Unsere Top-Aktien von der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK)

Ein Mann im weißen Hemd steht vor einem Candlestick-Chart
Foto: Tima Miroshnichenko via Pexels

Zum 20-jährigen Jubiläum der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK), einer der größten Investorenkonferenzen für Small- und Mid-Caps im süddeutschen Raum, waren auch unsere Analysten Caio und Florian von der Aktienwelt360 vor Ort. Die Konferenz bietet wertvolle Einblicke in kleine und mittelständische, börsennotierte Unternehmen. DDarüber hinaus hat man die Möglichkeit, mit anderen Investoren und Unternehmenslenkern ins Gespräch zu kommen und sich über die neuesten Entwicklungen und Treiber der Aktien am Markt auszutauschen.

Wir möchten dir nun unsere Highlights der Konferenz in Form unserer zwei Top-Aktien vorstellen. Du wirst überrascht sein, welche Hidden Champions es in Deutschland gibt.

Florian König: Rational AG

Mein persönliches Highlight der MKK war die Rational AG (WKN: 701080). Der Hidden Champion ist bei Profiköchen sehr beliebt, da seine Multifunktionsgeräte, wie der Kombidämpfer, traditionelle Geräte wie Ofen, Dämpfer und Fritteuse ersetzen.  Auch bei der Investorenkonferenz war der Saal voll, was zeigt, dass verschiedene Börsenakteure großes Interesse haben.

Und das zu Recht: Aktionäre der ersten Stunde, die im Jahr 2000 Aktien zum Preis von 23 Euro je Stück erwarben, erhalten inzwischen mit einer jährlichen Dividende von 15 Euro je Aktie fast zwei Drittel ihres gesamten Einsatzes jedes Jahr zurück.

In Deutschland gibt es selten Unternehmen, die operativ aus ihrem gebundenen Kapital so hohe Renditen für die Aktionäre erwirtschaften. Du kannst gerne einmal raten, wie viel Euro operativen Gewinn knapp 100 Euro gebundenes Kapital in Form von Vorräten und Forderungen abzüglich der Verbindlichkeiten bei der Rational AG erzeugen?

In den letzten fünf Jahren waren es knapp 113 Euro operativer Gewinn und 86 Euro Free Cashflow. Das ist eine gigantische Rendite im operativen Geschäft – und es kommt noch besser.

Die Rational AG möchte auch bei sportlichen Rekorden unterstützen und hat mit dem iHexagon eine Produktneuheit entwickelt, die sich hervorragend für den Einsatz in Sportstadien dieser Welt eignet, in denen schnell und in großen Mengen hochwertiges Essen verkauft wird. Dank der neuartigen Mikrowellen-Technologie, die Heißluft und Dampf kombiniert, gelingen hochwertige Burger in 1,45 Minuten und Pizzen in 2,30 Minuten – und das in herausragender Qualität. Die Fußball-Fans in Tottenham sind bereits überzeugt. Hier befindet sich mit einer Kapazität von 62.850 Zuschauern auch ein großer Referenzkunde. Da man schneller arbeitet, kann man auch bis zu 20 % mehr Umsatz je Veranstaltung erwirtschaften. Bei gleichbleibenden Kosten amortisiert sich das Gerät somit schnell.

Der Spezialist für die thermische Zubereitung von Speisen in Profiküchen hat sein Wachstum im dritten Quartal beschleunigt. Von Januar bis September 2025 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 918,2 Mio. Euro, was einem Wachstum von 5 % (währungsbereinigt 6 %) im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das währungsbereinigte Wachstum im dritten Quartal lag mit 7 % sogar noch höher, was auf eine anhaltend positive Nachfrage hindeutet. Damit wird das Schwungrad der Rational AG wieder beschleunigt, denn für das Unternehmen ist der Kundenvorteil wichtig. Dieser steigert wiederum die Nachfrage, erhöht das Wachstum, beschleunigt die Lernkurve und steigert die Produktivität. Dies führt zu Kostendegression und verspricht langfristig höhere Gewinne.

Für die langfristige Perspektive der Rational AG sind drei zentrale Pfeiler entscheidend, die das Unternehmen unter dem Begriff „Kundennutzenführerschaft“ zusammenfasst. Weltweit gibt es Schätzungen zufolge 4,8 Millionen Küchen, die noch konventionelle Kochgeräte anstelle eines iCombi nutzen könnten, sowie 1,6 Millionen potenzielle Küchen für den iVario. Somit sind rund 75 % des adressierbaren Marktes noch unerschlossen. Die Produkte der Rational AG bieten Lösungen für die größten Herausforderungen professioneller Küchen weltweit und sichern so ihre langfristige Relevanz. Die intelligenten Kochsysteme gleichen beispielsweise den Mangel an Fachpersonal aus, indem sie Prozesse standardisieren, automatisierte Garprogramme (wie die iCookingSuite) bieten und die Einarbeitung erleichtern. Der iVario und der iCombi verbrauchen signifikant weniger Energie als herkömmliche Geräte. Angesichts explodierender Energiekosten bieten sie den Kunden eine schnelle Amortisation. Der langfristige Erfolg basiert nicht nur auf dem Verkauf von Hardware, sondern auf einem umfassenden Ökosystem von Dienstleistungen und Innovationen.

