Wie Las Vegas Mogul Stephen Wynn seine Milliarden scheffelte
Niemand hat mehr für den heutigen Anblick des Las Vegas Strip getan als Stephen A. Wynn. Er hat Ikonen wie die Mirage, Bellagio und Wynn Resorts‘ (NASDAQ:WYNN) (FRA:WYR) Wynn Las Vegas gebaut. Letzteres ist im Moment das profitabelste Resorts auf dem Strip. Sein Erfolg hat ihm laut Forbes ein geschätztes Vermögen von 2,8 Mrd. USD eingebracht.
Aber der Weg zu Ruhm und Reichtum war nicht immer nur Glanz und Gloria. Wynn hatte über die Jahre einige Aufs und Abs und sein Pfad zeigt, wohin uns Investoren eine langfristige Denkweise führen kann.
Die Tage vor dem Megaresort
Stephen A. Wynn’s frühe Karriere war ein schneller Aufstieg in die Spielindustrie. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1963 den Bingo-Salon der Familie, den er gegen eine Beteiligung am Frontier Hotel und Casino in Las Vegas eintauschte, wohin er 1967 zog. Schon bald nutzte er sein Verhandlungsgeschick, um die Mehrheitsanteile am Golden Nugget zu übernehmen, welches er von einer simplen Spielhalle zu einem Resort mit Frank Sinatra als Hauptdarsteller seiner Shows machte.
Bis Mitte der 1980er hatte Wynn ein profitables Unternehmen mit einem Resort in Downtown Las Vegas und einem weiteren Resort im neuen Markt von Atlantic City aufgebaut — und im Prozess ein Vermögen von 100 Mio. USD angehäuft. Aber seine größten Wetten hat er am Las Vegas Strip gemacht, welche ihn schlussendlich zu einer Legende in der Spielindustrie machten.
Erfindung des Megaresorts
Wynn hätte in den 1980ern als wohlhabender Mann gemütlich in den Ruhestand gehen können, aber er hatte viel größere Visionen für die Zukunft von Las Vegas. Mit der Hilfe des Königs der Ramschanleihen Michael Milken baute er das 690 Mio. USD schwere Mirage, welches 1989 seine Türen öffnete. Das Resort war ein gigantisches 3000 Hotelzimmer Resort mit einem Vulkan vor der Tür. Aber es musste mindestens ein Millionen USD Umsatz am Tag generieren, nur um sich über Wasser zu halten. Das war eine Wette, von denen viele vermuteten, dass Wynn sie verlieren würde.
Offensichtlich wurde aus dem Mirage ein Riesenerfolg und Wynn startete mit Treasure Island das nächste 450 Mio. USD Projekt, gefolgt vom 1,6 Mrd. USD schweren Bellagio im Jahr 1998. Letzteres wird heute noch als eines der besten Resorts der Welt angesehen. Wynn besaß damit drei der besten Resorts am Las Vegas Strip. Bald wurde er aber von der Vision von MGM Resorts (NYSE:MGM) (FRA:MGG) herausgefordert, das ein Strip Monstrum schaffen wollte.
Der Fall Mirage und wie es mit den Wynn Resorts begann
Als Wynn das Bellagio baute, fing er auch damit an, einige 10 Mio. USD für Kunstobjekte auszugeben. Einige Analysten stellten diese Art der Verwendung der Cashflows aus den Spiele-Resorts in Frage. Als der Aktienkurs aufgrund einiger schwacher Quartale in den Keller ging, packte MGM die Chance beim Schopfe und kaufte das Gesamte Unternehmen, ohne dass Wynn etwas dagegen unternehmen konnte — da er nicht über ausreichend Kontrolle verfügte. Der Deal brachte Wynn ungefähr 500 Mio. USD ein und wie auch schon im Fall Mirage war Wynn jetzt darauf aus, ein Megaresort der nächst-höheren Ebene zu schaffen.
Gerade einmal zwei Monate nachdem der Deal mit MGM über die Bühne war, nahm Wynn 270 Mio. USD seiner Erlöse in die Hand und kaufte dafür Desert Inn. Aus diesem Stück Land hat er das Wynn Las Vegas gemacht wie wir es heute kennen.
Der Bau der nächsten Generation von Megaresorts
Das 2,7 Mrd. USD schwere Wynn Las Vegas öffnete 2005 seine Pforten und drei Jahre später folgte der 2,5 Mrd. USD teure Encore Anbau. Mit einem EBITDA — dem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, welcher als Näherung für den Cashflow eines Casinos gesehen werden kann — von 515,6 Mio. USD erwirtschaftet das Wynn Las Vegas mehr als jedes andere Resorts am Strip.
Aber sein größter Erfolg liegt eigentlich eine halbe Welt entfernt in Macau. 2006 eröffnete er Wynn Macau, gefolgt vom Encore in Wynn Macau 2010. Beide Einrichtungen zusammen generierten in den letzten 12 Monaten ein unglaubliches EBITDA von 1,1 Mrd. USD. Die nächste Wachstumsphase sollen Einrichtungen in der Cotai Region Macaus und ein Projekt in der Vorstadt von Boston einläuten.
Das Macau Projekt trägt den Namen Wynn Palace und wird ein 4 Mrd. USD schweres Projekt werden, das voraussichtlich vom ersten Tag der Eröffnung an die Profitabelste Einrichtung sein wird. Unter Berücksichtigung des Umsatzes der Cotai Region könnte Wynn Palace jährlich ein EBITDA von 1,5 bis 2,5 Mrd. USD generieren.
Schau immer auf den langfristigen Preis
Es gab sicherlich einige Höhen und Tiefen im Aufstieg von Stephen A. Wynn zum Milliardärs-Status, aber ein Thema stach in seiner Karriere immer wieder hervor. Er hat das Bestreben, die besten Einrichtungen zu bauen, die er bauen kann. Sei es das Design von Hotelzimmern, Nachtclubs, Golfanlagen oder Veranstaltungsorte, er baut immer das Beste und scheut dabei keine Kosten.
Das kann zu Aufs und Abs von vierteljährlichen Zahlen führen, die ihm die Mirage Resorts kosteten. Aber langfristig betrachtet war es bisher eine erfolgreiche Strategie, um Mehrwert für die Marke und seine Aktionäre zu generieren. Stephen A. Wynn mag einer der erfolgreichsten Bauunternehmer der Geschichte sein, er ist aber auch jemand, auf den ich als Investor aufgrund seiner langen Erfolgsgeschichte setzen würde — und seine besten Investitionen könnten noch vor ihm liegen.
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Dieser Artikel wurde von Travis Hoium auf Englisch verfasst und wurde am 19.05.2014 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.