Ist Intel noch eine Value-Aktie oder schon ein Value-Trap?

Eine Schreibmaschine tippt das Wort "Update"
Foto: Markus Winkler via Pexels

Der Chipkonzern Intel (WKN: 855681) hat im jüngsten Quartal starke Verluste erlitten. Auch beim Umsatz sah es nicht besser aus. Er sank um ein Drittel auf 14 Mrd. US-Dollar. Das Quartalsergebnis war auf bereinigter Ebene mit -700 Mio. US-Dollar deutlich negativ. 

Besonders hart traf es die Sparte Client Computing Group mit einem Umsatzrückgang von 36 %. Aber auch die zweitgrößte Sparte, Data Center und AI, weist einen hohen Umsatzrückgang von 33 % auf.

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Die Aussichten für die kommenden Monate sind zwar düster, dennoch gibt es Anzeichen für eine mögliche Besserung. Diese könnte ausgerechnet von den neuen energiesparenden Xeon-Prozessoren kommen. 

Auch erfreulich ist die Entwicklung im Bereich des autonomen Fahrens mit der Tochter Mobileeye. Hier konnte der Umsatz im vierten Quartal 2022 um 35 % gesteigert werden. Das Börsendebüt gelang im letzten Jahr und seither konnte der Aktienkurs der israelischen Tochtergesellschaft schon ordentlich zulegen.

Hauptprobleme: Schwacher PC-Markt und Innovationsschwäche 

Nehmen wir kein Blatt vor den Mund. Bei Intel läuft es schon länger nicht rund. Erst nehmen Rivalen wie Taiwan Semiconductor (WKN: 909800) und AMD (WKN: 863186) den in Santa Clara (Kalifornien, USA) ansässigen Unternehmen zusehends Marktanteile ab.

Dann bricht auch noch der PC-Markt nach einer pandemiebedingten Boomphase ein. Die aktuelle Schwäche von Intel kann man primär dem PC-Markt sowie der schrumpfenden Server-Sparte, die fast kein Geld mehr verdient, in die Schuhe schieben.

CEO Pat Gelsinger hat jedoch angekündigt, dass er durch Investitionen in neue Werke in Magdeburg den Chiphersteller wieder an die Weltspitze führen will. Der Marktanteil von Intel ist aufgrund von Konkurrenten wie AMD gesunken. Intel hofft nun, durch die Veröffentlichung neuer Xeon-Prozessoren Marktanteile zurückzugewinnen und drängende Probleme der Kunden zu lösen.

Ungewisser Turnaround

Ob dieser Schritt gelingen wird, bleibt ein offenes Buch. Hoffnungen bleiben zumindest, denn viele langjährige Kunden von Intel sehen den Marktführer immer noch als einen potenten Partner.

Genau dieser Sachverhalt ist als ein tiefer Burggraben zu sehen, den der Wettbewerber AMD erst einmal knacken muss. Nicht zu vergessen bleibt, dass AMDs Stärke eine Schwäche von Intel war. Seine energiesparenden neuen Xeon-Prozessoren waren eigentlich schon im Sommer letzten Jahres für den Markt vorgesehen. Nun kommen sie erst jetzt.

Altes abhaken und nach vorne schauen. Jetzt heißt es für Intel in die Hände spucken und aus innovativer Sicht nachlegen. Nur so können die Konkurrenten auf Distanz gehalten werden.

Sollte der Schritt nicht gelingen, so dürften weitere Schmerzen für die Anleger im Raum stehen. Dann wären die Milliardeninvestitionen, die Intel derzeit in seine Fertigungskapazitäten in Deutschland und den USA investiert, verfehlt. Wer braucht schon neue Chipfabriken, wenn niemand die Intel-Chips kaufen möchte?

Vertrauensverlust auf breiter Ebene

Der letzte Ausverkauf der Intel-Aktie zeigt zudem, dass immer mehr Investoren das Vertrauen verlieren – ein schleichender Prozess, den es zu stoppen gilt.

Ein großes Verkaufsargument ist die günstige Bewertung der Intel-Aktie. Aktuell liegt das KGV bei 8,7. Die Dividendenrendite überragt 5 %. Erwartet relativiert sich die Sicht mit einem KGV von 17,1 (Stand: 28.1.23, Morningstar). 

Dennoch könnte Intel eine echte Value-Aktie sein, sollte der Turnaround tatsächlich gelingen und Zukunftsthemen wie AI, IoT oder Energieeffizienz weiter fokussiert werden. 

Dafür sollte man jedoch mehr als nur ein paar Quartale einplanen. Trotz Hoffnungsschimmer bleibt das Risiko, dass aus dem Urgestein des Chip-Sektors ein unbedeutender Technologietitel wird.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Intel und Taiwan Semiconducter. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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