Wie BP seinen Höchstwert von 650 Pence aus der Zeit vor der Krise wieder erreichen könnte.
Das Leben als BP (LSE:BP)(ETR:BSU)-Aktionär war in letzter Zeit recht hart. Die Aktien des Unternehmens sind allein in den letzten drei Monaten um 14% gefallen und zeigen derzeit wenig Neigung, sich wieder zu erholen. Natürlich ist auch der gesamte Markt über diesen Zeitraum schwach gelaufen, jedoch weniger gefallen als BP. Der FTSE 100 zum Beispiel verlor im selben Zeitraum nur 4,5%.
Die Hauptgründe für den großen Kursverlust der Aktien von BP sind die weitere Unsicherheit bezüglich der Sanktionen gegen Russland — die BP aufgrund seiner Anteile am Russischen Energiekonzern Rosneft besonders hart treffen — und der gerade vor Gericht gescheiterte Versuch, sich Teile der Entschädigungszahlungen für das Deepwater Horizon Desaster zurückzuholen.
Jenseits dessen hat BP jedoch ein riesiges Potential und könnte tatsächlich zu seinem Höchstwert von 650 Pence zurückkehren, den das Unternehmen vor der Ölkatastrophe im Jahr 2010 erreicht hatte. Und zwar wie folgt.
Starke Vermögensbasis
Obwohl sich die Vermögensbasis von BP seit dem Deepwater Horizon Desaster im Jahr 2010 verringert hat, ist sie noch immer sehr lukrativ und hat das Potential, das Geschäftsergebnis von BP mittelfristig zu verbessern. Natürlich ist BP weniger flexibel als einige der kleineren Konkurrenten, aber das Unternehmen hat immer noch ein attraktiv diversifiziertes Geschäft. Und wenn die laufenden Kompensationszahlungen erst einmal kleiner werden, könnte BP seine Vermögensbasis mit seinem beeindruckenden Cash-Flow wieder erhöhen.
Der Ölpreis
In den letzten Monaten sind die Kurse einiger Ölkonzerne unter Druck geraten. Ein Hauptgrund ist sehr einfach auszumachen: Der niedrigere Ölpreis, der in letzter Zeit durchgängig unter 100 US-Dollar pro Barrel liegt. Es ist zu erwarten, dass dieser Zustand zunächst anhalten wird – doch die OPEC Staaten haben bereits eine Reduktion der Erdölförderung diskutiert, um wieder einen höheren Preis durchsetzen zu können. Sollte dieser Plan tatsächlich aufgehen (was auf längere Sicht möglich erscheint), wären Ölkonzerne wie BP natürlich Nutznießer der Situation, da ihr Umsatz steigen würde, während die Produktionskosten und Kosten für die Erkundung von Ölfeldern gleich blieben.
Zusätzlich sollte die Nachfrage nach Erdöl — da die Weltkonjunktur leichte Anzeichen einer Verbesserung zeigt — mittelfristig und langfristig stabil bleiben.
Negative Stimmung
Während die Stimmung an der Börse gegenüber BP derzeit auf einem Tiefstand ist, könnte jetzt ein großartiger Augenblick sein, um BP-Aktien zu kaufen. Zum Beispiel wird BP gerade mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 9,2 gehandelt, während der Durchschnitts-KGV der im FTSE100 notierten Aktien bei 13,2 liegt. Es gibt also viel Raum für Kursverbesserungen.
Sollte es BP jedoch in naher Zukunft schaffen, die derzeitige Phase mit den hohen Kompensationszahlungen für das Deepwater Horizon Desaster hinter sich zu lassen, dann würde sich die Profitabilität wieder erhöhen und die Stimmung könnte sich ins Positive verändern — insbesondere in einem Szenario, in dem auch der Ölpreis wieder anzieht. Eine Bewertung von 650 Pence würde ein KGV von 12,6 bedeuten — bezogen auf den Gewinn des nächsten Jahres, der 7% höher ausfallen soll als der diesjährige Gewinn.
Das scheint ein durchaus erreichbares Ziel zu sein und würde bedeuten, dass die Aktien weiterhin mit einem KGV-Wert unterhalb des Durchschnittswertes bewertet wären. Im Endergebnis heißt das, dass 650 Pence möglich sind und dass für diejenigen, die das Risiko tragen können und wollen, jetzt ein guter Zeitpunkt ist, um BP-Aktien zu kaufen.
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Dieser Artikel wurde von Peter Stephens auf Englisch verfasst und wurde am 7.10.2014 auf Fool.co.uk veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.