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Zalando-Aktie: 2025 wird nichts mehr so sein wie heute

Zalando Outlet
Foto: Zalando

Der Onlinehändler Zalando (WKN: ZAL111) hat seine Quartalszahlen berichtet. Ausnahmsweise, muss man schon fast sagen, folgte anschließend kein Blutbad, sondern ein regelrechtes Kursfeuerwerk bei der Zalando-Aktie. Zur Mittagszeit lag sie 8,25 % im Plus.

Dabei waren die Zahlen gar nicht unbedingt gut, sondern einfach nicht so schlimm wie befürchtet. Doch in all der kurzfristigen Euphorie verpasst der Aktienmarkt, dass dieser Quartalsbericht in vielerlei Hinsicht ein Wendepunkt für die Zalando-Aktie sein könnte.

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Wie hoch waren Umsatz und Gewinn der Zalando-Aktie?

Der Gesamtwert der über Zalandos Plattform verkauften Waren blieb im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konstant bei 3,8 Mrd. Euro. Der Umsatz von Zalando fiel um 4 % und lag bei 2,6 Mrd. US-Dollar. Ähnlich wie im ersten Quartal 2022 zeigt die Zalando-Aktie also wieder einmal kein Wachstum.

Die positive Sichtweise ist, dass sich das Geschäft aus den Ausnahmejahren 2020 und 2021 trotz der derzeit miesen wirtschaftlichen Lage verstetigt hat.

Bei den Gewinnen sieht es derweil wieder besser aus als noch im Vorquartal. Die Zalando-Aktie berichtete ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern von gut 77 Mio. Euro mit einer Marge von 3,0 %. Im Januar, Februar und März musste das Unternehmen viele Rabatte gewähren und baute eine Menge Lagerbestände auf. Beide Trends kehrten sich nun um, was die Gewinnspanne verbesserte – das sind gute Nachrichten.

Zalando leidet unter der wirtschaftlichen Situation

Die hohe Inflation und das geringe Verbrauchervertrauen sind im ersten Moment selbstverständlich schlecht für die Zalando-Aktie. Wobei man auch hier nicht zu voreiligen Schlüssen kommen sollte.

Denn Zalandos größte Konkurrenz, der stationäre Handel, ist davon genauso betroffen. Im Vergleich zum restlichen Mode-Onlinehandel, der im zweiten Quartal um über 11 % einbrach, hält sich das operative Geschäft der Zalando-Aktie sogar sehr gut. Lediglich der Konkurrent About You schafft es, gegen den Markttrend zu wachsen – hat es dank seiner geringeren Größe aber auch einfacher.

Langfristig wird Zalando die Frage beantworten müssen, wie es in einer postpandemischen Welt den Einzelhändlern die Partnerlösung „Connected Retail“ schmackhaft machen will. Co-CEO Robert Gentz sagte dem Handelsblatt, der Umsatz je Händler sei in diesem Bereich zuletzt gesunken.

Der strategische Neuanfang der Zalando-Aktie

Im selben Interview gab Robert Gentz selbstkritisch zu, dass sich das Management gleich mehrmals verschätzt habe. Man habe den schnellen Weg aus der Pandemie unterschätzt, sei von der schnellen Änderung des Verbraucherverhaltens überrascht gewesen, und habe schließlich trotz des Krieges und der gestiegenen Verbraucherpreise nicht mit einem Nullwachstum geplant. Keine Frage: Hier wurden Fehler gemacht – aber immerhin hat das Management diese erkannt.

Nun reagiert die Zalando-Aktie mit einem Aktionsplan auf die neuen Verhältnisse. Man habe sein Angebot den Kundenwünschen angepasst, in allen 25 Märkten Mindestbestellwerte eingeführt und die Investitionen in Marketing und Logistik gedrosselt. Intern will das Unternehmen effizienter werden und Prozesse einfacher gestalten.

Bisher hieß die Devise bei der Zalando-Aktie: Wachstum geht vor Profitabilität. Doch nun orientiert sich der Onlinehändler um. Projekte, die Wachstum generierten, werde man nach hinten verschieben – man bleibe aber in der langfristigen Betrachtung ein Wachstumsunternehmen, sagte Robert Gentz hierzu. Man darf gespannt sein, ob dem Unternehmen dieser Spagat gelingt.

Wie sieht die Zukunft der Zalando-Aktie aus?

Mit der guten Kundenbindung, die sich in stetig zunehmenden aktiven Kundenzahlen und Bestellungen je aktivem Kunden äußert, besitzt Zalando ein gutes Fundament für langfristiges, profitables Wachstum. Wie sieht die Zukunft der Zalando-Aktie in diesem Kontext aus?

Im laufenden Jahr müssen sich Investoren der Zalando-Aktie erst einmal auf sehr niedrige Wachstumszahlen einstellen. Im jetzt laufenden zweiten Halbjahr will das Unternehmen zwar wieder expandieren. Aber auf Jahressicht wird laut aktueller Prognose dennoch ein mageres Umsatzwachstum von nur 0 bis 3 % herausspringen. Das bereinigte EBIT soll bei 180 bis 260 Mio. Euro liegen.

Die langfristigen Ziele bleiben unberührt. Den 450 Mrd. Euro großen europäischen Modemarkt will man zu 10 % selbst bedienen. Den übrigen 90 % will Zalando die eigene Infrastruktur anbieten, etwa in der Logistik, der Abrechnung und der Software.

Man kann es nicht schöner zusammenfassen als Robert Gentz, der dem Handelsblatt sagte: Wir wollen immer noch auf den Mount Everest. Jetzt geht es darum, ob der Weg A der beste für uns ist oder der Weg B.“ Und: „Zalando ist heute ein deutlich stärkeres Unternehmen als vor zwei Jahren.“

Man darf gespannt sein, ob das Austesten von Weg B positiv für die Zalando-Aktie sein wird. Möglicherweise wird es der Startschuss einer Erfolgsgeschichte. Aber noch mehr Managementfehler darf sich der Onlinehändler nicht mehr erlauben.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Zalando. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zalando.



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