42 % Cashflow-Plus: Was Expedia besser macht als die Konkurrenz
Expedia (WKN: A1JRLJ) steht vor einem Wendepunkt. Nach einem turbulenten Jahr, geprägt von Managementwechseln und durchwachsenen Quartalsergebnissen, zeigt das Unternehmen wieder Stärke: Ein beeindruckendes Plus von 42 % beim freien Cashflow untermauert den Turnaround. Doch während Konkurrenten wie Booking und Airbnb weiterhin die Schlagzeilen dominieren, stellt sich die Frage: Was macht Expedia besser als seine Peers?
Die Antwort liegt in einer klaren Strategie, die auf Effizienz, Innovation und Internationalisierung setzt. Trotz Herausforderungen hat Expedia seine operativen Kennzahlen deutlich verbessert.
Expedia steht vor einem Wendepunkt
Der Start ins Jahr 2024 war geprägt von Unsicherheiten, ausgelöst durch schwache Quartalszahlen und den Rücktritt von CEO Peter Kern. Doch die neue Führung unter Ariane Gorin hat klare Prioritäten gesetzt: Effizienzsteigerungen, Digitalisierung und internationale Expansion.
Die Aktie wird aktuell bei rund 186 US-Dollar gehandelt, mit einer Marktkapitalisierung von fast 24 Mrd. US-Dollar. Trotz der Erholung liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) mit 11,1 weit unter dem Branchendurchschnitt – ein klares Signal, dass Anleger Expedia noch nicht das gleiche Vertrauen entgegenbringen wie Booking Holdings mit einem KGV von 22. Doch genau hier liegt eine spannende Chance für dich als Anleger.
Was Expedia besser macht
Nach einem katastrophalen Jahr 2020, als der freie Cashflow bei -4,63 Mrd. US-Dollar lag, hat Expedia eine beispiellose Wende hingelegt. Schon 2021 wurde ein positiver freier Cashflow von 3,08 Mrd. US-Dollar erzielt – ein Wachstum von 166 %. Aktuell liegt der Wert bei 1,91 Mrd. US-Dollar (LTM, letzte zwölf Monate). Mit einer Bewertung des freien Cashflows zum 8,4-Fachen bietet Expedia attraktive Chancen, insbesondere im Vergleich zu Booking (16x) oder dem S&P 500 (25x).
Expedia punktet mit einer Bruttomarge von rund 89 %, während Wettbewerber wie Hyatt und Carnival bei 68 % bzw. 51 % liegen. Diese Margen unterstreichen die operative Effizienz und die Fähigkeit des Unternehmens, auch in herausfordernden Marktphasen profitabel zu arbeiten.
Expedia hat es zudem geschafft, seine Einnahmen auf mehrere Säulen zu verteilen:
- Brand Expedia: Die Kernmarke bleibt ein Zugpferd und profitiert von Innovationen.
- Hotels.com und Vrbo: Diese Marken ergänzen das Angebot und erschließen unterschiedliche Zielgruppen, von Budget-Reisenden bis zu Luxusurlaubern.
- B2B-Sparte: Expedia verkauft Reisekontingente an andere Anbieter und steigert so die Umsätze ohne direkten Kundenkontakt.
Warum die Zukunft Expedia gehören könnte
Die Buchungen außerhalb der USA stiegen im dritten Quartal 2024 um 5 Prozentpunkte. Besonders stark waren die Zuwächse in Europa, wo Hotels.com in Skandinavien ein zweistelliges Wachstum verzeichnete. Mit einer durchdachten Strategie, die auf lokale Markenstärke setzt, hat Expedia die Grundlage für langfristige Marktanteilsgewinne gelegt.
Expedia investiert massiv in Technologie, um die Kundenerfahrung zu verbessern: Generative KI verarbeitet 70 % der Kundenbewertungen und optimiert die Sucherfahrung. Neue Features wie flexible Datumssuchen und Live-Flugtracker machen die Plattform benutzerfreundlicher als klassische Hotel- oder Flugbuchungsseiten.
Die Reisebranche zeigt sich auch 2024 stark: Der globale Flugverkehr erreichte bereits das Niveau von 2019, und 5 Mio. zusätzliche Kreuzfahrtpassagiere gegenüber Vor-Pandemie-Zeiten sprechen für anhaltend hohe Nachfrage. Expedia profitiert zudem von einer zunehmenden Fragmentierung des Marktes, in dem kleinere Hotels und Anbieter auf Plattformen wie Expedia angewiesen bleiben.
Vorsicht bei der Bilanz: Expedia hat 2024 Aktien im Wert von 1,2 Mrd. US-Dollar zurückgekauft, anstatt Schulden abzubauen. Mit langfristigen Verbindlichkeiten von 5,2 Mrd. US-Dollar und jährlichen Zinszahlungen von 250 Mio. US-Dollar bleibt die Bilanz angespannt. Sollte der Refinanzierungsbedarf bei höheren Zinssätzen eintreten, könnte dies die operative Flexibilität einschränken.
Die Aktie ist ein Schnapper
Expedia wird mit einem Forward-KGV von 15,6 gehandelt, was 13,7 % unter dem Branchendurchschnitt von 18,1 liegt. Besonders im historischen Vergleich fällt auf, dass die Bewertung deutlich unter dem 5-Jahres-Durchschnitt von 31,8 liegt – ein Rückgang von fast 51 %. Das spricht für eine attraktive Bewertung.
Laut meinen Analysen liegt der faire Wert der Aktie bei 210 US-Dollar. Der aktuelle Kurs liegt bei nur 186 Dollar. Darauf basierend kann die Aktie eine jährliche Kursrendite von etwa 10 % erzielen – unter der Annahme, dass die langfristigen Wachstumsprognosen eintreten. Das ist spannend, insbesondere wenn du bedenkst, dass die Aktie aktuell zu einer der günstigsten Bewertungen der letzten fünf Jahre gehandelt wird.
Mein Fazit
Expedia hat es geschafft, sich aus einer schwierigen Lage zurückzukämpfen und operativ stärker denn je dazustehen. Mit einem beeindruckenden 42 % Plus beim freien Cashflow und strategischen Innovationen setzt das Unternehmen Maßstäbe, an denen sich die Konkurrenz messen lassen muss.
Während Booking und Airbnb auf ihre starke Marken setzen, punktet Expedia mit Effizienz, einer klar diversifizierten Einnahmebasis und gezielten internationalen Expansionsstrategien. Die Ergebnisse zeigen: Expedia hat nicht nur die Grundlagen im Griff, sondern nutzt auch Technologie und Marktchancen optimal aus.
Wer auf ein Unternehmen setzen will, das bewiesen hat, dass es mit Herausforderungen umgehen kann und dabei zukunftsorientiert bleibt, findet in Expedia eine spannende Option. Die Konkurrenz mag stark sein, doch die Zahlen sprechen eine klare Sprache – Expedia macht aktuell vieles besser.
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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Airbnb und Carnival.