Der schmale Grat, der Investoren erfolgreich macht

Eingestürzte Konstruktion vor Bergpanorama
Foto: Ralf Anders

Wenn man sich fragt, was die großen Gewinner richtig oder die großen Verlierer falsch gemacht haben, dann kann man im Nachhinein sicherlich Erklärungen finden. Aber im Voraus, also dann, wenn es für uns als Investoren darauf ankommt, erkennt man bei den Extremen keine klaren Muster. Es gibt so viele Weisheiten, die genauso wahr sind wie ihr Gegenteil:

  • „Hör auf deine Kunden, denn der Kunde hat immer recht“ kann für ein Management genauso ein Erfolgsrezept sein wie „Ignoriere den Kunden, denn er weiß überhaupt nicht, was er wirklich will“.
  • „Greif nicht ins fallende Messer“ ist letztlich das Gegenstück zu „Kaufe, wenn Blut auf den Straßen fließt“. Es gibt Beispiele, wo eine Krise die Keimzelle für unermesslichen Reichtum war, und andere, wo sie zum Ruin führte.
  • Mark Zuckerberg wird dafür gefeiert, dass er millionenschwere Angebote ablehnte, um sein Ding durchzuziehen. Andere, die dasselbe machten, wie etwa die Eigentümer der Gutscheinplattform Groupon (WKN: A2P6UE), werden für das Gegenteil kritisiert. Dabei haben sicherlich beide die gleiche Leidenschaft in ihr Unternehmen gesteckt. Lediglich das Ergebnis unterscheidet sich, wie wir heute wissen.

Die Extreme führen nur selten zu Einsichten, die uns zu besseren Investoren machen

Wirtschaftszeitungen und Börsenportale verwenden viel Energie darauf, die Erfolgsrezepte von Investoren herauszuarbeiten, die es zu großem Reichtum gebracht haben. Aber wenn wir hundert Affen ein gehebeltes Portfolio auswählen lassen würden, würde nach einigen Jahren bestimmt der ein oder andere eine Megaperformance hinlegen, während andere pleitegehen. Würde man in diesem Fall den erfolgreichen Affen feiern und die erfolglosen kritisieren?

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Damit will ich nicht sagen, dass die besten Investoren der Historie Affen sind. Aber klar ist, dass sie alle an gewissen Stellen in ihrer Investmenthistorie große Risiken eingegangen sind und das Ergebnis so oder so hätte ausfallen können.

Viele Manager setzen sich ambitionierte Ziele und haben großartige Visionen. Sie sammeln dafür viel Investorengelder ein und gehen beträchtliche Risiken ein. Am Ende schafft es jedoch nur ein kleiner Teil, ein nachhaltig profitables Unternehmen zu schaffen, das immer weiterwächst. Es ist ein schmaler Grat zwischen inspirierendem Genie und geldvernichtendem Wahnsinn.

Im Rückblick können wir erkennen, dass aus den genialen Smartphone-Vorläufern von Palm und Psion kein großartiger Konzern geworden ist, während sich die damals noch finanzschwache Apple (WKN: 865985) über die Jahre zu einer dominanten Gewinnmaschine entwickelt hat. Vor einem Vierteljahrhundert gab es keine verlässlichen Anzeichen dafür, welche der Marken einen phänomenalen Aufstieg erleben würde.

Was daraus für uns Anleger folgt

Für viele von uns ist es spannend, nach der nächsten Apple oder Google zu fahnden. Aber wir sollten uns bewusst sein, dass solche extremen Fallstudien letztlich wenig hilfreich sind. Sie basieren zwar auch auf dem Geschick des Managements und der Innovationskraft ihrer Ingenieure, aber zum größeren Teil auf glücklichen Umständen, die ihr Unternehmen im richtigen Moment nach vorn gebracht haben.

Die Komplexität der Wirtschaft ist zu groß, um von Extrembeispielen auf andere Anwendungsfälle schließen zu können. Jeder großen Erfolgsgeschichte steht eine Reihe von Negativbeispielen gegenüber, die im Vorfeld eigentlich die gleichen Chancen hatten.

Von daher ist es wahrscheinlich klüger, sich auf breitere Muster zu fokussieren, um bessere Anlageentscheidungen zu treffen. So könnte man zum Beispiel versuchen zu lernen, wie robust bestimmte Wettbewerbsvorteile wirklich sind, was Menschen glücklich macht oder wie gut sie mit überraschenden Veränderungen der Marktbedingungen zurechtkommen.

Dort, wo wir am meisten lernen können, ist also nicht an den Extremen von Erfolg und Misserfolg, sondern rund um den schmalen Grat in der Mitte. Von Menschen, die Risiken eingehen, dabei scheitern, sich neu ausrichten und von vorn anfangen, kann man viel mehr lernen als von jemandem, der durch glückliche Umstände nach oben katapultiert wurde. Fallstudien zu Produkten, die zunächst floppten, aber nach einer Überarbeitung zum Erfolg wurden, lassen uns die feine Linie zwischen Erfolg und Misserfolg besser erkennen.

Echter Erfolg kalkuliert mit dem Scheitern

Am Ende geht es für uns Anleger darum, mit dem gelegentlichen Scheitern umgehen zu können. Dafür benötigt man Fehlertoleranz und die notwendige Bescheidenheit. Wenn wir den schmalen Grat kennen, dann wissen wir auch, welche Risiken wir bereit sind zu tragen, um den Erfolg zu suchen. Gleichzeitig werden wir unsere Strategien so anpassen, dass uns ein Scheitern zwar zurückwerfen, aber nicht umhauen kann.

Wer den schmalen Grat kennt,

  • hält genug Cash, um in jeder Situation handlungsfähig zu sein,
  • überlegt sich die Aufnahme von Schulden sehr sorgfältig und
  • setzt an der Börse auf ausreichend vielfältige Unternehmen, um das Gewicht von Verlieren zu mindern und die Chance auf die ganz großen Gewinner zu steigern.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Apple.



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