Linde vor dem DAX-Abschied – trotzdem ein lohnendes Investment?

Ein Mann mit Adidas-Kappe blickt im Sonnenuntergang durch ein Fernglas in die Ferne
Foto: Francis Seura via Pexels

Mit Linde (WKN: A2DSYC) verliert der DAX am 27. Februar nicht nur ein Gründungsmitglied, sondern auch seinen gemessen am Börsenwert größten Titel. Der Gasekonzern bringt es auf eine Marktkapitalisierung von rund 148 Mrd. Euro.

Als Grund für den DAX-Abschied hatte Vorstandschef Sanjiv Lamba im vergangenen Jahr vor allem genannt, dass die doppelte Börsennotierung in New York und Frankfurt einen negativen Einfluss auf die Bewertung der Aktie habe. Das dürfte insbesondere an der Kappungsgrenze von 10 % für das maximale Gewicht der einzelnen DAX-Unternehmen liegen. Außerdem wird mit 62 % schon jetzt der Großteil der Linde-Aktien in New York gehandelt. Nur noch 5,3 % der Linde-Trades werden über das Xetra-System der Deutschen Börse abgewickelt.

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Für den Börsenstandort Deutschland ist das in jedem Fall ein herber Schlag. Denn das zeigt erneut, dass der DAX für Anleger auf internationaler Ebene kaum eine Rolle spielt. Manche gehen sogar so weit zu sagen, dass der DAX mit dem Weggang von Linde noch mehr in die Bedeutungslosigkeit rutschen wird. Für Privatanleger dürften sich die Auswirkungen allerdings in Grenzen halten, denn das Geschäft bei Linde läuft nach wie vor rund und mit seinem Geschäftsmodell ist der Industriegaseriese weiter sehr erfolgreich.

Lukratives Geschäftsmodell

Linde ist globaler Marktführer für Industriegase wie etwa Sauerstoff, Stickstoff, Argon, Kohlendioxid, Acetylen, Helium und Wasserstoff. Diese werden für die Herstellung unzähliger Produkte gebraucht. Zahlreiche Branchen fragen also Industriegase für ihre Produktionsprozesse nach, darunter die Bauindustrie, die Metallurgie, die Medizin, die chemische Industrie, die Lebensmittelindustrie und noch viele andere. Zuletzt war aufgrund der Pandemie beispielsweise der Bedarf an medizinischem Sauerstoff überdurchschnittlich hoch.

Dabei können Kunden das Gas von Linde auf unterschiedliche Weise beziehen: Linde baut entweder Produktionsstätten für die Gase direkt auf dem Kundengelände (womit sich der Kunde automatisch langfristig an das Unternehmen bindet) oder errichtet Gastanks vor Ort, die nach lang laufenden Rahmenverträgen regelmäßig befüllt werden, oder aber der Kunde bestellt die Gase einfach nach Bedarf. Vor allem die beiden ersten Lieferoptionen sorgen für langfristig sichere und gut planbare Einnahmen, ganz ähnlich wie bei einem Abo-Modell.

Grundsätzlich überzeugt Linde mit einem hohen Cashflow und einem profitablen Geschäft, auch wenn die Produktionsanlagen und deren Wartung recht viel Kapital verschlingen.

Risiken und Konkurrenz

Da Industriegase in so vielen Produktionsprozessen eingesetzt werden, ist auch Linde nicht vor einem Konjunktureinbruch gefeit. Dieser könnte die Nachfrage nach Gasen einbrechen lassen, was sich ungünstig auf das Geschäft auswirken könnte. Zugleich ist es aber unwahrscheinlich, dass sich der Bedarf aller Kunden aus sämtlichen belieferten Branchen plötzlich deutlich verringert. Hier muss man Linde in jedem Fall seine diversifizierte Kundenbasis zugutehalten.

Aus finanzieller Sicht sind die Risiken ebenfalls überschaubar. Das Geschäft ist lukrativ und die Nettoverschuldung liegt unterhalb des 2-fachen operativen Jahresgewinns. Bilanziell ist also alles im grünen Bereich. Mit einem 2023er-KGV von 27 ist die Bewertung allerdings nicht gerade günstig.

Was die Konkurrenz betrifft, befindet sich Linde in einer recht komfortablen Oligopol-Position, denn das Unternehmen beherrscht zusammen mit den zwei Gaseriesen Air Liquide und Air Products & Chemicals den Weltmarkt für Industriegase. Zusammen haben sie einen Marktanteil von 75 % und somit eine enorme Preissetzungsmacht. Die Eintrittsbarrieren sind in diesem Markt hoch, denn die Produktion von Industriegasen erfordert nicht nur Expertise, sondern auch viel Kapital. Neue Konkurrenten haben es in dieser Branche also nicht so leicht.

Lohnt sich ein Kauf?

Linde überzeugt mit einem soliden Geschäftsmodell und eignet sich hervorragend als Basisinvestment für Anleger, die nachts ruhig schlafen wollen. Angesichts des aktuellen Bewertungsniveaus könnte es sich jedoch lohnen, den Titel lieber erst mal auf die Watchlist zu setzen und einen Kursrücksetzer abzuwarten. Wer weiß, vielleicht ergibt sich schon beim kommenden DAX-Abschied eine Kaufgelegenheit …?

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Franziska besitzt keine der genannten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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