Allianz oder BASF? Das ist jetzt meine Wahl!

Langzeitaufnahme der rot leuchtenden Allianz Arena des FC Bayern München bei Nacht
Foto: Johannes Plenio via Pexels

Die Börse ist nicht einfach, das weiß jedes Kind. Trotzdem muss man als Anleger immer wieder Entscheidungen treffen. Entscheidungen zwischen zwei Aktien, wie die zwischen der Allianz (WKN: 840400) und der Ludwigshafener BASF (WKN: BASF11).

Beide sind seit Jahren etablierte Standardwerte im DAX 40 und zahlen üppige Dividenden. Auch ihre Bewertung mag nicht allzu hoch sein. Dennoch gibt es Unterschiede, die über die Branchenzugehörigkeit hinausgehen.

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Zwei DAX-Werte mit unterschiedlicher Branchenentwicklung

So ist zunächst die aktuelle Stimmungslage der beiden Unternehmen zu nennen. Während BASF hier mit größeren Problemen zu kämpfen hat, profitiert die Allianz tendenziell von einem Umfeld steigender Zinsen. Auch die Preissetzungsmacht des Münchener Versicherers zahlt sich aus.

Doch nun zu den Details: Das letzte Quartal der BASF-Gruppe kann als Vorbote eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds interpretiert werden. So ging der Umsatz im dritten Quartal um 28,3 % zurück. Das bereinigte EBITDA vor Sondereinflüssen brach sogar um fast 40 % ein. Hohe Energiekosten und eine sich abschwächende Konjunktur belasten. Dies spiegelt sich vor allem in niedrigen Preisen und geringeren Mengen in wichtigen Kernsegmenten wider.

Da die Automobilindustrie ein wichtiger Kunde des weltgrößten Chemiekonzerns ist, könnte ein stärkerer Gegenwind auch in Zukunft nicht ausbleiben, sollte auch sie von der konjunkturellen Abkühlung stärker betroffen sein. Hierfür gibt es schon Anzeichen.

Die Anleger scheinen dies jedoch eingepreist zu haben, denn die deutsche Chemie-Aktie ist am Markt recht günstig bewertet. So liegt das erwartete KGV bei 9,8, die erwartete Dividendenrendite bei 7,8 % (Stand: 6.11.23, Morningstar).

Allianz besser aufgestellt

Im Vergleich dazu steht die Allianz-Aktie gut dar. Laut der letzten Veröffentlichung zum zweiten Quartal 2023 konnte ein solider Anstieg des operativen Ergebnisses um 7,1 % auf 3,8 Mrd. Euro verkündet werden. Gleichzeitig stieg das gesamte Geschäftsvolumen um 5,9 % auf 39,6 Mrd. Euro.

Entscheidend ist aber, dass das angestrebte operative Ergebnisziel von 14,2 Mrd. Euro plus/minus einer Milliarde Euro bestätigt wurde. Das schafft Vertrauen. 

Zudem wurden weiter fleißig eigene Aktien zurückgekauft – ein wesentlicher Unterschied zur BASF-Aktie, deren Management eher sparen muss, als den Aktionären weiteres Geld in die Taschen zu drücken.

Betrachtet man die Bewertung des größten deutschen Versicherers, so erscheint diese nach wie vor attraktiv. Das erwartete KGV liegt mit einem Wert von 9,1 auf einem ähnlich günstigen Niveau. Gleichzeitig ist hier mit einer erwarteten Dividendenrendite von 5,2 % weiterhin mit hohen Dividendenzahlungen zu rechnen.

BASF-Dividende vorerst gesichert

Auch die BASF-Gruppe hat erst kürzlich ihre Dividende bestätigt, auch wenn es derzeit schwieriger ist, die im letzten Jahr gezahlte Dividende von 3,40 Euro zu zahlen. Viele Großinvestoren der BASF-Aktie legen traditionell einen großen Wert auf eine regelmäßige und zugleich hohe Dividende, dem das Management scheinbar gerne nachkommt.

Dabei können hohe Dividendenausschüttungen grundsätzlich schädlich sein, wenn es andere, vielversprechende Investitionsmöglichkeiten gibt. Mit dem neuen Verbundstandort in China wäre zumindest eine solche Perspektive gegeben. Allerdings war auch dort zuletzt eine Wachstumsschwäche zu beobachten. Zudem belastet die geopolitische Lage.

Von solchen Problemen hört man bei der Allianz wenig. Im Gegenteil: Man scheint die Konsolidierung der Branche weiter im Blick zu haben. So erwarben die Münchner zuletzt im Juli 2023 einen 50-Prozent-Anteil an der Incontra Assicurazioni von der UniCredit (WKN: A2DJV6).

Auch wenn es sich dabei nicht um eine Mega-Übernahme handelt, wie man sie im angelsächsischen Raum gerne sieht, könnte es sich um eine subtile und differenzierte Wachstumsstrategie handeln.

Fazit

Insgesamt zeigen mir die jüngsten Entwicklungen sehr deutlich, dass ich im aktuellen Umfeld tendenziell eher auf die Allianz als auf die BASF-Aktie setzen würde. Dies wird letztlich auch durch die jüngste Kursentwicklung der beiden Aktien untermauert.

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Frank Seehawer besitzt Aktien der Allianz und BASF. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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