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Eigenkapitalforum 2022: Unsere Top-Aktien

Top-Aktien Eigenkapitalforum 2022
Foto: Getty Images

Auf der Suche nach Top-Aktien aus dem deutschsprachigen Raum besuchten wir vom 28.11.2022 bis zum 30.11.2022 das Eigenkapitalforum 2022 in Frankfurt am Main. Ein Teil unseres Analystenteams für die DACH-Region war live vor Ort, um drei Tage lang Präsentationen verschiedener Unternehmen zu besichtigen.

Außerdem haben wir mit Vertretern einer Vielzahl von Unternehmen Einzelgespräche geführt. Denn aus unserer Sicht ist eine ausführliche Unternehmensrecherche für den langfristigen Erfolg an der Börse essenziell.

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Eigenkapitalforum 2022: Unsere Top-Aktien

Nachfolgend stellen unsere DACH-Analysten ihre persönlichen Top-Aktien vom Eigenkapitalforum 2022 vor.

Caio Reimertshofer: Einhell

Der Hersteller von Werkzeugen und Gartengeräten Einhell (WKN: 565493) hat sich meiner Meinung nach beim Eigenkapitalforum 2022 einen Platz unter den Top-Aktien verdient. Das bayerische Unternehmen verfolgt die Vision, Marktführer für kabelfreie Lösungen im Bereich Heim und Garten zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Einhell auf die stark wachsende Power-X-Change-Plattform.

Seine Mission verfolgt das Unternehmen aus meiner Sicht bisher sehr erfolgreich. Bereits über 250 Geräte sind mithilfe des austauschbaren Akkus von Einhell betriebsfähig – Tendenz stark steigend. Das ist von Vorteil, denn es macht die Lösung nicht nur praktisch, sondern bindet den Kunden idealerweise langfristig an das Unternehmen.

Obwohl die Plattform-Lösung von Einhell schon recht groß ist, steht eine weitere Vergrößerung auf der Agenda des Unternehmens. So soll die komfortable Akku-Lösung bis zum Jahr 2027 über 450 verschiedene Produkte unterstützen. Man kann sich also leicht vorstellen, wohin die Reise für das Unternehmen gehen könnte, wenn immer mehr Kunden den Weg auf die Power-X-Change-Plattform finden.

In den letzten Jahren wuchs Einhell sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn ansehnlich. Für zukünftiges Wachstum wird neben dem Plattform-Ausbau die Internationalisierung des Konzerns sorgen. In meinen Augen vereint Einhell ein smartes und profitables Geschäftsmodell mit Wachstum, weshalb es sich hierbei um eine der Top-Aktien für langfristig orientierte Anleger vom Eigenkapitalforum 2022 handelt.

Caio Reimertshofer besitzt keine Aktien von Einhell.


Florian König: Mensch und Maschine

Kennst du Adi Drotleff? Er ist eine lebende Legende auf dem Eigenkapitalforum und er konnte in den letzten Jahren sogar besser als Warren Buffett abschneiden! Wirklich?

Ja, hinsichtlich der Aktienmarktperformance. Die Kursperformance seines Unternehmens Mensch und Maschine (WKN: 658080) lag basierend auf dem US-Dollar über 18 Jahre hinweg bei 15,2 % per annum. Investoren-Legende Warren Buffett kommt mit seiner Beteiligungsgesellschaft im selben Zeitraum auf „nur“ 9,9 %. Die 18 Jahre sind ein selektiver Zeitraum von vielen möglichen, der jedoch in Anbetracht der Dauer repräsentativ sein kann.

Dabei zahlt Adi auch regelmäßig Dividende und erhöhte diese seit dem Geschäftsjahr 2015 von 0,25 Euro je Aktie auf 1,2 Euro je Aktie (ums 3,8-Fache). Warum die hervorragende Entwicklung des Unternehmens zukünftig weitergehen soll, hat der Gründer auf dem Eigenkapitalforum 2022 gut erklärt:

Das Vertrauen in die Wertschöpfungsketten dieser Welt ist weiterhin beschädigt. Unternehmen wollen wichtige Fertigungsprozesse nach Europa holen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit beibehalten. Das geht nur mit Optimierungen der Fertigungsabläufe.

