Zinsen lassen Aktien fallen. Und sie bieten eine Chance!
Das Leben als Investor ist im Moment nicht allzu rosig. Aufgrund der grassierenden Inflation greift die amerikanische Notenbank Federal Reserve (FED) zu radikalen Zinsschritten. Und die steigenden Zinsen führen automatisch zu fallenden Aktienkursen. Das mussten viele Börsianer in den letzten Wochen schmerzlich am eigenen Leib erfahren.
Nachfolgend möchte ich erläutern, warum die Kurse von Aktien fallen, wenn die Zinsen steigen. Außerdem betrachten wir, welche große Chance die momentan fallenden Aktienkurse für langfristig orientierte Investoren birgt.
Zinsen: Der Preis des Geldes
Hohe oder niedrige Zinsen bestimmen, wie teuer oder eben günstig Geld ist. Im Grunde genommen ist es ganz einfach: Lange Zeit haben wir in einer Zeit der Niedrig- bzw. Nullzinsen gelebt. Das heißt, sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen konnten sich von Banken Geld leihen und mussten für den Kredit nur geringe Zinsen bezahlen.
Durch die sowohl in den USA als auch in Europa stark steigende Inflation sind die jeweiligen Notenbanken dazu gezwungen, die Zinsen anzuheben. Ziel davon ist, die sich im Umlauf befindliche Geldmenge zu reduzieren und somit die Inflation wieder einzudämmen.
Steigende Zinsen lassen Aktien an Wert verlieren
Aktien sind nichts anderes als Anteilsscheine an börsennotierten Unternehmen. Und wie bereits erwähnt, können sich auch Unternehmen bei steigenden Zinsen nicht mehr so günstig verschulden.
Insbesondere Unternehmen, die auf eine hohe Fremdfinanzierung angewiesen sind, erwischt es also schwer, wenn der Preis des Geldes steigt. Vor allem dynamisch wachsende Technologieunternehmen sind heutzutage davon betroffen. Diese können sich nicht mehr so einfach refinanzieren, wodurch das (erwartete) Wachstum zurückgeht. Infolgedessen verkaufen Anleger ihre Aktien und die Kurse fallen.
Darüber hinaus sehen Anleihen in einem Umfeld steigender Zinsen im Vergleich zu Aktien attraktiver aus. Viele Investoren ziehen ihr Kapital daher von Aktien ab und schichten es in Anleihen um.
Trotz steigender Zinsen bieten Aktien eine Chance
Die Kombination aus steigenden Zinsen und dem allgemein sehr unsicheren, wirtschaftlichen Umfeld sorgt für eine schlechte Stimmung am Aktienmarkt. Seit Monaten müssen Investoren an der Börse mit einer hohen Volatilität zurechtkommen.
Viele Aktien haben deutlich an Wert verloren. Teilweise wirken die hohen Kursverluste jedoch übertrieben. Als langfristig orientierter Anleger kann man sich nun auf die Suche nach zu Unrecht gebeutelten Unternehmen machen. Immerhin bieten die aktuell niedrigeren Aktienkurse eine gute Ausgangslage für langfristig angelegte Investitionen.
Gerade Technologieunternehmen, die über ein spannendes Geschäftsmodell, hohe Margen und eine gesunde Bilanz verfügen, können theoretisch ein paar schlechte Jahre locker durchstehen.
Jetzt sehen die Aussichten für solche Unternehmen vielleicht schlecht aus, aber wer weiß, wie es in zwei oder drei Jahren aussieht. Und genau darin liegt die Chance verborgen. Wer jetzt mutig in Aktien investiert, könnte in ein paar Jahren schon dafür belohnt werden.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.