Warum ich gerade Dell gekauft habe

Ein Chip der in den Prozessor beim Computer verbaut wurde.
Foto: Pok Rie via Pexels

Ich muss zugeben: Wenn ich früher an Dell Technologies (WKN: A2N6WP) dachte, kamen mir klobige Laptops und graue Tower-PCs in den Sinn. Heute aber steht das Unternehmen für etwas vollkommen anderes – es ist zum stillen Profiteur des globalen KI-Booms geworden. Die aktuellen Zahlen zeigen: Dell hat seine Nische gefunden – und sie heißt KI-Infrastruktur.

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 (endet bei Dell im Januar) erzielte das Unternehmen einen Rekordumsatz von 29,8 Mrd. Dollar – ein Plus von 19 % im Jahresvergleich. Getrieben wurde dieses Wachstum primär von der Infrastructure Solutions Group (ISG), die Server und Netzwerktechnik liefert. Sie steuerte 16,8 Mrd. Dollar zum Umsatz bei, ein Wachstum von 44 % gegenüber dem Vorjahr.

Der Grund? Der Hunger der Welt nach Rechenleistung für künstliche Intelligenz. Dell verkaufte allein im Quartal 8,2 Mrd. Dollar an KI-optimierten Servern – ein Plus von 165 %. Und das ist kein einmaliger Ausreißer: Im ersten Halbjahr summierten sich die Lieferungen auf rund 10 Mrd. Dollar, doppelt so viel wie im Vorjahr.

Der Datacenter-Boom als Turbo

Was hier passiert, ist Teil einer massiven Welle: Laut NVIDIA soll das weltweite Investitionsvolumen (CapEx) in Data Center bis 2028 auf eine Billion Dollar steigen – eine Vervierfachung gegenüber 2023. Dell liefert genau die Hardware, die diese Infrastruktur benötigt: Server, Speicherlösungen, Kühlsysteme.

Ich sehe darin einen klaren Trend – keinen kurzfristigen Hype. Unternehmen auf der ganzen Welt müssen ihre Datenstrukturen modernisieren, um KI sinnvoll einsetzen zu können. Dell positioniert sich dabei geschickt als Schlüsselzulieferer für Hyperscaler (wie Amazon, Microsoft oder Google) und zunehmend auch für klassische Industrieunternehmen.

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Technologischer Vorsprung: Die Kühlkraft von Dell

Was mich besonders beeindruckt: Dell hat im Hintergrund echte Ingenieursarbeit geleistet. Die Systeme bieten Kühlkapazitäten von bis zu 480 kW pro Rack – das ist enorm, wenn man bedenkt, welche Hitze KI-Chips erzeugen. Mit seiner PowerCool-eRDHx-Technologie kann Dell 100 % der Wärme eines Serverracks abführen und die Kühlkosten um bis zu 60 % senken.

Besonders bei NVIDIA-gestützten Systemen (Stichwort Blackwell GPUs) ist die Wärmeentwicklung ein entscheidendes Thema. Dell liefert hier Lösungen, die sich direkt in niedrigeren Betriebskosten für Kunden übersetzen.

Strategische Partnerschaft mit NVIDIA

Dell und NVIDIA bilden inzwischen ein fast symbiotisches Duo. Im Rahmen der Dell AI Factory bietet das Unternehmen komplette KI-Systeme aus einer Hand – inklusive NVIDIA-Chips, Software (NVIDIA NIM, AI Enterprise) und professioneller Integration.

Eine Studie der Enterprise Strategy Group beziffert den ROI dieser Dell AI Factory auf 1.225 % über vier Jahre. Die Modellrechnungen zeigen Produktivitätsgewinne von 20 Mio. Dollar, Kosteneinsparungen von 1,6 Mio. Dollar und eine Zeitersparnis von rund drei Monaten bis zur Marktreife neuer Anwendungen.

13+1 | RisikoReich

Für Kunden bedeutet das: weniger Basteln, mehr Effizienz. Für Dell bedeutet es: wiederkehrende Umsätze durch Services – ein wichtiger Baustein für langfristige Margen.

Margenprobleme – aber kein Drama

Natürlich läuft nicht alles rund. Die Bruttomarge fiel zuletzt auf 18,7 %, unter den erwarteten 19,6 %. Auch die ISG-Betriebsmarge blieb mit 8,8 % hinter den Analystenerwartungen (10,3 %) zurück. Gründe dafür sind steigende GPU-Preise, aggressive Preisstrategien zur Marktanteilsgewinnung und Engpässe in der Lieferkette.

Allerdings hat Dell hier einen klaren Plan: Die AI-Factory-Initiative soll die Kosten für Kunden um bis zu 62 % gegenüber Cloud-Lösungen senken. Damit will das Management die Margen bis Jahresende auf rund 10 % stabilisieren.

Mein Fazit

Dell hat sich von seinem Image als PC-Produzent längst emanzipiert. Heute ist das Unternehmen ein zentraler Baustein der globalen KI-Infrastruktur – mit führender Kühltechnologie, starken Partnerschaften und einer wachsenden Service-Komponente.

Ja, die Margen sind noch nicht perfekt. Aber die Fundamentaldaten sprechen eine klare Sprache: zweistelliges Wachstum, konservative Bewertung, solide Bilanz und eine Megachance im KI-Markt.

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Henning Lindhoff besitzt Aktien von Dell. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.



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