Mit Software von Mensch & Maschine können solche Bearbeitungszeiten deutlich reduziert werden. Bei einem Flugzeug-Leichtbauteil gelingt die Reduzierung der Bearbeitungszeit von 10,5 auf knapp 2 Stunden. Jede eingesparte Minute ist Gold wert, wenn man berücksichtigt, dass entsprechend auch der Energiebedarf der Fertigung sinkt.

Nicht nur die Fertigung bietet Potenzial, sondern auch das Bauwesen. Durch den Rohstoffpreis- und Zinsanstieg explodieren die Baukosten und die Zurückhaltung der Bauherren wird spürbar. Dadurch sind die Bauunternehmen gewillt, ihre Prozesse zu optimieren und Verschwendungen aufzudecken. Dabei hilft der BIM-Booster von Mensch und Maschine.

Ich bin zuversichtlich, dass das Unternehmen mit einer starken Bilanz weiterhin seine Gewinne über 10 % per annum steigern kann und wir parallel dazu auch kräftige Dividendensteigerungen sehen.

Von diesen würden alle Aktionäre und insbesondere der Gründer Adi Dortleff mit seinem Anteil von 45,6 % am Unternehmen profitieren. Daher zählt Mensch und Maschine zu den Top-Aktien, die auf dem Eigenkapitalforum 2022 vorgestellt wurden. Ich habe auf der Konferenz jedenfalls ein gut geführtes Unternehmen gesehen, bei dem der weitsichtige Gründer auch aus Eigennutz stets die Interessen der Investoren wahrt.

Florian König besitzt Aktien von Mensch und Maschine.


Henning Lindhoff: OHB

Marco Fuchs machte auf dem Eigenkapitalforum eine richtig gute Figur. Der CEO des Satelliten-Experten OHB (WKN: 593612) aus Bremen vermittelte hervorragend den Erfinder- und Ingenieursgeist, der sein Unternehmen antreibt. Die Wachstumsstory ist wahrlich interessant.

Kerngeschäft sind Satelliten und Raketenteile. OHB arbeitet dabei seit vielen Jahren fest verankert im Ariane-Projekt. Viele Aufträge kommen auch von der Bundeswehr. Und schauen wir in die Historie, wird klar, dass das Unternehmen von Jahr zu Jahr dickere Fische an Land zieht. Wichtiger Treiber für die Zukunft ist vorwiegend die Forschung rund um den Klimawandel. Im Downstream-Geschäft, also in der Verarbeitung der entsprechenden Forschungsdaten, steckt noch viel Potenzial.

OHB mischt in Europa ganz vorn mit und liefert mir einige Ansätze, um in den kommenden Wochen und Monaten noch etwas tiefer ins Geschäftsmodell einzutauchen. Aus diesen Gründen zählt OHB für mich zu den Top-Aktien vom Eigenkapitalforum 2022.

Henning Lindhoff besitzt keine Aktien von OHB.


Peter Roegner: GESCO AG

Ich habe die GESCO AG (WKN: A1K020) noch als solides, aber langweiliges Unternehmen für Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen in Erinnerung. Da über die letzten fünf Jahre ein Kursverlust von fast 25 % zu Buche steht, habe ich mich auch nicht weiter mit den Wuppertalern beschäftigt.

Umso überraschter war ich über das, was Vorstandschef Ralph Rumberg auf dem Eigenkapitalforum präsentierte: Rumberg, seit 2018 im Amt, hat das Unternehmen einmal auf links gedreht. So hat er sich von dem schwierigen Bereich Automotive komplett getrennt.

Übrig geblieben sind die drei Bereiche Prozess, Ressourcen sowie Gesundheit & Infrastruktur. Als Ziel für 2025 werden drei Ankerbeteiligungen mit jeweils über 100 Mio. Euro Umsatz sowie zwölf Basisbeteiligungen mit je 40 bis 50 Mio. Euro Umsatz ausgegeben.

Wichtiger jedoch ist die klare Ansage, dass alle Portfoliounternehmen in ihrer Nische Weltmarktführer sind oder diese Position anstreben. Als Beispiel wurde Hubl genannt, die Produktionsanlagen für Wafer herstellen, aber auch führend bei Biotech-Containern sind. Letztere werden für die Forschung an Impfstoffen gebraucht – Corona lässt grüßen.

