Warren Buffett und Cathie Wood investieren hier schon – Bist auch du bereit?
Du fragst dich, ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, in Nu Holdings (WKN: A3C82G) zu investieren? Die Aktie der lateinamerikanischen Digitalbank hat sich seit Jahresbeginn beeindruckend entwickelt und bietet eine seltene Mischung aus rasantem Wachstum und innovativen Geschäftsmodellen. Angesichts des massiven Kursanstiegs und des soliden Gewinnwachstums über das letzte Jahr könnte die Aktie jedoch überbewertet wirken – doch genau hier lohnt sich ein zweiter Blick.
Unterstützt von Großinvestoren wie Warren Buffett und Cathie Wood, zeigt sich das Unternehmen als Vorreiter im Fintech-Sektor, der das klassische Bankwesen in Lateinamerika auf den Kopf stellt. Ich erkläre, warum Nu Holdings nach wie vor eine attraktive Investition sein könnte und welche operativen Stärken das Unternehmen so einzigartig machen.
Buffett und Wood sind sich einig
Es gibt nur wenige Unternehmen, die sowohl Warren Buffett als auch Cathie Wood anziehen. Nu Holdings gehört zu dieser seltenen Kategorie. Buffett, die Investment-Ikone mit seiner konservativen Value-Strategie, hält aktuell über 107 Mio. Aktien von Nu und setzt auf das langfristige Potenzial des brasilianischen Fintech-Giganten. Cathie Wood, bekannt für ihre Risikobereitschaft und ihren Fokus auf disruptive Technologien, sieht in Nu eine digitale Revolution im Bankwesen – und das in einem enorm vielversprechenden Markt.
Nu Holdings als digitale Bank der nächsten Generation
Nu Holdings, oft als Nubank bekannt, revolutioniert das Bankwesen in Lateinamerika. Gegründet in Brasilien, setzt das Unternehmen auf ein rein digitales Geschäftsmodell ohne teure Filialen. Diese „Asset-light“-Strategie senkt die Betriebskosten erheblich und erlaubt es, Dienstleistungen günstiger als traditionelle Banken anzubieten – ein großer Vorteil in einem Markt wie Brasilien, wo klassische Banken für ihre hohen Gebühren und ineffizienten Strukturen bekannt sind.
Mit rund 8 Mrd. US-Dollar in bar und einer geringen Verschuldung von 2,41 Mrd. US-Dollar ist Nu finanziell bestens aufgestellt, um weitere Marktanteile zu erobern. Diese Liquiditätsbasis gibt Nu Holdings die Flexibilität, in neue Märkte zu expandieren, innovative Produkte zu entwickeln und Kunden an sich zu binden – und das ohne großen Kapitalbedarf von außen.
Expansion in Lateinamerika: Mexiko und Kolumbien im Fokus
Die Strategie von Nu Holdings ist klar auf Wachstum ausgerichtet. Nach Brasilien, dem größten Markt des Unternehmens, expandiert Nu nun verstärkt nach Mexiko und Kolumbien. Beide Länder bieten riesiges Potenzial, da dort ein Großteil der Bevölkerung keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu Bankdienstleistungen hat. Mexiko verzeichnete zuletzt über 3 Mrd. US-Dollar an Einlagen – eine beeindruckende Zahl für einen Markt, der traditionell skeptisch gegenüber Banken ist. Auch Kolumbien zeigt Interesse: Hier konnte das neue Konto-Produkt „Cuenta“ über 220 Mio. US-Dollar an Einlagen generieren, was das Vertrauen der Kunden in die Marke Nubank unterstreicht.
Nu Holdings auf Erfolgskurs
Seit der Gründung hat Nu Holdings seine Erträge konsequent gesteigert. Besonders beeindruckend ist das Wachstum bei den Zinseinnahmen, die sich seit 2018 von 161,6 Mio. auf 8,3 Mrd. US-Dollar erhöht haben – ein Anstieg von mehr als 5.000 %. Diese Ertragsquelle zeigt, wie stark die Nachfrage nach Bankprodukten von Nu Holdings in Lateinamerika wächst. In einem Umfeld mit steigenden Zinsen hat Nu die Möglichkeit, diese Einnahmequelle weiter zu nutzen, während viele traditionelle Banken Schwierigkeiten haben, wettbewerbsfähig zu bleiben.
