gute Nachrichten: ein weiteres Rekordquartal bei Produktion und Verkäufen. Doch auch diese guten News konnten keine positive Stimmung etablieren. Vielmehr ist das Marktumfeld schuld, dass es bei so vielen Elektroauto-Aktien derzeit eher abwärts als aufwärts geht.
Vieles dreht sich am Kapitalmarkt gerade darum, wann und wie stark die Zentralbanken die Leitzinsen anheben werden. In Erwartung dessen steigen die Renditen auf Staatsanleihen bereits seit einigen Monaten an. Wenn es bei Anleihen höhere Renditen gibt, sind sie für Investoren attraktiver als Aktien. Daher verkaufen professionelle Anleger Aktien und stecken das Geld in Zinspapiere. Eine ähnliche Entwicklung konnten wir bereits Ende 2018 sehen. Auch damals beeinflusste die Zinsentwicklung die Märkte.
Warum aber sind Elektroauto-Aktien wie die Rivian-Aktie so stark betroffen?
Rivian, Tesla und all die anderen jungen Autohersteller zählen zu den Wachstumsaktien. Diese sind von einer Zinserhöhung besonders stark betroffen. Denn die Unternehmen erhalten ihre hohen Marktwerte vor allem aufgrund zukünftig erwarteter Gewinne. Marktteilnehmer zinsen diese zukünftigen Unternehmensprofite nun mit einem höheren Kalkulationszinssatz auf heute ab als noch vor ein paar Monaten, da das Zinsniveau allgemein gestiegen ist. Bei Value-Aktien, die ihren Wert eher aus gegenwärtigen Gewinnen ziehen, fällt der rechnerische Unterschied durch das Abzinsen weniger stark aus.
So kommt es, dass beispielsweise die Rivian-Aktie in der ersten Januarwoche um fast 17 % eingebrochen ist, während der S&P 500 um nicht einmal 2 % nachgegeben hat.
Kein Grund zur Panik für Investoren
Wenn du in Elektroauto-Aktien investiert hast, musst du also definitiv nicht deine Aktien verkaufen.
Schließlich hast du vermutlich nicht in Tesla und Co. investiert, weil du auf eine bestimmte Zinsentwicklung gehofft hast, sondern weil du auf eine positive Zukunft des Unternehmens setzt. Dasselbe gilt für Investoren von Rivian-Aktien, Nikola-Aktien (WKN: A2P4A9) und wie sie alle heißen.
Wenn du noch etwas Cash auf der hohen Kante liegen hast, dann wäre jetzt sogar ein besserer Moment als noch vor einigen Tagen, um in deine liebste Elektroauto-Aktie zu investieren. Immerhin bekommst du nun einen gleich großen Unternehmensanteil für weniger Geld. Mehr kann man sich im neuen Jahr doch nun wirklich nicht wünschen.
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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.