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Warum man eine Aktie mit 100 % Kursplus nicht verkaufen sollte: Und wenn sie sogar 1.000 % gestiegen ist? Dann erst recht nicht!

Aktien Dividende
Foto: Getty Images

Ist es nicht irgendwie immer wieder dasselbe? Ich meine, dass viele Anleger sehr unruhig sind und in Bezug auf ihre Aktieninvestitionen mitunter einem ständigen Tatendrang unterliegen. Doch wenn man langfristig Vermögen aufbauen will, ist das oftmals nicht ganz so optimal.

Und gerade wenn es um Aktien geht, sollte man besser überlegt und planvoll handeln, um entsprechend positive Ergebnisse zu erzielen. Im heutigen Artikel wollen wir uns deshalb mit einem Fehler befassen, den nicht wenige Investoren immer wieder gerne begehen.

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Begründet liegt er in diesem Börsenspruch, der sicherlich jedem von uns bekannt sein dürfte: „An Gewinnmitnahmen ist noch keiner gestorben.“

Aktien werden oft viel zu früh verkauft

Es sollte dich nicht verwundern, dass ich in vielen Blogs und Facebook-Gruppen unterwegs bin, in denen es hauptsächlich um die Aktienanlage geht. Und wenn sich getätigte Investitionen gut entwickeln, kann man bei den jeweiligen Anlegern oft ein Muster erkennen. Meistens läuft es dann folgendermaßen ab.

Sind 20 bis 30 % Kurszuwachs erreicht, dann postet man die Ergebnisse und es herrscht gemeinsam Freude darüber, dass es aufwärtsgeht. Bei 40 bis 50 % Kursplus kommen dann schon die ersten Fragen zum Thema „Gewinne mitnehmen“ auf. Aber eine ganz klare magische Schwelle scheint ohne Zweifel die 100-%-Marke zu sein.

Denn für die meisten stellt eine Verdopplung des Kurses natürlich eine enorme Wertsteigerung dar. Nicht wenige verfallen dann in eine gewisse Nervosität und haben Angst, dass die erzielten Buchgewinne wieder abschmelzen könnten. Sehr oft kommt dann der Gedanke auf, wenigstens die Hälfte der Position zu verkaufen.

Der Hintergrund dafür ist natürlich ganz simpel. Im Prinzip bringt man damit seinen Kaufpreis in Sicherheit und lässt das restliche Geld, das noch in der Aktie steckt, weiter für sich arbeiten. So weit die Theorie. Doch meines Erachtens beginnt genau an dieser Stelle der Denkfehler und die Tragödie der verschenkten Rendite kann ungehindert ihren Lauf nehmen.

Denn weder die anderen Marktteilnehmer noch die Börse wissen schließlich, dass ausgerechnet du jetzt mit der betreffenden Aktie gerade 100 % im Plus liegst. Und warum sollte eine Aktie aufhören, im Kurs anzusteigen, nur weil man selbst denkt, sie wäre eventuell schon zu gut gelaufen? Man sollte also vielleicht wirklich erst einmal darüber nachdenken, ob es wirklich eine gute Idee darstellt, ausgerechnet jetzt Gewinne mitzunehmen.

Darum sollte man am Ball bleiben

Kommen wir jetzt zu einem Aspekt, über den sich viele Anleger wahrscheinlich gar nicht im Klaren sind. Doch gerade er könnte dafür sorgen, dass vielleicht einige Leser ab jetzt ihre Aktienanlage etwas langfristiger ausrichten. Man muss nämlich wissen, dass sich Aktienkursanstiege über längere Zeiträume hinweg exponentiell entwickeln können.

Dies führt dann zu dem fantastischen Phänomen, dass je nach Höhe des erzielten Kurszuwachses für den gleichen prozentualen Anstieg einer Aktie ein wesentlich höherer Buchwert dazugewonnen wird. Was hier absolut logisch klingt, ist den meisten aber vielleicht gar nicht so richtig bewusst.

Hat man eine Position im Wert von 5.000 Euro im Depot, wirkt sich ein Kursanstieg um 10 % mit einer Erhöhung des Wertes um 500 Euro aus. Hätte sich die Position aber nun auf 10.000 Euro verdoppelt, bewirkt ein 10-%-Anstieg jetzt schon eine Erhöhung des Gesamtwertes um 1.000 Euro.

Wenn man einem Aktieninvestment sehr lange die Treue hält, könnte man irgendwann vielleicht auch 1.000 % Kurszuwachs erreichen. Dies bedeutet in unserem Beispiel dann bei einer weiteren Steigerung um 10 % schon fantastische 5.500 Euro mehr Buchgewinn für den Anleger.

1.000 % Kurssteigerung sind möglich

Gehörst du auch zu denen, die meinen, Kurssteigerungen von 1.000 % und mehr sind nur hochspekulativen Werten vorbehalten? Dann kann ich dich beruhigen. Dem ist nämlich nicht so. Bei einer entsprechend langen Haltedauer können selbst ganz normale Standardwerte solche Kursentwicklungen vorweisen.

Nehmen wir doch einmal einen Zeitraum von 30 Jahren. Hier konnten beispielsweise so bekannte Werte wie Colgate-Palmolive (WKN: 850667) oder Johnson & Johnson (WKN: 853260) die 1.000-%-Marke überspringen. Wobei die Colgate-Aktie einen Anstieg von 1.242 % und die Papiere von Johnson & Johnson ein Kursplus von 1.411 % abgeliefert haben (Stand: 08.04.2022).

Langfristig sind also durchaus hohe Wertsteigerungen von mehr als 1.000 % möglich. Und dies sollte man sich natürlich ab und zu ins Gedächtnis rufen. Vor allem wenn man darüber nachdenkt, eine seiner Positionen zu verkaufen, nur weil sie „gut gelaufen“ ist. Es kann eben manchmal der bessere Weg sein, einfach investiert zu bleiben.

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Andre Kulpa besitzt Aktien von Johnson & Johnson. The Motley Fool empfiehlt Johnson & Johnson.



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