INIT-Aktie mit Kurssprung: Der Möglichmacher der Mobilität der Zukunft wächst um 24 %

Unser selbsternannter Weltmarktführer für Telematik-Lösungen im öffentlichen Nahverkehr INIT (WKN: 575980) hat ein gutes erstes Halbjahr abgeliefert. Es werden weiterhin viele neue Aufträge gewonnen – im letzten Quartal zum Beispiel für die Ausstattung der SBG SüdBadenBus mit Bordrechnern und automatischen Fahrgastzählern und für die Modernisierung des landesweiten Telematiksystems der Busse in Luxemburg. Was können Investoren der INIT-Aktie jetzt für die Zukunft erwarten?

Die aktuellen Zahlen der INIT-Aktie

Der Auftragsbestand betrug zum Halbjahr starke 370 Mio. Euro zu – das entspricht einem Jahresumsatz. Die Abarbeitung dieser Aufträge hat den Umsatz im ersten Halbjahr ansteigen lassen. Das organische Umsatzwachstum lag bei 15 %. Der in 2024 übernommene Datenmanagementspezialist DILAX trieb das Wachstum zusätzlich an – auf ein Umsatzplus von insgesamt 24 %.

Beim Gewinn je INIT-Aktie kam dieses Wachstum jedoch nicht an (-20 %). Dies liegt an höheren Vertriebskosten (um das weitere Wachstum anzutreiben), höheren Entwicklungskosten (um die Produkte mittels KI-Ansätzen weiterzuentwickeln) und höheren Zinsaufwendungen (für den Kredit zur Übernahme der DILAX). Nichts, was uns Sorgen macht.

Die Prognose und die Aktienbewertung

Im Gesamtjahr 2025 soll der Gewinn deutlich steigen. Laut der nun erhöhten Prognose soll das EBIT im Mittelwert um 37 % im Vergleich zum Vorjahr zulegen (bisherige Prognose: 29 %). Auch der Umsatz soll stärker als bisher geplant steigen (neu: 34 %, bisher: 19 %). Anlass für diese deutliche Prognoseerhöhung ist die Aufstockung des größten Auftrags der Firmengeschichte. Init setzt für den Nahverkehr in Atlanta, USA ein cloudbasiertes Smart-Ticketing-System um, welches kontaktlose Bezahlungen in Bussen, Zügen und Straßenbahnen möglich macht. Für das digitale Bezahlungssystem wurden nun zusätzliche 60 Mio. US-Dollar bewilligt, die das Geschäft von Init im aktuellen Jahr antreiben sollten.

Gemessen an diesem erwarteten hohen Wachstum sieht das KGV der INIT-Aktie von 29 ziemlich günstig aus. In den Folgejahren dürfte das Wachstum jedoch geringer ausfallen. Denn so einen großen Rekordauftrag wie in Atlanta gewinnt INIT nicht jedes Jahr und auch der positive Übernahmeeffekt wird sich nicht wiederholen.

Doch der generelle Rückenwind des Ausbaus und der Digitalisierung des öffentlichen Nahverkehrs bleibt intakt. Entsprechend geht INIT mittelfristig von mehr als 10 % Gewinnwachstum pro Jahr aus. Das trauen wir dem Unternehmen zu und finden die INIT-Aktie daher weiterhin attraktiv.

Die Chancen und Risiken

INIT ist nicht in einzelne Segmente unterteilt. Vielmehr bietet der Konzern Verkehrsunternehmen weltweit ganzheitliche Lösungen aus Software und Hardware inklusive Planung an. Dazu gehören beispielsweise Fahrgastinformationssysteme, oder auch Ticketingsysteme und Lösungen für das Flottenmanagement.

INIT hat die Chance, durch seine vielfältigen Lösungen, die bereits den Aufbau von Mobilitätsplattformen, die unterschiedliche Dienste umfassen können, von neuen Mobilitätskonzepten zu profitieren. Mit den Lösungen können zudem knapper werdende Personalkapazitäten (Fahrer, Leitstellenpersonal,..) effizienter genutzt werden. Darüber hinaus ist auch der weltweite Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ein Wachstumsfaktor für INIT. Eigenen Angaben zufolge arbeitet das Unternehmen weltweit mit mehr als 1.400 Verkehrsunternehmen zusammen. Diese Beziehungen sind eine hervorragende Grundlage für den nachhaltigen Erfolg.

Das größte Risiko für die INIT-Aktie besteht darin, dass ein großer Teil der Kunden öffentliche Einrichtungen, wie beispielsweise Nahverkehrsbetriebe, sind. Dadurch kann es lange dauern, bis Projekte final beschlossen werden oder auch politisch motivierte Sparmaßnahmen das Geschäft belasten. Es gibt nur wenige wiederkehrende Umsätze, der Großteil ist Projektgeschäft. In schlechten Zeiten könnten Umsätze und Gewinne also recht leicht wegbrechen.