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Warum du in Lufthansa & Co. keinen Cent investieren solltest

Am 01. Januar 1997 notierte die Aktie der Deutsche Lufthansa AG (WKN: 823212) bei umgerechnet 11,85 Euro. Fast 19 Jahre später rangiert das Papier bei 13,33 Euro (Schlusskurs vom 11.12.2015). Das ist ein mickriges Plus von gerade einmal 0,66 % pro Jahr. Der DAX hingegen erzielte über den gleichen Zeitraum eine Performance von 7,43 % pro Jahr. Allein ein Blick auf diese Zahlen verdeutlicht, warum du von Fluglinien lieber die Finger lassen solltest. Welche Gründe dafür verantwortlich sind, und warum du daraus auch für weitere Investments Lehren ziehen kannst, möchte ich dir folgend zeigen.

Lufthansa: Ein Geschäftsmodell mit Daseinsberechtigung, aber nicht unbedingt für ein Foolishes Portfolio

Bereits seit 1966 können die Unternehmensbeteiligungen der Fluglinie mit dem Kranich an der Börse gehandelt werden. Im Jahre 1997 platzierte die deutsche Bundesregierung dann alle Teile zur vollständigen Privatisierung am Markt. Die Historie zeigt, dass das Geschäftsmodell des Unternehmens verständlich ist und grundsätzlich eine Daseinsberechtigung mitbringt.

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Der Luxus des Flugverkehrs hat das Leben der Geschäftswelt und auch des eigenen Urlaubs in den letzten Jahrzenten sicherlich revolutioniert. Für Investoren wie dich und mich hingegen hat eine Geldanlage in Fluggesellschaften nie etwas wirklich Zählbares gebracht. Buffett überspitzte diese Ansicht mit dem Vergleich, dass selbst Karl Marx den Kapitalisten keinen größeren Schaden hätte zufügen können als die Brüder Wrights.

Wo jedoch liegt der Haken?

Die Fixkosten sind aufgrund großer Flotten, teurem Personal und der laufenden Unterhaltskosten immens. Die variablen Kosten pro abgeliefertem Produkt hingegen sind sehr niedrig. Ist ein Flug erst einmal eingeplant, so fliegt dieser, auch egal wie hoch die Auslastung des Laderaumes oder der Passagiere aussieht.

Auf der anderen Seite stehen große und nicht definierbare Risiken, was die zukünftige Nachfragesituation angeht. Zwar kann der Globalisierungsgedanke für etwas Fantasie sorgen, jedoch wiegen folgende Punkte deutlich stärker. So sind es Kriege, Krankheiten, Terroranschläge, digitalisierte Meetings sowie letztendlich auch die Konjunktur, die beeinflussen. Hinzu kommen Streiks und der nicht kalkulierbare Preis für Kerosin.

Gerade die Arbeitnehmer haben eine starke Machtposition. Von den vielen unterschiedlichen Arbeitnehmergruppierungen, die zum großen Teil alle gewerkschaftlich organisiert sind, muss nur eine streiken und sofort wird der Flugverkehr lahmgelegt oder zumindest stark beeinflusst. Dies können Fluglotsen, Piloten, Kabinenpersonal oder Flughafenmitarbeiter sein.

Zu was das im Falle der Lufthansa führen kann zeigt das folgende Beispiel der Piloten für das Jahr 2014 und 2015 genauer.

Seit Anfang 2014 gab es insgesamt 18 einzeln angelegte Streikaktionen. Davon waren insgesamt fast 900.000 Passagiere betroffen, was bei Lufthansa zu einem Schaden von zirka 300 Millionen Euro führte. Wohl gemerkt handelt es sich hier nur um die Piloten. Alle weiteren Arbeitnehmer und deren Streiks sind dabei noch nicht enthalten.

„Man braucht 20 Jahre, um sich einen Ruf zu erarbeiten und es braucht nur 5 Minuten, um ihn zu ruinieren.“

Buffett ist der Schöpfer auch dieses Zitates. Die zahlreichen Flugausfälle führen bei Kunden zu Unverständnis und rücken auch die Wahrnehmung der jeweiligen Fluggesellschaften in kein gutes  Licht. Der schlecht laufende Aktienkurs tut sein Übriges um dieses Bild auch am Kapitalmarkt zu etablieren.

Die Börse bewertet was sie bewerten will

Unter diesem Punkt finde ich die eher subjektive Beobachtung der Aktie im Verhältnis zum Ölpreis hochinteressant. Vielleicht ist dir ja auch schon einmal Folgendes aufgefallen.

Steigt der Ölpreis oder bewegt sich dieser auf einem generell hohen Niveau so wird dies an der Börse gerne zum Anlass genommen, die Papiere zu veräußern. Jetzt hingegen, wo der Preis für ein Barrel Rohöl so niedrig ist wie seit der Krise in 2008 nicht mehr, spricht keiner von attraktiven Einstiegsgelegenheiten in auch nur irgendeine Fluggesellschaft.

Abschließend kommt der hohe Wettbewerbsdruck hinzu. Billiganbieter wie Ryanair (WKN: A1401Z), die durch Dumpingpreise versuchen Marktanteile zu gewinnen, setzen Firmen wie Lufthansa mächtig unter Druck. Dadurch werden die bereits eh geringen Margen weiter belastet.

Alles in allem ist das Fliegen, sei es in den Urlaub oder zum nächsten Geschäftstermin, eine revolutionäre Bereicherung für die Gesellschaft. Eine Daseinsberechtigung ist von daher auf jeden Fall gegeben, denn auch ich möchte zukünftig nicht auf diese Art des Reisens verzichten.

An der Börse jedoch, so hat es die Vergangenheit gezeigt, haben Fluggesellschaften nur selten für Freude bei Investoren gesorgt. Die Negativmerkmale sind einfach zu erdrückend, als dass ich für mich zukünftig zu dem Entschluss kommen würde hier zu investieren.

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Andreas Meyer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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