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Fanuc: Mit Automatisierung von der Deglobalisierung profitieren

Industrie 4.0
Foto: Getty Images

Heute stelle ich dir nach Hermle (WKN: 605283) mit Fanuc (WKN: 863731) den nächsten Profiteur der wachsenden Bedeutung von Automatisierung in der Industrie vor. Im Gegensatz zum deutschen Konkurrenten liefen die Geschäfte schon vor Corona im Jahr 2019 nicht so gut. Dafür sind die Top-Line-Kennzahlen jetzt umso beeindruckender und das Unternehmen sieht sich auf dem Weg zu einem Rekordumsatz.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte Fanuc ein Umsatzwachstum von über 14 % verzeichnen. Das operative Ergebnis ging zwar leicht um 4,4 % zurück, aber die operative Marge beträgt immer noch sehr starke 23,5 %. Im Vergleich zum letzten Quartal des alten Geschäftsjahres konnte die Profitabilität sogar wieder verbessert werden.

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Die Herausforderungen von Fanuc

Ähnlich wie Hermle gelingt es Fanuc trotz der angespannten Lieferketten, die geplanten Quartalsumsätze zu erzielen. Dies erfordert allerdings Kraftanstrengung der Organisation und in einigen Fällen auch eine Änderung des Designs. Die damit verbundenen Kosten drücken derzeit auf die Margen des Unternehmens. Gleichzeitig versucht Fanuc die Gründe für Preissteigerungen an die Kunden zu kommunizieren und die Preise für die Produkte anzuheben.

Zeitgleich sieht die Geschäftsführung eine erste Entspannung bei der Beschaffung von Chips, will aber noch keine Entwarnung geben. Vor allem das Geschäft mit Robotern boomt. 38 % der Umsätze und 45 % der Auftragseingänge stammten im jüngsten Quartal aus dem Segment. Selbst die Lockdowns in China konnten der Nachfrage wenig anhaben. Für Fanuc ist daher die größte Herausforderung, für ein ausreichendes Angebot zu sorgen und die Nachfrage vollständig zu bedienen.

Durch Erweiterungen und Effizienzsteigerungen der bestehenden Fertigungsanlagen sieht sich Fanuc in der Lage, Auftragseingänge im Wert von 100 Mrd. Yen im Quartal zu bewältigen. Perspektivisch wird das Unternehmen trotzdem an der Vergrößerung bzw. dem Neubau von Fabriken nicht vorbeikommen. Fanuc verfügt über die dafür benötigten Mittel. Die Eigenkapitalquote lag Ende Juni bei 87,1 %. Liquide Mittel bilden ein Viertel der Bilanzsumme.

Positiver Ausblick und ein kleines Manko

Für das Gesamtjahr bleibt das Management daher auch optimistisch. Der Umsatz soll im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 % und das operative Ergebnis leicht unterproportional um 8,3 % steigen. Positiv sehe ich auch, dass der Auftragseingang aus China im Vergleich zum Vorquartal und Vorjahresquartal zurückgegangen ist und das Wachstum vornehmlich aus Europa und Nordamerika stammt. Angesichts der schwierigen politischen Lage in der Welt kann ein ausgewogener regionaler Mix nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Bei Fanuc macht sich leider die japanische Kultur von verkürzten Quartalsmitteilungen bemerkbar. Es gibt unterm Jahr nämlich keine Quartalsmitteilung. Anhand der Bilanz ist aber schon absehbar, dass das Working Capital im jüngsten Quartal weiter angewachsen ist. Die Investitionen sind im ersten Jahresviertel ebenfalls gestiegen.

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Florian besitzt Aktien von Fanuc. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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