Depotwert um mehr als 25 % abgestürzt? Das wären jetzt meine Maßnahmen!
Wer sich entschlossen hat, Aktieninvestor zu werden, tat dies meistens aus einem ganz bestimmten Grund. Nämlich um mit den Titeln im Depot eine ansehnliche Rendite zu erwirtschaften. Über herbe Verluste machen sich nicht wenige Anleger aber am Anfang meistens nicht so viele Gedanken.
Erst in Zeiten wie diesen, wo bei vielen Anlegern der Depotwert massiv nach unten gegangen ist, findet in dieser Beziehung so etwas wie ein Aufwachprozess statt. Und dieses Erwachen dürfte sich für viele eventuell etwas enttäuschend darstellen.
Denn getrieben durch Zins- und Inflationsängste sowie die wirtschaftlichen Verwerfungen durch den Ukraine-Konflikt sind die Börsen seit Anfang des Jahres auf Tauchstation gegangen. Und genau dies hat sich eben unter Umständen sehr negativ auf den Depotwert vieler Investoren ausgewirkt.
Da stellt sich natürlich die Frage, wie man mit solch einer Situation am besten umgehen könnte. Welche Maßnahmen ich jetzt einleiten würde, das erfährst du im heutigen Artikel.
Depotzusammensetzung überprüfen
Was könnte die Depotzusammensetzung mit der aktuellen Börsenkorrektur zu tun haben? Eine ganze Menge, möchte ich behaupten. Denn wie du vielleicht bemerken konntest, mussten längst nicht alle Aktien unter den diesjährigen Marktturbulenzen leiden.
Demzufolge sind all jene Anleger bis jetzt mit einem blauen Auge davongekommen, die bei ihrer Depotzusammenstellung auf eine ausgewogene Branchen- und Ländermischung geachtet haben. Denn so haben sie vermieden, dass ihre Aktien im Portfolio zu sehr in Korrelation zueinander stehen.
Wie wir erkennen können, sind es bis heute vor allem die ehemaligen Highflyer und Technologieaktien, die am meisten an Wert verloren haben. Wer hier die letzten zwei Jahre voller Euphorie und Optimismus vermehrt auf diese Titel setzte, hatte womöglich in diesem Jahr tatsächlich ein böses Erwachen.
Jetzt könnte es also an der Zeit sein, die Depotzusammensetzung einmal auf den Prüfstand zu stellen. So kann man feststellen, ob bei bestimmten Branchen eine gewisse Übergewichtung vorhanden ist.
Stellt man dies fest, könnte es sicher eine sinnvolle Überlegung darstellen, hier wieder ein gesundes Gleichgewicht herzustellen. Und zwar, um für die nächste Börsenkrise dann etwas besser aufgestellt zu sein.
Chancen für Nachkäufe analysieren
Wer mit der Zusammensetzung seines Portfolios zufrieden ist, kann jetzt natürlich versuchen herauszufinden, ob sich bei einigen Aktien eventuell ein Nachkauf lohnen könnte. Denn wenn der Depotwert beispielsweise um mehr als 25 % eingebrochen ist, sollten sich einige „günstige“ Werte im Portfolio befinden.
Inwieweit er hier mit gezielten Nachkäufen seinen Einstandskurs verbilligen möchte, muss an dieser Stelle allerdings jeder mit sich alleine ausmachen. Denn nicht bei allen Aktien dürfte sich trotz eines massiven Kursverfalls ein weiteres Engagement lohnen.
Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass viele ehemalige Überflieger aus dem Hightech-Bereich ihre ehemaligen Höchstkurse vielleicht nie mehr wiedersehen. Man sollte sich also die Arbeit machen und jeden Nachkaufkandidaten dahin gehend einer genaueren Analyse unterziehen.
Vor allem aber sollte man nur Geld für eventuelle Nachkäufe verwenden, das lange Zeit nicht für andere Dinge benötigt wird. Denn auch wenn sich die Märkte irgendwann wieder beruhigt haben, ist die aktuelle Börsenkrise sicherlich nicht die letzte, die die Börsen heimgesucht hat.
Gedanken zum Schluss
Dies waren jetzt einmal zwei Maßnahmen, die ich, wenn der Depotwert einmal stark eingebrochen ist, für eine Umsetzung favorisieren würde. Allerdings stellt sich jeder in solch einer Situation bestimmt auch noch die Frage, ob es überhaupt richtig war, ein Aktieninvestor zu werden.
Denn es ist nun einmal nicht jeder in der Lage, solch starke Kursschwankungen einfach so wegzustecken. Sollte man an dieser Stelle also herausfinden, dass das Nervenkostüm erheblichen Schaden genommen hat, könnte es sinnvoll sein, vielleicht auch einmal über andere Investitionsmöglichkeiten als Einzelaktien nachzudenken.
Wobei ich allerdings der Meinung bin, dass es sich bis jetzt immer gelohnt hätte, die teils heftigen Börsenkapriolen besonnen auszuhalten. Auf lange Sicht haben sich die Aktienmärkte nämlich noch von jeder Krise auch wieder erholt.
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