3 Aktien, die die Milliardäre Buffett, Soros und Icahn kaufen
Die Superinvestoren Warren Buffett, George Soros und Carl Icahn hast du vielleicht nicht gerade auf Kurzwahl im Smartphone, trotzdem kannst du rausfinden, welche Aktien sie kaufen. Jeder große Investor muss nämlich jedes Quartal ein sogenanntes „13-F“-Formular an die „Securities and Exchange Commission“ überstellen, worin sie ihre Verkäufe und Käufe schildern. So ein 13-F ist also eine echte Schatzkammer an Ideen und Inspiration für neue Investment-Ideen. Darum linsen wir mal vorsichtig den Investoren aufs Formular, um herauszufinden, auf welche Aktien Buffett, Soros und Icahn setzen.
Warren Buffett
Die legendäre Investitions-Taktik von „Kaufen und Halten“ von Warren Buffett hat Berkshire Hathaway in ein weltweites Investitionshaus mit Werten von über 100 Milliarden USD verwandelt. Damit ist Buffett selber einer der reichsten Menschen der Erde geworden. Es kann also auf gar keinen Fall schaden, sich einmal die Investitionen des Mannes anzusehen.
Für viel Aufsehen hat seine Ankündigung gesorgt, dass man sich den Industrie-Player Precision Castparts (WKN:865685) für 37 Milliarden USD leisten wolle. Aber das ist nicht das einzige Unternehmen aus der Schwerindustrie-Branche, den Buffett verfolgt. Darüber hinaus hat er nämlich eine neue Position in Axalta Coating Systems (WKN:A12EDV), weil er von denen 20 Millionen Aktien gekauft hat. Das Unternehmen stellt Beschichtungen her, die vornehmlich in der Auto- und Eisenbahnindustrie genutzt werden.
Das Investment in Axalta legt nahe, dass Buffett erwartet, dass die Automobilbranche weiter von steigenden Verkaufszahlen bei Autos und LKWs profitieren wird. Und das sollte auch Axalta zugute kommen. Ward’s Automotive zufolge stiegen die Verkäufe von Privatfahrzeugen in den USA 4,6% gegenüber dem Vorjahr, und in Europa wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 8,2% mehr Fahrzeuge zugelassen als 2014.
Dank dieser verstärkten Nachfrage stiegen die Verkaufszahlen bei Axalta im Q2 8,2%, und da Axaltas Kosten im letzten Quartal die Selbstkosten im letzten Quartal auf 62,1% der Verkäufe fallen konnten (letztes Jahre waren es 65,9%), gehen Experten davon aus, dass die Earnings pro Aktie auf 1,38 USD steigen könnten. Wenn Axalta diese Einschätzung erfüllt, sollten auch andere Investoren einen Blick auf die Aktie werfen.
George Soros
Wenn man mal wahllos Hedgefund-Manager danach befragt, welche Person in den lethten 40 Jahren den größten Einfluss auf die Branche genommen hat, dann dürfte George Soros wohl immer ganz oben auf der Liste zu finden sein.
Entgegen Buffett bewegt sich Soros immer aus verschiedenen Investments rein und wieder raus, je nachdem, wie das herrschende Klima gerade seiner Sicht auf die Dinge entspricht. Das bedeutet aber auch, dass Aktien, auf die er in dem einen Quartal gesetzt hat, im nächsten schon wieder abgestoßen werden.
Wie auch immer: wenn man sich das F-13 von Soros ansieht, dann merkt man, dass er Anteile an sage und schreibe 85 Unternehmen gekauft hat. Darunter große Anteile an Charles Schwab (WKN:A1AZGZ), eine Discount-Broker-Agentur, und Alcoa (WKN:850206), ein weltweit agierender Aluminium-Verarbeiter.
Keiner kann ahnen, wie lange Soros Gefallen an den beiden Unternehmen hat. Aber wenn er damit Erfolg hat, dann vermutlich weil flüchtige Märkte das Trade-Volumen anschwellen lassen und deswegen Investment-Services wie die von Schwab hoch im Kurs stehen und weil Alcoa – ganz so wie Buffetts Axalta – von weltweit ansteigenden Autoverkäufen profitiert.
Carl Icahn
Der wohl in Amerika bekannteste „Activist Investor“ – Icahn ist berühmt-berüchtigt dafür, dass er sich langfristig in Unternehmen einkauft und dann alles daran setzt, dass die Investoren mehr Mitspracherecht oder Dividenden bekommen.
Im Q2 zeigt sein F-13, dass er 24 Positionen gekauft hat, und das für insgesamt 29,5 Milliarden USD. Darunter auch 8,26 Milliarden USD in seiner eigenen Icahn Enterprises (WKN:A0M1Z9) sowie große Anteile an Apple, eBay und PayPal (das sich von eBay abgespaltet hat).
Unter den Neueinkäufen ist wohl das interessanteste Holding 1,075 Millionen Aktien in Cheniere Energy (WKN:580884), ein Unternehmen, das Flüssiggas-Stationen betreibt (sogenannte LNGs). Darunter auch eine LNG-Pipeline und ein Unternehmen, das LNG vermarktet.
Icahns Investment zeigt, dass er überzeugt ist, dass LNGs wachsen können, besonders wenn die Überproduktion in den USA dazu führt, dass im Rest der Welt die Nachfrage steigt. Und genau das könnte bereits passieren, da Cheniere letztens angekündigt hat, LNG nach Frankreich zu liefern.
Zu guter Letzt
Nichts kann deine eigene Fleißarbeit ersetzen, die du vor einem Investment erledigst. Aber es kann ein guter erster Schritt sein, sich in den Fußstapfen von erfolgreichen Großinvestoren wie Buffett, Soros oder Icahn zu bewegen. Buffetts Anteile an Axalta und Soros’ Kauf von Alcoa könnte bedeuten, dass man sich die gesamte Zuliefer-Industrie von Autoherstellern einmal ansehen sollte, und Icahns Interesse an Cheniere könnte dich dazu führen, Flüssiggas einmal unter die Lupe zu nehmen.
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The Motley Fool empfiehlt und besitzt Aktien von Apple, eBay, PayPal Holdings und Precision Castparts. Dieser Artikel von Todd Campbell erschien am 19.8.2015 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.