BMW-Aktie auf Rekordkurs – was macht die Aktie so spannend?
Die BMW-Aktie (WKN: 519000) hat derzeit ein äußerst gutes Momentum. Das könnte man meinen, wenn man die Kursentwicklung der letzten Monate betrachtet. Aber auch ein Blick auf die längerfristigen Charts zeigt, dass es bei den Münchnern rund zu laufen scheint.
Mit einem aktuellen Kurs von knapp 112 Euro (Stand: 5.7.23) ist die Aktie nicht weit vom 52-Wochen-Hoch entfernt. Auch das Allzeithoch aus dem Jahr 2015 bei rund 120 Euro ist nicht mehr weit entfernt. Schauen wir uns heute mal die positiven Aspekte des Automobilherstellers an, um zu prüfen, wie nachhaltig das Momentum der Aktie ist.
Die Hauptprobleme der BMW-Aktie
Doch bevor wir loslegen, kommen wir zunächst zu den Hauptproblemen. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die etablierten Automobilhersteller von disruptiven Kräften aus dem Silicon Valley bedroht werden. Konkret geht es um die Elektrifizierung und Digitalisierung des Automobils.
Lange haben sich die großen Automobilhersteller geweigert, neue Wege zu gehen. Ein fataler Fehler, von dem heute der mit Abstand wertvollste Autobauer der Welt, Tesla (WKN: A1CX3T), profitiert.
Sind Tesla und Co. wirklich eine Gefahr für die BMW-Aktie?
Aber ist Tesla wirklich eine so große Bedrohung für Unternehmen mit starken Marken im Premiumsegment wie BMW oder Mercedes-Benz (WKN: 710000)? Die Antwort könnte in den Absatzzahlen versteckt sein. Und hier zeigt sich, dass das Narrativ des Marktes falsch sein könnte.
Weder bei BMW noch bei Mercedes-Benz sind die Verkaufszahlen kontinuierlich gesunken. Im Gegenteil: Sie bieten eigene, vollelektronische Versionen ihrer Automarken an, die dann in den entsprechenden Kategorien zu hohen Wachstumsraten führen.
Vergleich der Bewertungen
Vergleicht man nun die Bewertungen miteinander, so finde ich es persönlich interessant, dass BMW mit einem erwarteten Ergebnismultiplikator von 6,6 gehandelt wird – Tesla hingegen mit 74! Gut, die Wachstumsraten unterscheiden sich drastisch: So wachsen die Amerikaner im langfristigen Durchschnitt mit über 50 %. Zuletzt hat sich aber auch hier das Tempo deutlich verlangsamt.
BMW hingegen kommt gerade mal auf ein Wachstum im mittleren einstelligen Bereich. Zuletzt zeichnete sich aber eine Trendwende ab – dank steigender Produktionszahlen.
Robuste Zahlen für das erste Quartal 2023
Grundsätzlich konnten im ersten Quartal 2023 robuste Absatzzahlen vorgelegt werden, auch wenn sie leicht rückläufig waren. Konkret gingen die Auslieferungen im Automobilbereich um 1,5 % auf 588.138 Einheiten zurück. Die Produktion wurde hingegen massiv ausgeweitet. Die produzierten Einheiten stiegen um satte 25 % auf 677.852 Einheiten.
Entsprechend sprang der Umsatz bei BMW um 18,3 % auf 36,9 Mrd. Euro nach oben. Beim Konzernergebnis nach Steuern gab es allerdings einen Rückschlag. Der Konzernüberschuss lag mit 3,66 Mrd. Euro um 64 % unter Vorjahreswert.
Autohersteller sind zyklisch, keine Frage. Die Diskrepanz zwischen Auslieferungen und Produktion im ersten Quartal dürfte zudem einige Fragen aufwerfen und vielleicht nicht den besten Eindruck für die Zukunft vermitteln.
Dennoch zeigt sich der derzeit weltweit führende Premium-Automobilhersteller robust, was auch den starken Aktienkurs erklären dürfte. Vor allem auf der Bewertungsseite könnte noch Nachholbedarf bestehen. Besonders deshalb, weil sich das Narrativ des Marktes nicht bewahrheitet. Möglicherweise haben das auch einige Investoren erkannt.
Für mich ist die Story bei BMW nach wie vor intakt, sofern sich in den kommenden Quartalen kein anderes Bild zeigt. Das neue Allzeithoch kann also kommen.
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Frank Seehawer besitzt Aktien von BMW und Mercedes Benz. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Tesla.