Der Nettozinsertrag, also die Differenz zwischen Zinseinnahmen und -ausgaben, ist ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor. Er stieg von 116 Mio. US-Dollar im Jahr 2018 auf knapp 6 Mrd. US-Dollar im letzten Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Wachstum von 119 %.
Neben den Zinserträgen generiert Nu Holdings zusätzliche Einnahmen durch Provisionen und Gebühren. Diese haben sich seit 2018 von 157 Mio. auf knapp 1,8 Mrd. US-Dollar gesteigert – das Zehnfache des ursprünglichen Werts. Die steigenden Gebühren zeigen, dass Nu mehr Kunden gewinnt, die zunehmend auch andere Finanzprodukte des Unternehmens nutzen.
Nu Holdings auf dem Weg zur Effizienz
Nach Jahren der Investitionen und Aufbauarbeit hat Nu Holdings die Gewinnschwelle überschritten. Das Unternehmen verzeichnete 2022 erstmals einen positiven operativen Gewinn von 46,67 Mio. US-Dollar, der sich 2023 auf über 1,5 Mrd. US-Dollar steigerte. Die operative Marge liegt inzwischen bei beeindruckenden 46,4 %, was zeigt, dass Nu Holdings profitabel und effizient arbeitet.
Nu Holdings hat im letzten Jahr auch seinen Nettogewinn signifikant gesteigert und verzeichnete eine Marge von 31,2 %. Mit einem Nettogewinn von 1,53 Mrd. US-Dollar hat Nu Holdings ein klares Signal an die Aktionäre gesendet: Die Strategie der schnellen Expansion zahlt sich aus, und das Unternehmen ist auf einem guten Weg, nachhaltige Gewinne zu erzielen.
Ein riesiger Markt mit viel Potenzial
Lateinamerika, und insbesondere Brasilien, ist ein Paradies für Fintech-Unternehmen. Die Region hat eine extrem hohe Zahl an Menschen, die bislang keinen Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen haben – eine sogenannte „Underbanked“-Bevölkerung. In Brasilien allein gibt es Millionen von Menschen, die zwar ein Smartphone besitzen, aber kein Bankkonto. Nubank adressiert genau diese Kundengruppe und bietet Zugang zu Finanzdienstleistungen, die vorher unzugänglich waren.
Das digitale Modell gibt Nu Holdings einen klaren Vorteil gegenüber traditionellen Banken, die hohe Kosten für Filialen und Personal tragen. Nu kann daher seine Dienstleistungen zu deutlich niedrigeren Gebühren anbieten und erreicht damit eine breitere Bevölkerungsschicht. Diese Strategie hat bereits zu einer beeindruckenden Kundenbindung geführt, die auf Vertrauen und Zugänglichkeit basiert. Das Unternehmen kann so die Unterversorgung in der Region verringern und Marktanteile von etablierten Banken gewinnen, die oft mit höheren Gebühren und weniger kundenorientierten Dienstleistungen arbeiten.
Nu Holdings im Vergleich
Nu Holdings wächst schneller als die meisten traditionellen Banken. Während die Bank of Montreal oder die Bank of Nova Scotia zuletzt nur marginale Wachstumsraten von 3,35 % bzw. 1,22 % verzeichneten, konnte Nu ein Umsatzwachstum von beeindruckenden 86 % erreichen.
Eine starke Eigenkapitalrendite von 24,35 % unterstreicht, dass Nu Holdings mehr als nur ein weiteres Wachstumsunternehmen ist. Diese Kennzahl liegt weit über dem Branchendurchschnitt und offenbart uns, dass Nu Holdings profitabler wirtschaftet als viele seiner traditionellen Mitbewerber. Auch die Nettogewinnmarge von 31,2 % spricht für eine hohe Effizienz und zeigt, dass die digitale Strategie Früchte trägt. Diese hohe Profitabilität ermöglicht es dem Unternehmen, weiter in die Expansion zu investieren und das Angebot kontinuierlich zu verbessern.
