Varta-Aktie: Hohe Profitabilität, aber 1 Dämpfer

Varta (WKN: A0TGJ5) hat seine Zahlen für das vergangene Jahr (2021) vorgelegt. Danach stieg der Umsatz um 3,8 % auf 902,9 Mio. Euro. Doch im Vergleich zu den langjährigen durchschnittlichen Wachstumsraten (27 % seit 2014), fiel die Steigerung eher schwach aus. Der Umsatz deutet aktuell auf eine abflauende Nachfrage hin.
So wirkten sich Wirtschaftsschließungen infolge der Corona-Pandemie, die Chipknappheit und nun auch geopolitische Unsicherheiten negativ auf das Geschäft aus.
Der Gewinn stieg hingegen um 31,9 % auf 125,96 Mio. Euro. Dennoch ist auch am Gewinnwachstum eine Abschwächung der Dynamik gegenüber den Vorjahren erkennbar. Seit 2014 liegt die mittlere Zuwachsrate bei 48,6 %.
Varta gelang (gegenüber dem Vorjahr) eine weitere Margenausweitung von 11,0 auf 14,0 %. 2014 lag sie lediglich bei 4,7 %, sodass sich die Profitabilität stark verbessert hat.
Die Gesamtkapitalrendite stieg 2021 auf 10,1 % und liegt seit 2014 im Durchschnitt bei 6,9 %. Beides sind sehr gute Werte. Die Aktie schloss am Tagesende dennoch im Minus (31.03.2022).
Varta-Segmente mit gemischten Ergebnissen
Im Segment Lithium-Ion Solutions & Microbatteries stieg der Umsatz nur leicht um 1,2 % auf 514,4 Mio. Euro. Varta berichtet über verzögert angelaufene Kundenprojekte. Zudem konnten steigenden Rohstoffpreise nicht im gleichen Umfang an die Konsumenten weitergegeben werden. Das bereinigte EBITDA stieg dennoch um 15,8 % auf 216,5 Mio. Euro, was über weitere Effizienzmaßnahmen möglich wurde.
Im Segment Household Batteries stieg der Umsatz hingegen um 7,6 % auf 388,6 Mio. Euro. Hier profitiert Varta von seinen Energiespeicherlösungen, die Marktanteile hinzugewannen. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich um 22,8 % auf 66,4 Mio. Euro.
Gedämpfte Aussichten
Zuletzt wurde bekannt, dass Vartas wichtiger Kunde Apple (WKN: 865985) im zweiten Quartal 2022 eine geringere Kopfhörer-Produktion plant. Als weiterer Belastungsfaktor kommen die stark gestiegenen Rohstoffpreise hinzu.
Diese Punkte belasten die Aussichten. So erwartet Varta zwar 2022 einen Umsatzzuwachs auf 950 Mio. bis 1 Mrd. Euro und ein bereinigtes EBITDA zwischen 260 und 280 Mio. Euro (2021: 282,9 Mio. Euro), spricht aber auch von einem erschwerten Ausblick.
Im ersten Quartal 2022 rechnet das Unternehmen sogar nur mit einem Umsatz von 180 bis 190 Mio. Euro und einem bereinigten EBITDA von 34 bis 39 Mio. Euro.
Varta könnte so gesehen 2022 beim Gewinn eine Wachstumspause einlegen. Die Aktie hat sie in den letzten Monaten bereits eingepreist. Ein Schnäppchen ist sie aber trotzdem immer noch nicht. Das Unternehmen möchte eine Dividende je Aktie von 2,48 Euro ausschütten, was aktuell einer guten Dividendenrendite von 2,76 % (31.03.2022) entspricht.
Langfristig besitzt Varta vor allem durch die europäische Förderung der großformatigen Lithium-Ionen-Rundzellen für E-Autos und auch mit seinen bestehenden Geschäften weiterhin gute Wachstumsaussichten.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und empfiehlt die folgenden Optionen: Short March 2023 $130 Call auf Apple und Long March 2023 $120 Call auf Apple.