Aktienrückkäufe: Sind sie ein Fluch oder ein Segen?

Eine Person nimmt sich Geldmünzen verschiedener Währungen vom einem Tisch
Foto: cottonbro studio via Pexels

Aktienrückkäufe werden von Unternehmen oft als Mittel eingesetzt, um den Wert ihrer Aktien zu steigern. Doch sind sie wirklich ein Segen für Investoren oder eher ein Fluch? Die Antwort hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab.

Ein Segen

Grundsätzlich sind Aktienrückkäufe dann wertsteigernd, wenn das Unternehmen seine eigenen Aktien für unterbewertet hält und der Rückkauf zu einem höheren Wert führt. Technisch gesehen sind durch den Rückkauf weniger Aktien im Umlauf, wodurch der Gewinn pro Aktie ganz automatisch steigt. Unter normalen Umständen sollte dann auch der Aktienkurs steigen.

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Besonders effektiv sind Aktienrückkäufe, wenn eigene Aktien zu günstigen Preisen zurückgekauft werden. Also wenn die Aktien des Unternehmens unterhalb des inneren Wertes notieren.

Es gibt zahlreiche Beispiele, in denen die Kombination aus profitablem Wachstum und Aktienrückkäufen ein Booster für die Rendite war. Aktienrückkäufe sind im Gegensatz zu Dividendenausschüttungen steueroptimiert.

Der Fluch

Allerdings kann ein Aktienrückkauf auch zum Verlust von Kapital führen. Beispielsweise ist das der Fall, wenn das Unternehmen seine eigenen Aktien zu einem überbewerteten Preis zurückkauft.

Problematisch ist dabei, dass man eine Überbewertung nicht immer direkt erkennen kann. Schließlich ist die Bewertung am Ende auch eine persönliche Einschätzung über das zukünftige Wachstum.

Manager können Aktienrückkäufe somit kurzfristig nutzen, um ihre eigenen Interessen – wie beispielsweise Bonuszahlungen – zu erreichen.

Wertvernichtend können auch Aktienrückkäufe sein, die mit Fremdkapital finanziert wurden, sofern die Zinskosten für das geliehene Geld höher sind als der Wertzuwachs durch den Rückkauf.

Zudem kann ein Aktienrückkauf auch ein Indiz dafür sein, dass das Unternehmen keine sinnvollen Investitionsmöglichkeiten sieht und deshalb seine überschüssigen Mittel lieber in Aktienrückkäufe investiert als in das eigene Geschäft. In diesem Fall könnte ein Aktienrückkauf tendenziell ein Hinweis darauf sein, dass das Unternehmen langfristig keine guten Wachstumsperspektiven besitzt.

Schlussendlich ist es auch denkbar, dass Aktienrückkäufe zweckentfremdet werden, indem die Aktien nach dem Kauf nicht vernichtet, sondern Führungskräften im Rahmen einer Mitarbeitervergütung bereitgestellt oder als Akquisitionswährung zurückgelegt werden. In solchen Fällen kommt es am Ende darauf an, ob das Tauschgeschäft clever konstruiert wurde.

Beispiel Apple

Der iPhone-Hersteller Apple (WKN: 865985) könnte ein perfektes Beispiel dafür sein, wie Aktienrückkäufe eines gut wachsenden Unternehmens wertsteigernd sein können. 

Das Beispiel zitiere ich, da es sich um den größten Käufer eigener Aktien der letzten zehn Jahre handelt. So erwarben die Kalifornier laut Berechnungen von Bloomberg über das letzte Jahrzehnt eigene Aktien im Wert von fast 550 Mrd. US-Dollar. Der Aktienkurs stieg im gleichen Zeitraum um über 800 %.

Viel entscheidender dabei ist, dass die Umsätze und Gewinne ebenfalls stark zulegen konnten. Dank der Aktienrückkäufe erhöhte sich das EPS jedoch überproportional, was als Booster für den Aktienkurs gesehen werden kann.

Fazit

Insgesamt lässt sich sagen, dass Aktienrückkäufe sowohl ein Fluch als auch ein Segen sein können. Sie sind dann wertsteigernd, wenn das Unternehmen seine eigenen Aktien zu einem unterbewerteten Preis zurückkauft. Anderenfalls können sie Kapital vernichten und darauf hinweisen, dass das Unternehmen keine guten Wachstumsperspektiven hat. Investoren sollten daher genau prüfen, ob ein Aktienrückkauf eines Unternehmens sinnvoll sein kann oder nicht.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Apple. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Apple.



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