Teqnion AB stellt die Geduld seiner Aktionäre weiterhin auf die Probe

Die Quartalszahlen der skandinavischen Beteiligungsgesellschaft Teqnion (WKN: A2PHEY), die sich auf Hidden-Champion-Übernahmen im Zuge von Generationswechseln spezialisiert hat, fallen gemischt aus. Positiv ist, dass das Unternehmen einen Anstieg des Auftragsbuchs um 2,3 % auf 523 Mio. schwedische Kronen im Vergleich zum Vorjahr sowie um 21,6 % im Vergleich zum Vorquartal verzeichnet hat. Zudem ist der Umsatz um 19 % auf 457 Mio. schwedische Kronen angestiegen.
Die Quartalszahlen im Detail
Der Umsatzanstieg ist jedoch hauptsächlich auf Übernahmen zurückzuführen. Die im ersten und zweiten Quartal 2025 erworbenen Unternehmen trugen mit rund 94 Mio. Kronen zum Umsatz bei. In den übrigen Unternehmen ging der Umsatz zurück und das organische Wachstum lag bei minus drei Prozent. Das ist auch auf das unsichere Umfeld durch Trumps Zollpolitik zurückzuführen. Hier halten sich viele europäische Unternehmen mit Investitionen zurück.
Die schlechte operative Performance schlägt sich auch im Gewinn nieder. Zwar stiegen der Gewinn nach Steuern um 12 % auf 38,5 Mio. Kronen und der Gewinn je Aktie um 11 % auf 2,25 Kronen. Jedoch waren auch hier Sondereffekte am Werk (gesunkene Verbindlichkeiten durch mögliche Umsatzbeteiligungen), die 17,9 Mio. Kronen zum Gewinn beitrugen.
Der freie Cashflow war in diesem Quartal ebenfalls schwach. Dies ist auf die bescheidene operative Performance sowie auf die etwas höheren Steuerzahlungen zurückzuführen. Es gibt jedoch auch einen Punkt, der uns für die mittelfristige Zukunft zuversichtlich stimmt: Aufgrund des starken Auftragseingangs wurden Vorräte aufgebaut und die Forderungen an die Kunden sind gestiegen. Das Working Capital (Umlaufvermögen) ist im letzten Quartal um 22,3 Mio. Kronen angestiegen. Wir sind zuversichtlich, dass dies mittelfristig zu mehr Wachstum führen kann.
Teqnion-Aktie: Was uns trotzdem Mut macht
Ein nochmals stärkerer Fokus auf profitables Wachstum, der sich auch in den Bonusregeln der Geschäftsführer der Tochterunternehmen in Form der Kennziffern Gewinn, Free Cashflow und Return on Capital niederschlägt, sollte mittelfristig seine Wirkung entfalten.
Durch die Übernahmen stieg die Nettoverschuldung in den letzten sechs Monaten von 270 Mio. Kronen auf 412 Mio. Kronen. Das ist eine Metrik, die man im Auge behalten muss. Aktuell ist das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA mit 1,9 noch akzeptabel, aber die Übernahmen müssen entsprechend auch ihren Beitrag zum Gewinn leisten.
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Der Plan des Managements bleibt unverändert: Den Gewinn alle fünf Jahre verdoppeln. Aufgrund des positiven Auftragseingangs und des Fokus auf Profitabilität halten wir das für weiterhin machbar und sind gespannt auf die nächsten Quartale. Wenn das Management es jedoch nicht schafft, die Profitabilität zu verbessern, wackelt die Investmentthese. Deshalb würden wir aktuell nicht aggressiv nachkaufen.
Grundsätzlich profitiert Teqnion unserer Ansicht nach von der Nachfolgeproblematik vieler mittelständischer Unternehmen, die zu attraktiven Kaufangeboten führt. Das Erreichen der hohen langfristigen Unternehmensziele ist jedoch nur möglich, wenn die Schweden weiterhin gute Unternehmen zu guten Preisen finden. Nur so kann eine Kapitalrendite von über 20% gehalten werden.
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