Volkswagen-Aktie: Ist die schlechte Stimmung gerechtfertigt?

Ein Bulle und ein Bär vor einem steigenden und einen fallenden Pfeil.
Foto: Gerd Altmann via Pixabay

Die Volkswagen-Aktie (WKN: 766403) fällt immer weiter. Inzwischen nähert sich der Kurs der Vorzugsaktie mit 119 Euro schon wieder den Tiefstständen des letzten Jahres (Stand: 24.03.2023).

Das ist insbesondere in Anbetracht der Rekordgewinne eine überraschende Entwicklung. Aber wie passt der fallende Aktienkurs eigentlich mit den steigenden Gewinnen zusammen? Ist die Volkswagen-Aktie vielleicht einfach unterbewertet?

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Volkswagen meldet Rekordgewinne

Tatsächlich ist Volkswagen aktuell extrem profitabel. Im letzten Jahr lag der Nettogewinn bei sagenhaften 15,8 Mrd. Euro oder 29,69 Euro je Aktie. Das sind Zahlen, von denen die meisten Unternehmen nur träumen können.

Trotzdem ist bei den Aktionären keine Begeisterung zu spüren. Aktuell bezahlt man nur das 4-Fache des letzten Nettogewinns für die Aktie!

Trotzdem heißt das aber nicht automatisch, dass die Aktie auch tatsächlich ein Schnäppchen ist. Denn der Wert hängt von den zukünftigen Gewinnen ab. Und hier gibt es ein großes Fragezeichen, was die zukünftige Profitabilität betrifft.

In den letzten Jahren sahen die Zahlen zumindest hervorragend aus und auch in diesem Jahr ist mit einem hohen Gewinn zu rechnen. Noch dazu hat Volkswagen ein extrem solides Finanzpolster angehäuft. Zum Jahresende lag die Nettoliquidität des Automobilgeschäfts bei 43 Mrd. Euro. Aber wenn man sich die Zahlen genauer ansieht, fallen doch ein paar Schwachpunkte auf. Beispielsweise ist die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge um 7 % auf 8,3 Mio. gefallen. Gleichzeitig ist die Produktion aber auf 8,7 Mio. gestiegen.

Volkswagen hat also den Gewinn je verkauftem Fahrzeug gesteigert. Aber gleichzeitig hat die Produktion auch zum ersten Mal seit 2018 die Nachfrage übertroffen. Dieses Phänomen lässt sich praktisch in der gesamten Branche beobachten und führt schon jetzt dazu, dass die Hersteller die Preise senken müssen. Deshalb dürfte die schöne Zeit immer weiter steigender Gewinne in den kommenden Jahren langsam ein Ende finden.

Der Wettbewerbsdruck nimmt zu

Ob die Gewinne langfristig durch steigende Absatzzahlen auf dem hohen Niveau gehalten werden können, ist ebenfalls fraglich. Denn die Branche ist traditionell extrem wettbewerbsintensiv. In den letzten Jahren sind zudem diverse neue Marktteilnehmer dazugekommen, die den Wettbewerb weiter anheizen und den etablierten Konzerne Marktanteile abnehmen. Schon die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Zeiten hoher Gewinne meist nicht lange anhalten. Die drei großen deutschen Autokonzerne beispielsweise mussten alle in den letzten zehn Jahren mindestens einmal die Dividende drastisch senken.

Ob die Konzerne in zehn Jahren noch so groß sein werden wie heute, und ob die Gewinne noch ähnlich hoch sein werden, ist aktuell kaum abzuschätzen.

Zudem wird ein großer Teil der Gewinne für Investitionen benötigt. Allein bis 2027 will Volkswagen ganze 180 Mrd. Euro investieren. Dadurch dürfte vom Gewinn weniger für die Aktionäre übrig bleiben. Schon im letzten Jahr ist der Nettocashflow auf 4,8 Mrd. Euro gefallen.

Insgesamt deutet deshalb einiges darauf hin, dass die Aktie nicht ganz so günstig bewertet ist, wie es auf den ersten Blick wirken mag. Trotz des extrem niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnisses ist die Aktie also nicht unbedingt ein Schnäppchen.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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