Aktienwelt360 Aktienkompass

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Benchmark

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Die digitale Küchenmanagement-Lösung ermöglicht es Kunden, Garprogramme zu verteilen, Daten zu dokumentieren und die Software der Geräte zu aktualisieren. Die Vernetzung der Küchen ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für die Zukunft. Hinzu kommt, dass das Servicegeschäft (Ersatzteile, Zubehör, Reiniger, Schulungen) ein Drittel zum Gesamtumsatz beiträgt, wiederkehrende Erlöse generiert und eine langfristige Kundenbindung sichert.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Rational bleibt auf Wachstumskurs. Der strategische Fokus liegt dabei auf der Erschließung des großen unerschlossenen Marktpotenzials. Um die Vorteile seiner Produktlösungen (gegen Fachkräftemangel und hohe Energiekosten) noch besser zu vermitteln, investiert das Unternehmen konsequent in den Ausbau seiner Kundenbetreuung und Vertriebsmannschaft.

Nach dem Kursrückgang um knapp ein Drittel in den letzten zwölf Monaten erhalten Aktionäre eine Dividendenrendite von 2,4 %. Angesichts der starken Bilanz mit einer Nettoliquidität von 480 Mio. Euro bzw. 42,50 Euro je Aktie und der guten Wachstumsperspektiven des Unternehmens ist dies ein attraktives Angebot. Wir gehen davon aus, dass das Unternehmen den Gewinn je Aktie langfristig um 7–10 % p. a. steigern kann, was in Kombination mit der Dividendenrendite marktschlagend sein sollte.


Caio Reimertshofer: Smartbroker

Wenn ich von den vielen Eindrücken der Münchner Kapitalmarkt Konferenz eine Aktie auswählen müsste, die mich nachhaltig überzeugt hat, dann ist es Smartbroker (WKN: A2GS60). Das Unternehmen steht an einem Wendepunkt und genau das macht die Investmentstory so interessant.

Auf der MKK wurde klar: Die bisherigen Strukturen ändern sich, das Wachstum soll künftig vom Brokergeschäft selbst getragen werden. Bisher finanzierte vor allem das Mediengeschäft rund um „wallstreet online“ den Ausbau. Jetzt will Smartbroker eigenständiger werden, operativ zulegen und als Broker profitabel wachsen.

13+1 | RisikoReich

Was Smartbroker von Wettbewerbern wie Trade Republic oder Scalable Capital abhebt, ist das deutlich breitere Handelsangebot. Anleger haben mehr Möglichkeiten, zahlen dafür aber weniger. Das Unternehmen positioniert sich bewusst in einer Nische, die von den großen Neo-Brokern nur teilweise bedient wird: aktive Selbstentscheider und Daytrader. Diese Gruppe macht zwar nur rund 5 % des gesamten Marktes aus, sie ist aber extrem umsatzstark. Laut Management sorgt dieser kleine Teil der Nutzer für 15 bis 20 % aller Erträge in der Branche.

Während Trade Republic und Scalable hauptsächlich auf Sparplan-Nutzer setzen und stark von Payment for Order Flow leben, kombiniert Smartbroker beide Welten. Auch hier verdient das Unternehmen gut am Orderflow – gleichzeitig bleibt es sparplanfreundlich und adressiert die Zielgruppe, die häufig handelt und damit regelmäßige Einnahmen generiert.

Besonders interessant empfand ich auf der MKK die Klarheit der Wachstumsstrategie. Smartbroker gibt im Schnitt 120 Euro für die Akquise eines neuen Kunden aus und erzielt pro Jahr rund 90 Euro Rohmarge mit diesem Kunden. Das bedeutet: Ab dem zweiten Jahr lohnt sich jeder neue Kunde bereits. Genau deshalb will das Unternehmen weiter aggressiv in funktionierende Marketingkanäle investieren, solange das Verhältnis von Kosten zu Erträgen stabil bleibt.

Das Management hält es ab 2026 für realistisch, jährlich 100.000 neue Kunden zu gewinnen. Der Fokus liegt also klar auf Skalierung. Dividenden oder Kapitalrückführungen sind bis mindestens 2028 kein Thema – was für langfristig orientierte Anleger sogar ein gutes Zeichen ist. Das Kapital fließt vollständig ins Wachstum, nicht in kurzfristige Ausschüttungen.

Unter Berücksichtigung einer jährlichen Kündigungsquote von nur 3,25 % möchte Smartbroker die Kundenbasis bis 2030 auf etwa 664.000 Broker-Accounts ausbauen. Für 2026 sind 350.000 geplant. Das Ziel erscheint ambitioniert, ist aber angesichts der klaren Wachstumslogik und des positiven Kunden-Unit-Economics nicht unrealistisch.

Klassische Bewertungskennzahlen wie das KGV greifen momentan kaum, da Smartbroker auf dem Weg in eine nachhaltige Profitabilität steckt. Das EV/FCF-Verhältnis liegt mit rund 50 hoch, wird aber durch den Übergang in eine neue Unternehmensphase verzerrt. Genau hier liegt aber auch die Chance: Wenn Smartbroker die eigene Planung erreicht, könnte die Bewertung in einigen Jahren deutlich anders aussehen.

Bis 2030 peilt der Vorstand 128 Mio. Euro Umsatz an, nach derzeit 70,2 Mio. Euro. Beim EBITDA – nach Abzug der Kundenakquisekosten – strebt das Unternehmen 42 Mio. Euro an. Für einen wachstumsorientierten Broker mit einem skalierbaren Geschäftsmodell wäre das ein komplett neues Profitabilitätsniveau.

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Offenlegung: Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. Florian König besitzt Aktien der Rational AG. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Rational.



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