Münchener Rück: Doch schwierigere Zeiten?!
Bei der Aktie der Münchener Rück (WKN: 843002) hat es zuletzt eigentlich wieder solidere Zeiten gegeben. Der Aktienkurs schaffte es, auf 250 Euro zu klettern, und hielt sich dort. Immerhin: Das gibt noch fast 4,5 % Dividendenrendite, Tendenz womöglich weiterhin steigend.
Allerdings sprechen Funktionäre der Münchener Rück von schwierigen Zeiten. Lass uns das einmal etwas näher betrachten und in den richtigen Kontext einordnen. Schwierigkeiten bilden schließlich das Kerngeschäft des DAX-Rückversicherers. Beziehungsweise die versicherungstechnische, profitable Lösung für generelle Risiken.
Münchener Rück: Schwierig …?!
Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, gibt es aus Branchenkreisen insgesamt die Einschätzung, dass es temporär schwieriger werden dürfte. Das Angebot könne knapper werden, die Preise steigen. Allerdings soll die Nachfrage konsequent klettern, was womöglich zu einem Unterangebot führen könne. Die Münchener Rück ist in dem Artikel explizit genannt als der Rückversicherer, der diese Einschätzung abgibt.
Generell sei die Inflation auch ein Problem für die Rückversicherer. Die Folge steigender Zinsen könne zwar mittelfristig die Anlageergebnisse verbessern. Kurzfristig gebe es jedoch auch eine Kostensteigerung bei den Schadensfällen aufgrund der momentanen Teuerung. Das führe zu Problemstellungen im Markt und zu ebendieser schwierigen Phase.
Aufgrund dieser kurzfristig schwierigen Effekte könnten Rückversicherer wie die Münchener Rück den Direktversicherern wie Allianz oder Axa geringere Deckungen anbieten. Gleichzeitig sei die Nachfrage jedoch groß, Direktversicherer müssten gegebenenfalls eigene Risiken auf ihre Kosten nehmen. Der Markt ist daher im Moment eher eng und knapp. Das führt zu einer gewissen Unsicherheit und womöglich ebenfalls zu steigenden Preisen.
Schwierig, aber trotzdem nicht schlecht
Die Schwierigkeiten sind nicht von der Hand zu weisen. Kosteninflation kann im Versicherungsbereich auch für Rückversicherer wie die Münchener Rück ein Problem sein. Entstehen Schäden und ist die Beseitigung teurer, als zunächst kalkuliert, so kann das die Profitabilität schmälern. Das dürfte ein Grund sein, warum die Branche derzeit zögerlich ist, was das Angebot anbelangt.
Die Kehrseite mit Blick auf die Münchener Rück ist jedoch: Die Nachfrage ist vorhanden. Lediglich kurzfristige Unsicherheiten sind eine mögliche operative Bremse. Zuletzt hat es außerdem die Perspektive gegeben, dass die Erneuerungsrunden mit solide steigenden Prämien einhergehen dürften. Auch von einem zu geringen Angebot bei hoher Nachfrage war die Rede.
Das zeigt mir als langfristig orientiertem Investor eher, dass die Marktlage insgesamt sehr solide ist. Die Überlegungen der Münchener Rück unterstreichen für mich, dass sich das Management sehr gut überlegt, welche und wie viel Risiko man für welchen Preis versichert. Auch das ist eine hervorragende Basis, um auf der Erfolgsspur zu bleiben.
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Vincent besitzt Aktien der Münchener Rück. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.