BASF-Aktie: Wie sicher ist die 8 % Dividende eigentlich?

Ein großes Fragezeichen, gezeichnet mit Kreide auf eine schwarze Tafel
Foto: Pixabay via Pexels

Ist man als Anleger auf der Suche nach einer Aktie mit hoher Dividendenrendite, wird man früher oder später einen Blick auf die BASF-Aktie (WKN: BASF11) werfen. Und das aus gutem Grund! Denn BASF ist ein Urgestein des DAX und ist seit der Einführung des Index im Jahr 1988 ununterbrochen Mitglied. Anders ausgedrückt zählt BASF seit Jahrzehnten zu den größten börsennotierten Unternehmen des Landes.

Und darüber hinaus kann die BASF-Aktie beim aktuellen Kurs von 43 Euro mit einer sehr hohen Dividendenrendite von fast 8 % überzeugen (Stand 19.08.2024). Aber wie sicher ist die Dividende eigentlich? Werfen wir einen Blick auf die Geschäftszahlen, um das herauszufinden.

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BASF behauptet sich in einem schwierigem Umfeld

BASF ist in einer stark zyklischen Branche unterwegs. Die Nachfrage nach den Produkten des Konzerns kann sich innerhalb weniger Monate stark verändern und damit die Geschäfte extrem beeinflussen. Daher kommt es häufig bei Bekanntgabe der Quartalszahlen zu einer Anpassung der Jahresprognose.

Aktuell ist die Nachfrage weit entfernt von den Höchstständen der letzten Jahre und das zeigt sich deutlich in den Geschäftszahlen. Im Geschäftsjahr 2022 beispielsweise konnte BASF einen Umsatz von mehr als 87 Mrd. Euro erwirtschaften. Im vergangenen Geschäftsjahr ging es steil bergab auf nur noch knapp 69 Mrd. Euro.

Das hat dazu geführt, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 6,5 Mrd. Euro auf nur noch 2,2 Mrd. Euro eingebrochen ist. Das Nettoergebnis ist sogar auf nur noch 379 Mio. Euro gefallen.

Und in diesem Jahr sieht es bisher nicht besser aus. Bisher lässt die Erholung weiter auf sich warten. In der ersten Jahreshälfte ist der Umsatz um weitere 10 % gefallen. Beim EBIT ging es gleichzeitig um weitere 22 % bergab.

Für die Dividende sind das schlechte Voraussetzungen. In diesem Jahr hat BASF 3,40 Euro je Aktie an seine Anteilseigner ausgeschüttet. Der Gewinn je Aktie lag aber nur bei 0,25 Euro, oder 2,78 Euro, wenn man einmalige Kosten unberücksichtigt lässt. BASF zahlt also aktuell deutlich mehr Geld an seine Aktionäre aus, als das operative Geschäft überhaupt abwirft.

Tatsächlich geht BASF davon aus, dass nach Auszahlung aller Investitionen nur 0,1 bis 0,6 Mrd. Euro in die Konzernkassen fließen werden. Damit ist nur ein Bruchteil der Dividendensumme von 3 Mrd. Euro abgedeckt.

Aber was genau bedeutet das nun für die Dividende?

Sollte BASF die Dividende ein weiteres Mal konstant halten, würde das bedeuten, dass ein Großteil der Ausschüttung über neue Schulden finanziert werden muss. Zum Ende der ersten Jahreshälfte lag die Nettoverschuldung aber bereits bei mehr als 21 Mrd. Euro. Allein in der ersten Jahreshälte musste BASF fast 300 Mio. Euro für Nettozinszahlungen aufwenden.

Als Aktionär sollte man deshalb also eigentlich hoffen, dass BASF die Dividende kürzt und das Kapital nutzt, um die Bilanz aufzupolieren. Zwar ist die Verschuldung noch verkraftbar und sicherlich kein dringendes Problem. Aber im Idealfall möchte man natürlich eine starke Bilanz haben, um auf mögliche schlechte Zeiten vorbereitet zu sein, oder auch Übernahmen zu finanzieren.

Insgesamt steigt die Wahrscheinlichkeit einer Dividendenkürzung immer weiter, solange sich das Geschäft nicht spürbar erholt. Zwar wird die Dividende wohl nicht komplett gestrichen, aber eine schuldenfinanzierte Ausschüttung in Milliardenhöhe ist nicht haltbar und auch nicht sinnvoll für den Konzern und seine Aktionäre.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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