Tesla-Aktie: 3 aktuelle Sorgen und 1 Chance

Während Tesla (WKN: A1CX3T)-Aktien in den beiden vergangenen Jahren (2020, 2021) fulminant stiegen, sind sie 2022 schon mehr als 53 % gefallen. Für Anleger, die sie bereits länger halten, stellt der Rücksetzer kein großes Problem dar. Seit 2010 haben Tesla-Aktien schon mehr als 12.589 % zugelegt (08.12.2022).
Dennoch steigt bei fallenden Kursen die Nervosität und führt nicht selten zu einer Panik. Für den sinkenden Aktienkurs gibt es derzeit mehrere Gründe.
1. Konjunktursorgen gefährden Wachstumsziele
Tesla will in den kommenden Jahren den Absatz jährlich um 50 % steigern. Aus diesem Grund und weil das Unternehmen auch in der Vergangenheit mit hohen Raten wuchs, notiert die Aktie immer noch bei hohen Verhältniskennziffern. So beträgt beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis derzeit mehr als 92 (08.12.2022).
Doch es ist nur dann gerechtfertigt, wenn Tesla die Wachstumsziele einhalten kann. Aufgrund des eingetrübten Konjunkturbildes könnten sie nun zumindest kurzfristig gefährdet sein. So hat der Konzern die Schichten im Shanghai-Werk von 11,5 auf 9,5 Stunden gekürzt, was darauf schließen lässt, dass die Nachfrage in China derzeit nicht den Erwartungen entspricht. Schätzungen gehen davon aus, dass Tesla die Produktion in Shanghai um 20 % kürzen könnte.
Der Autokonzern muss zudem wahrscheinlich die Preise weiter senken, um die Vorräte abzubauen, was jedoch die Gewinnmarge belastet. Dies ist ein Grund, warum die Aktien gerade fallen. Das Unternehmen hatte bereits im Oktober 2022 für das Model 3 und Y die Preise gesenkt.
2. Elon Musk ist mit Twitter beschäftigt
Ein zweiter Punkt, der aktuell viele Aktionäre besorgt, ist Elon Musks Twitter-Nebenbeschäftigung. Nach eigenen Angaben arbeitet er derzeit sieben Tage die Woche daran, den Kurznachrichtendienst neu zu strukturieren.
Doch Anleger fragen sich, wie er dann noch Tesla mit der notwendigen Sorgfalt leiten kann. Darüber hinaus war der Twitter-Kauf mit 44 Mrd. US-Dollar nicht günstig und Tesla-Aktien dienen zudem als Finanzierungssicherheit.
Einzelne Großaktionäre fordern deshalb bereits einen Aktienrückkauf, um weitere Kursrückgänge abzufangen.
3. Steigende Tesla-Konkurrenz und weitere Sorgen
BYD (WKN: A0M4W9) hat im Sommer 2022 die internationale Expansion begonnen. In China liegt der Konzern bereits klar vor Tesla. Der US-Markt bleibt für Tesla infolge des Inflation Reduction Acts noch gut abgeschirmt. Doch in Europa plant BYD bereits zwei neue Werke und könnte so auch das amerikanische Unternehmen unter Druck setzen.
In Austin (Texas) hat es nun den China-Präsidenten Tom Zhu mit der Werksleitung beauftragt, um die Produktion nach oben zu fahren. Mittlerweile wird er sogar als möglicher neuer Tesla-CEO gehandelt. In Berlin findet der Konzern hingegen nicht genügend Mitarbeiter, was die Produktion ebenfalls behindert.
Dennoch: Sollten Tesla-Aktien weiter fallen, stellen sie langfristig eher eine Chance als ein Risiko dar.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von BYD und Tesla.