Als jüngstes Beispiel nannte GESCO die Setter-Gruppe, die das langweiligste Produkt herstellt, das man sich vorstellen kann: Papierstäbchen, die etwa in Watte-, Lutscher- oder Rührstäbchen für Getränke zum Einsatz kommen. Immer mehr Länder verbieten den Einsatz von Plastik, sodass sich Setter mit seinem einzigartigen Know-how und einem Marktanteil von 80 % riesige Möglichkeiten eröffnen. 70 % Umsatzplus und 50 % Gewinnzuwachs seit 2018 sprechen eine deutliche Sprache.

Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet GESCO einen Konzernumsatz von rund 580 Mio. Euro und einen Gewinn von etwa 31,5 Mio. Euro. Mit dem Umbauprogramm „Next Level 25“ legen die Wuppertaler das Fundament für weitere Steigerungen bei Umsatz, Gewinn und Aktienkurs. Mit diesen guten Aussichten reiht sich GESCO für mich also in die Riege der Top-Aktien auf dem Eigenkapitalforum 2022 ein.

Peter Roegner besitzt keine Aktien der GESCO AG.


Sven Vogel: Frequentis AG

Die österreichische Frequentis (WKN: A2PHG5) ist eines dieser Unternehmen, die kaum einer kennt, deren Leistungen aber unser aller Leben beeinflussen. Rund 90 % aller weltweiten Flüge sind über Frequentis-Kommunikationslösungen mit den Flugsicherungsbehörden verbunden. Und auch wenn du schon lange nicht mehr geflogen bist, ist die Chance groß, dass ein an dir vorbeifahrendes Fahrzeug einer Blaulichtbehörde durch Frequentis’ Soft- und Hardware mit dem Kontrollzentrum verbunden ist.

Das jährliche weltweite Auftragsvolumen für Lösungen in Kontrollzentren (Flugsicherung, Blaulichtbehörden, maritime Behörden, öffentlicher Verkehr und im Militärbereich) beträgt 13 Mrd. Euro. 2,7 Mrd. Euro deckt Frequentis mit seinen heutigen Produkten bereits ab. 2022 wird der Jahresumsatz nach 333 Mio. Euro im Vorjahr wohl etwas unterhalb von 400 Mio. Euro landen.

Das Geschäft mit diesen Sicherheitsbehörden ist dabei äußerst langfristig und krisenfest. So auch das Frequentis-Management. Mehrheitsaktionär Hannes Bardach, der rund 68 % der Unternehmensanteile hält, ist seit 1983 in verantwortlicher Position und wechselte 2018 in den Aufsichtsrat. Für die Unternehmensnachfolge wählte er 2019 bewusst den Börsengang. 2015 holte er mit Norbert Haslacher bereits einen Software-Mann als Vertriebsvorstand in das damals noch stärker Hardware-zentrierte Geschäft und machte diesen 2018 zum neuen CEO.

Für die Zukunft verspricht dieser profitables Umsatzwachstum im oberen einstelligen Prozentbereich und EBIT-Margen, die von heute 6 bis 8 % in Richtung 10 % steigen könnten. Eben weil sich das einst Hardware-zentrierte Geschäft immer mehr zu einem Software-zentrierten Geschäft wandelt. Der Optimismus beim Umsatzwachstum fußt gleich auf drei Säulen:

  1. Innovationen in neue Geschäftsfelder, wie derzeit insbesondere die Integration von unbemannten Drohnen in die Flugsicherung und Leitzentralen der Blaulichtbehörden und der Remote Tower für die Flugsicherung.
  2. Zukäufe kleinerer Unternehmen, um den adressierbaren Markt auszuweiten.
  3. Der Vorteil, als einziger Anbieter alle Leistungen für Kontrollzentren jeglicher Art aus einer Hand anbieten zu können.

All das gibt es heute zu einem in meinen Augen sehr fairen Preis von einer Marktkapitalisierung von rund 370 Mio. Euro. Deswegen habe ich mich bei der Auswahl an Top-Aktien auf dem Eigenkapitalforum 2022 für Frequentis entschieden.

Sven Vogel besitzt keine Aktien der Frequentis AG.


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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Einhell, Mensch und Maschine, OHB und der Frequentis AG.



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