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Berkshire Hathaways Wert berechne ich wie ein Grundschüler

Foto: Getty Images

Viele denken, dass man bei der Bewertung von Aktien exakte Prognosen, komplexe Modelle und jede Menge höhere Mathematik braucht. Das ist aber keineswegs der Fall. Viel eher geht es um die grobe, aber dafür korrekte Einschätzung der Zukunft und ein sinnvolles Bewertungsmodell, das auch sehr einfach sein kann.

Wenn ich mir zum Beispiel über den fairen Wert der Berkshire Hathaway-Aktie Gedanken mache, dann rechne ich dafür wie ein Grundschüler. Das will ich an dieser Stelle einmal machen.

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Das einfachste ist, die Barmittel von Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft zu bewerten. Laut den letzten Daten betragen diese 144 Mrd. US-Dollar, die man in meinen Augen einfach dem Wert hinzuaddieren kann, auch wenn sich die Summe natürlich stetig ein wenig ändert.

Ein wenig komplizierter wird es beim Aktienportfolio von Berkshire Hathaway. Das war Ende 2021 etwas über 350 Mrd. US-Dollar wert. Wir wissen aber nicht, was sich seitdem am Portfolio geändert hat, und der Aktienmarkt schwankt natürlich auch.

Deshalb würde ich diesen Wert einfach um die Veränderung des Dow Jones Industrial Average bereinigen, der Anfang dieser Woche seit Jahresbeginn ca. 10 % nachgegeben hat. Dadurch kommen wir auf einen groben Portfoliowert von 315 Mrd. US-Dollar. Das ist zwar eine sehr behelfsmäßige Berechnung, aber wir wollen ja auch nur grob richtig liegen.

Nun müssen wir noch die Beteiligungen bewerten, die sich im direkten Besitz von Berkshire Hathaway befinden. Das ist der schwerste Teil, weil es sehr subjektiv ist. Den durch die Beteiligungen im Jahr 2021 erwirtschafteten Nettogewinn können wir mit 27,46 Mrd. US-Dollar beziffern.

Ich sehe keinen Grund, wieso wir diesen Gewinn nicht mit dem gleichen Multiplikator wie dem des Dow Jones Industrial Average bewerten sollten, der aktuell ca. 18 beträgt. Multiplizieren wir damit also den Nettogewinn, bekommen wir einen Wert in Höhe von ca. 494 Mrd. US-Dollar.

Nun muss ich nur noch die drei Werte zusammenrechnen (144, 315 und 494 Mrd. US-Dollar) und bekomme meinen geschätzten fairen Wert von Berkshire Hathaway in Höhe von 953 Mrd. US-Dollar. Wie man sieht, war das alles andere als kompliziert. Man könnte die Summe sogar ohne Taschenrechner berechnen.

Natürlich kann man nicht verlässlich sagen, ob das wirklich eine gute Annäherung an den echten Wert ist. Das wird erst die Zukunft zeigen. Ich würde aber vermuten, dass sie sich nicht verstecken braucht vor komplexen Modellen, für die seitenweise Spreadsheets mit mathematischen Formeln erstellt wurden. Immerhin hat der langjährige Hedge-Fund-Manager Whitney Tilson eine sehr ähnliche Herangehensweise populär gemacht.

Jetzt stellt sich noch die Frage der praktikablen Anwendung. Dafür kann man einmal auf Berkshire Hathaways aktuellen Börsenwert blicken, der Anfang der Woche 728 Mrd. US-Dollar betrug. Das sind fast 24 % weniger als mein berechneter Wert, womit die Aktie für mich durchaus günstig aussieht.

So ergeben auch Warren Buffetts fleißige Aktienrückkäufe Sinn. Sicherlich berechnet er den Wert seines Unternehmens viel besser als ich, aber ich vermute, dass auch er dafür nie ein Spreadsheet zu Rate ziehen würde.







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Offenlegung: Marlon Bonazzi besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2023 $200 Calls auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short Januar 2023 $200 Puts auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short Januar 2023 $265 Calls auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).



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