Die unglaubliche Rendite des internationalen Aktienmarkts
Das Börsenjahr ist bisher furchtbar gestartet. Anfang dieser Woche habe ich mir einmal den Datenstand dazu angesehen.
Der deutsche Leitindex DAX und der amerikanische Leitindex S&P 500 sind seit Jahresanfang um grob 20 % eingebrochen, der technologielastige Nasdaq Composite kommt auf einen Rückgang von fast 30 %. Der amerikanische Aktienindex hatte seit einem halben Jahrhundert keine so schlechte erste Jahreshälfte wie in diesem Jahr. Auch auf die Sicht von einem Jahr sind alle drei Indizes im zweistelligen Prozentbereich im Minus.
Man würde also meinen, dass jeder, der vor einem Jahr anfing zu investieren, nun vor einem Scherbenhaufen steht. Das ist aber gar nicht zwangsläufig der Fall.
Nehmen wir einmal an, jemand hat vor einem Jahr als deutscher Anleger eine möglichst einfache, günstige und breite Aktienanlage gesucht. Da wäre er z. B. beim Vanguard FTSE All-World ETF fündig geworden (aber auch bei vielen anderen ähnlichen ETFs). Damit bildet er den internationalen Aktienmarkt gut ab.
Wie wäre also seine Rendite ein Jahr später, mit all den schlechten Entwicklungen am Aktienmarkt? Man mag es kaum glauben, aber die Gesamtrendite (inklusive Dividenden) wäre fast exakt 0 %. Kein Gewinn, aber auch kein nennenswerter Verlust.
Bereits das eine Jahr wirkt glättend, da man nicht zu den Höchstkursen der letzten zwölf Monate eingestiegen ist und man in den letzten Monaten als deutscher Anleger vom schwachen Euro profitiert, was einen großen Teil der ausländischen Aktien durch Wechselkurseffekte wertvoller macht. Darüber hinaus können noch die Dividenden ein bisschen abfedern.
Ein Jahr Geduld und breit gestreut und schon hat man nur eine Nullrendite inmitten einer sehr unangenehmen Börsenphase. Das zeigt wieder, wie kompliziert der Markt sein kann und wie schwer sich Entwicklungen vorhersagen lassen.
Wer schon ein paar Jahre in den genannten ETF investiert hat, hat übrigens ansehnliche Renditen erreicht. Trotz des bisher schwierigen Börsenjahrs.
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