Innovationsführerschaft im Kreditwesen
Nu Holdings hat sich durch innovative Kreditprodukte einen Namen gemacht, die speziell auf die Bedürfnisse der lateinamerikanischen Märkte zugeschnitten sind. Beispielsweise bietet das Unternehmen Kreditkartenverbindlichkeiten mit zinsbringenden Ratenzahlungen an – ein Modell, das Kunden Flexibilität bietet und gleichzeitig hohe Erträge generiert. Diese Innovationen ermöglichen es dem Unternehmen, mehr Kunden zu gewinnen und das Kreditportfolio effizient zu managen. Der Fokus auf innovative Produkte sichert Nu Holdings langfristige Wettbewerbsvorteile und hebt das Unternehmen deutlich von klassischen Banken ab.
Ein attraktiver „Fair Value“ und eine potenzielle Rendite
Basierend auf meinen Analysen liegt der faire Wert der Nu-Aktie aktuell bei 20 US-Dollar. Mit einem derzeitigen Kurs von rund 14 US-Dollar ergibt sich daraus eine klare Unterbewertung. Nu bietet dabei nicht nur kurzfristige Chancen, sondern zeigt auch langfristiges Potenzial für überdurchschnittliche Renditen.
Zugegeben, Nu Holdings weist auf den ersten Blick hohe Bewertungskennzahlen auf. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 45, deutlich über dem Branchendurchschnitt von 13. Auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis ist mit 13,9 relativ hoch. Allerdings sind diese Werte für ein schnell wachsendes Fintech-Unternehmen nicht ungewöhnlich. Das günstige PEG-Verhältnis von 0,02 signalisiert, dass das erwartete Gewinnwachstum die Bewertung rechtfertigen könnte, was Nu für langfristige Anleger interessant macht.
Risiken, die du beachten solltest
Da Nu Holdings seine Umsätze in verschiedenen lateinamerikanischen Währungen erzielt, während die Aktie in US-Dollar gehandelt wird, besteht immer ein Risiko durch Wechselkursschwankungen. Der brasilianische Real und andere Währungen in der Region sind oft volatil und könnten die Rendite für Anleger beeinflussen. Insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit kann dies ein erheblicher Faktor sein, den du als Anleger beachten solltest.
Neben den wirtschaftlichen Schwankungen gibt es auch politische Risiken. Brasilien, der Hauptmarkt von Nu Holdings, ist für seine instabile politische Situation bekannt. Änderungen in der Gesetzgebung oder unvorhergesehene Eingriffe der Regierung könnten das Geschäft beeinträchtigen und die Gewinne schmälern. Solche Unsicherheiten sind besonders für Fintech-Unternehmen eine Herausforderung, da regulatorische Änderungen oft direkt auf ihre Geschäftsmodelle abzielen.
Ein wachsender Anteil von Krediten, speziell im Bereich der Konsumfinanzierung, bringt ein erhöhtes Risiko von Zahlungsausfällen mit sich. Vornehmlich in Brasilien, wo Sportwetten immer populärer werden, ist das Risiko von Überschuldung bei bestimmten Bevölkerungsgruppen gestiegen. Das Management muss daher sorgfältig abwägen, wie man das Kreditrisiko handhabt und welche Maßnahmen es zur Absicherung gegen Ausfälle trifft.
Mein Fazit
Nu Holdings vereint das Beste aus zwei Welten: ein stark wachsendes Fintech mit der Fähigkeit, den Finanzmarkt in Lateinamerika zu revolutionieren, und das Vertrauen von Top-Investoren wie Warren Buffett und Cathie Wood. Was auf den ersten Blick wie eine teure Wette erscheinen mag, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als eine durchdachte Investition in ein Unternehmen mit beeindruckendem Potenzial. Mit einem fairen Wert von rund 20 US-Dollar pro Aktie und einer robusten Kapitalbasis bietet Nu die Chance auf langfristige Renditen – insbesondere für Anleger, die auf die digitale Transformation setzen.
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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Nu Holdings.