Die stille Rückkehr der Batterieaktien

Vor ein paar Jahren gehörten Batterien zu den großen Hypethemen. Die Elektromobilität nahm immer mehr Fahrt auf und eine der wertvollsten Komponente in einem elektrifizierten Auto ist der Stromspeicher. Wer sich hier einen Vorsprung bei Technologie und Fertigungskosten verschafft, würde gigantische Umsätze schreiben können.
Nachrichten über die nächste Wunderbatterie wurden fast täglich verbreitet. Gefühlt 99 % davon ist es nicht gelungen, die Laborerfolge in eine industrielle Massenproduktion überzuführen. Wer damals in Batterieaktien investierte, musste wahrscheinlich große Verluste hinnehmen. Zuletzt kam allerdings neuer Schwung in die Batteriebranche, mit Zugewinnen von zum Teil über 100 %!
Hier kommt, warum das erst der Anfang sein könnte, was hinter dem Turnaround steckt und wie smarte Investoren sich nun positionieren können.
Batterieaktien haben ein tiefes Tal durchschritten
Die ursprünglichen Erwartungen waren riesig, wie das Beispiel QuantumScape (WKN: A2QJX9) besonders gut zeigt. Das noch immer umsatzlose Unternehmen brachte Ende 2020 unglaubliche 30 Mrd. US-Dollar auf die Waage:

Aber weil sinkende Energiepreise, Überkapazitäten und technologische Umbrüche die Erwartungen für die Rentabilität massiv unter Druck gesetzt haben, litten viele Batterieaktien unter der Diskrepanz zwischen hohen Investitionen in Produktionskapazitäten und einer langsamer als erwarteten Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen und stationären Speichersystemen. Gleichzeitig sorgten volatile Rohstoffpreise – insbesondere bei Lithium, Nickel und Kobalt – für Unsicherheit in der Kostenstruktur.
Außerdem verteidigten asiatische Hersteller wie CATL, LG Energy Solution, Panasonic und BYD aggressiv ihre Marktanteile mit verbesserten Leistungskennzahlen und sinkenden Preisen. Neue Herausforderer, die aus dem Labor heraus mit vielleicht 30 % Kostenvorteilen bei Investoren geworben hatten, sahen sich bald einer neuen Realität gegenüber. Weder war ihre Margenkalkulation haltbar, noch die versprochene technische Überlegenheit.
Hinzu kommt die weiterhin große technologische Vielfalt im Feld der Energiespeicher. Einerseits konkurrieren verschiedene Lithium-Formeln. Andererseits verschärfen etwa Zellchemien mit Natrium-Ionen, das Redox-Flow-Prinzip oder Ultrakondensatoren den Wettbewerb in verschiedenen Anwendungsfeldern. Zudem werden großtechnisch weiterhin Wasserstoffspeicher, Druckluftspeicher (CAES) und thermische Speicherlösungen vorangetrieben.
Viele Investoren wurden auch durch die Komplexität der Geschäftsmodelle und die geringe Transparenz bei Skalierung, Recycling und Lebensdauer skeptisch. Geopolitische Faktoren wie die US-Wahlen, die Stromspeicherstrategie der EU und unklare Förderpraxis beeinflussen ebenfalls die Finanzierung und Planungssicherheit von Batterieprojekten. Erst jetzt, mit stabileren Lieferketten, wachsender Nachfrage aus dem KI- und Netzspeicherbereich sowie verlässlicheren Garantien für Kunden, beginnt sich das Marktumfeld wieder zu normalisieren.
Welche Aktien jetzt anziehen
Wer im obigen Chart genau hinsieht, erkennt, dass auch QuantumScape zuletzt zumindest einen Teil der Verluste seit Ende 2020 wieder aufholen konnte. Im Verlauf der letzten ein bis zwei Jahre gab es bei vielen Batterieaktien wunderbare Kursgewinne:

Das sind nur drei Beispiele. Während die kanadische Nano One Materials (WKN: A14QDY) erst kürzlich angesprungen ist, haben SES AI (WKN: A3DEJZ) und Solid Power (WKN: A3C859) wahre Rallys hingelegt. Was zeichnet diese aus?
- Nano One Materials fokussiert sich auf einen innovativen Prozess zur hocheffizienten Massenproduktion von Kathodenmaterial und hat dabei entlang der Wertschöpfungskette starke Partner wie Umicore und BASF an seiner Seite. Zuletzt wurde die Kooperation mit Sumitomo Metal Mining und Rio Tinto vertieft. Jetzt will das Unternehmen durchstarten und benötigt dafür Wachstumskapital.
- SES AI ist ein MIT-Spin-off mit Standorten in Shanghai und Seoul, das KI-gestützt innovative Elektrodenmaterialien entwickelt hat. Diese werden sowohl in eigenen Hochleistungsbatterien verbaut, als auch kapitalschonend Dritten zur Verfügung gestellt. Setzt KI ein, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit zu erhöhen. Zusammenarbeit mit Honda und Hyundai, technologische Durchbrüche und der Eintritt in den großen Markt für stationäre Energiespeicher sorgen für Fantasie.
- Solid Power setzt auf sulfidische Elektrolyte, die nicht brennbar sind und höhere Energiedichten ermöglichen als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien. Die Kombination mit Lithium-Metall-Anoden erlaubt kompaktere Zellen mit mehr Reichweite. Der Start der Pilotfertigung steht unmittelbar bevor und strategische Partner wie BMW und Ford testen intensiv. Solid Power arbeitet umfassend an der Kosteneffizienz und benötigt wenig Kapital, da es an Zellenhersteller liefert.
Warum es jetzt interessant wird
In den letzten Jahren fand eine brutale Auslese ab. Hunderte Start-ups buhlten um Geldgeber und strategische Partnerschaften. Anwender wie Energiekonzerne und Autobauer prüften unterschiedlichste Anbieter auf Herz und Nieren. Sie bauten eigenes Know-how auf und waren immer besser in der Lage, die entscheidenden Merkmale zu identifizieren.
Batterien gehören trotz ihres prinzipiell einfachen Aufbaus zu den komplexesten Produkten überhaupt. Es geht nicht nur um Leistung und Kosten, sondern auch um Nachhaltigkeit, Lieferketten, Gewicht und Robustheit sowie weitere Details. Nur wenn alles passt, wird ein Schuh draus. Viele sind daran gescheitert. Wer jetzt noch dabei ist und Zugang zu Kapital hat, gehört zur Champions League.
Es muss auch nicht die Wunderbatterie sein, um Erfolg zu haben. Es genügt, mit einem Merkmal Spitzenwerte zu erringen, um sich für bestimmte Nischen interessant zu machen. Spannend sich auch Geschäftsmodelle, wo vielfältig nutzbare Technologie an diverse Hersteller lizenziert oder geliefert wird. Das bringt Skalierung und senkt die Risiken rund um Investitionen und die Vermarktung.
Eine Reihe von Faktoren hatten Batteriehersteller zwischenzeitlich ausgebremst. Nach einer Phase der Ernüchterung scheint nun eine neue Welle zu starten, die nachhaltigen Erfolg verspricht.
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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

