VW, BMW & Co.: Dieser Rat von Börsenlegende Peter Lynch ist aktueller denn je!

Der elektrische VW-Bully ID.Buzz von Volkswagen fährt auf der Straße
Foto: Volkswagen AG

Peter Lynch gilt als einer der legendärsten Investmentprofis aller Zeiten. So leitete der mittlerweile 80-Jährige im Zeitraum von 1977 bis 1990 den bekannten Fidelity Magellan  Fund und erzielte hierbei eine durchschnittliche Rendite von fast 30 % pro Jahr. Während dieses Zeitraums erhöhte sich das verwaltete Vermögen des Fonds von 18 Mio. auf 14 Mrd. US-Dollar.

Zwar liegt Peter Lynchs Leitung des Fidelity Magellan Fund mittlerweile gefühlt eine halbe Ewigkeit zurück, doch gewisse Börsenweisheiten ändern sich einfach nie, wie man auch an den weiterhin andauernden Erfolgen von anderen Investmentlegenden wie Warren Buffett erkennen kann.

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Seine Börsenweisheiten hat Lynch dabei in insgesamt drei Büchern zusammengefasst und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In seinem zweiten Buch „Aktien für alle“ (Originaltitel: Beating the Street) hat Peter Lynch dabei einen Rat an Investoren oder Interessenten von Volkswagen (WKN:766403), BMW (WKN:519003) oder Mercedes-Benz (WKN:710000), der dabei aktueller denn je zu sein scheint.

Lynch: Autobauer sind klassische Zykliker

Laut Peter Lynch halten viele Investoren Automobilaktien irrtümlicherweise für verlässliche Blue Chip Aktien. Dabei handelt es sich selbst bei den großen Autobauern um typische Zykliker. So lohne es sich hier kaum derartige Aktien zu kaufen und langfristig zur „Seite“ zu legen. Stattdessen müsse man die Höhen mitnehmen und die Tiefen vermeiden.

Am Beispiel Mercedes-Benz lässt sich dies deutlich erkennen. So liegt die Aktie mit einem gegenwärtigen Kurs von knapp 56 Euro (Stand: 01.11.2024) auf dem Niveau vom März 1997. Ein Investor, der die Aktie entsprechend damals gekauft und einfach zur Seite gelegt hätte, hätte in 27 Jahren keinerlei Rendite erzielt.

So verhalten sich laut Lynch Autobauer auch nicht anders als Aluminium- und Stahlproduzenten oder Chemieunternehmen und Luftfahrtgesellschaften, dessen Auf und Ab ein bekanntes Muster ist, auf das man sich sicher verlassen kann.

Vorsicht vor niedrigem KGV!

Lynch argumentiert hier, dass während ein niedriges KGV bei den meisten Aktien eine gute Sache ist, dies bei zyklischen Aktien nicht der Fall sei. Stattdessen sei ein niedriges KGV bei einem Zykliker ein klares Zeichen dafür, dass das Ende einer erfolgreichen Phase erreicht ist.

Erfahrene Anleger erkennen das Ende des Boom-Zyklus und verkaufen ihre Anteile, was den Kurs nach unten drückt und das KGV des Unternehmens für unerfahrene Investoren attraktiv aussehen lässt. Laut Lynch sei das Kaufen eines Zyklikers, dessen KGV nach einigen fetten Jahren am Tiefststand angelangt ist, eine todsichere Methode die Hälfte seines Geldes in kurzer Zeit zu verlieren.

Bewertungstechnisch wirken die großen deutschen Autobauer aktuell tatsächlich extrem attraktiv. So notiert die Aktie von Volkswagen momentan zu einem KGV von 3,8. Darüber hinaus verfügt die Aktie über eine Dividendenrendite von 7,8 %. Auch BMW und Mercedes-Benz locken mit KGVs von 5,2 und 5,7 und Dividendenrenditen von 7,2 % und 8,1 %.

Wann es sich wieder lohnt einzusteigen

Laut Peter Lynch sollten die attraktiven Bewertungen der Autobauer ein klares Warnsignal sein. Diese Warnsignale sind dabei zunehmend in der Realwirtschaft erkennbar. Nachdem VW beispielsweise im letzten Jahr noch ein Umsatzwachstum von mehr als 15 % auf 322,3 Mrd. Euro erzielen konnte und der Gewinn pro Aktie immerhin um 8 % auf 31,9 Euro pro Anteilsschein gesteigert werden konnte, sieht es dieses Jahr ganz anders aus.

So erwartet Volkswagen für das aktuelle Jahr einen Umsatzrückgang auf 320 Mrd. Euro. Analysten erwarten dabei jedoch, dass der Gewinn pro Aktie um massive 27 % auf 23,4 Euro einbricht. Auch bei BMW und Mercedes Benz erwarten Analysten einen starken Ergebnisrückgang von 26 % pro Aktie. Investoren sollten sich also nicht von den günstigen Bewertungen der Unternehmen blenden lassen.

Doch es gibt auch eine Kehrseite. Denn auf jeden Abschwung folgt auch irgendwann ein Aufschwung. Dabei können weitsichtige Investoren mit zyklischen Aktien phänomenale Renditen erzielen.

Ähnlich wie laut Lynch ein niedriges KGV für zyklische Aktien ein schlechtes Zeichen ist, kann ein hohes KGV hier eventuell eine gute Nachricht sein. Dies bedeutet nämlich oft, dass ein Unternehmen seinen absoluten Tiefpunkt überwunden hat. Doch wann dieser Zeitpunkt tatsächlich eintritt, steht aktuell noch in Sternen.

Die Hauptgefahr besteht laut Lynch dabei darin zu früh zu kaufen, um möglichst stark von der nächsten Boom-Phase der zyklischen Industrie zu profitieren. Dabei bessert sich die Lage laut dem legendären Investor immer dann, wenn es danach aussieht, als ob es nicht schlimmer werden kann mit dem Unternehmen. Ganz dort dürften die deutschen Autobauer jedoch noch nicht angekommen sein.

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Samuel Tazman besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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