Die besten börsengehandelten Fonds aus Wachstumsmärkten
Theoretisch sollten börsengehandelte Fonds in Wachstumsmärkten langfristig jene aus der entwickelten Welt schlagen. In der Tat hat seit 2001 der MSCI Emerging Markets Index einen jährlichen Ertrag von 8,5 % erwirtschaften können, demgegenüber steht ein Ertrag von 3,6 % vom S&P 500 Index, der ein vertrauenswürdiger Indikator für die westliche Welt ist.
Problem: Wachstumsmärkte sind anfälliger für die Auf- und Abschwünge der Weltwirtschaft. In den letzten fünf Jahren hat mit Stand Ende Mai der MSCI Index einen Ertrag von – 4,5 % erwirtschaftet. In derselben Zeitspannte kam der S%P 500 auf 12 % pro Jahr.
Da die Wirtschaften vollentwickelter Länder ebenso wie die der BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) derzeit langsameres Wachstum zu beklagen haben, scheint es unwahrscheinlich, dass man auf jüngeren Märkten einen Katalysator findet, mit dem man in der nahen Zukunft den Markt schlagen kann.
Für die tapferen Anleger jedoch, die darauf vorbereitet sind, jetzt die Saat zu pflanzen um sie in weiter Zukunft aufgehen zu sehen, betrachten wir einmal die drei besten ETFs der Wachstumsmärkte. Jeder davon bietet einen einzigartigen Zugang zu Kapital und Wachstum.
Eine gemischte Strategie für „investierbare Märkte“
Der iShares Core MSCI Emerging Markets ETF (WKN:A111X9) ist einer der größeren ETFs. Er umfasst ungefähr 12,7 Milliarden US-Dollar an Assets. Man trackt damit den MSCI Emerging Markets Investable Markets Index, in dem sich eine große Zahl an Aktien mit kleiner, mittlerer und großer Kapitalisierung tummeln. Insgesamt werden 23 Länder damit abgedeckt.
Der Investable Markets Index will gezielt die Evolution globaler Aktien mit mittlerer und größerer Kapitalisierung abdecken, die schon seit Jahrzehnten vom Wachstum in fruchtbaren, unverbrauchten Wirtschaften profitieren. Bonus: Es werden nicht die kleinen interessanten Investments außer Acht gelassen, die viele Anleger mit Wachstumsmärkten vorrangig assoziieren.
Da viele prominente und globalisierte Unternehmen in Asien gestartet sind, ist es nicht überraschend, dass der Index – und darüber hinaus auch der Core MSCI Fonds – sich eher an die großen Wirtschaften in Asien orientiert. Nach Ländern aufgeschlüsselt bedeutet das: China (24 %), Südkorea (15,4 %), Taiwan (12,7 %) und Indien (8,7 %).
Der Fonds ist außerdem für sein sehr freundliches Kostenverhältnis von 0,16 % bekannt. IEMG sorgt auch für eine derzeit akzeptable Rendite von 2,84 %. Der Fonds ist insgesamt schön breit gemischt, so trägt die größte Holding, Samsung Electronics, gerade mal 3 % zum Portfolio bei.
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Mehr Qualität, weniger Volatilität
Investoren, die gerne eine Art „thematischen Überbau“ bei ihren Anlagen suchen, sollten sich den SPDR MSCI Emerging Markets Quality Mix ETF ansehen, der – ganz richtig – den MSCI Emerging Markets Quality Mix Index verfolgt. Dieser Index will Qualitätsaktien aufzeigen und währenddessen Volatilität vorbeugen. Dazu nutzt man „Qualitätsfaktoren“ bei der Auswahl. Für diese Zwecke wurde der Index selber zu gleichen Teilen aus drei verschiedenen und bereits bestehenden MSCI-Wachstumsmarkt-Indizes geschaffen: dem EM Value Weighted Index, dem EM Minimum Volatility Index und dem EM Quality Index.
Der letztgenannte Quality Mix ETF ist relativ neu, wird erst seit Juni 2014 gehandelt. Derzeit hat man einen Gesamtwert an Assets von 112,6 Millionen US-Dollar. Es ist ein relativ günstiges Investmentvehikel, hat einen Kostensatz von gerade mal 0,3 %. Die Rendite steht bei ordentlichen 3,1 %.
Was die Regionen betrifft, folgt dieser ETF einem ähnlichen Ansatz wie der Core MSCI ETF. China ist dabei mal wieder die größte Region (25,4 %), Taiwan (14,3 %), Südkorea (13,5 %) und Indien (8,5 %).Weitere Ähnlichkeit: Die größte Position im Fonds, in dem Fall Taiwan Semiconductor Manufacturing, stellt gerade mal 3 % des Gesamtportfolios.
Ein Fonds für den aggressiven Investor
Du willst deinen Einsatz konzentriert setzen? Dann ist der BLDRS Emerging Markets 50 ADR ETF (WKN:A0B7KK) genau das richtige für dich. Dieser Fonds setzt stark auf China (39,1 %). Zudem setzt man auf Brasilien (16.2 %) sowie Taiwan (14,8 %) und Indien (10,6 %). Was ist mit Südkorea? Keine Sorge, ist mit 7,8 % die nächstgrößte Position im Holding.
Wenn man sich das ganze mal aufgeschlüsselt ansieht, dann bemerkt man die Konzentration ganz deutlich. Ich habe mal aus dem „Factsheet“ eine Grafik erstellt:

Quelle: ADRE-BLDRS EMERGING MARKETS 50 ADR INDEX FUND FACT SHEET.
Die Top-10 Holdings machen satte 53 % des gesamten Portfolios aus. Klar, man setzt hier auf den alten Spruch „von nichts kommt nichts“. Insgesamt sind bloß 50 Aktien im Portfolio. (Daher auch der Name ADR 50.)
Zum Vergleich: die oben beschriebenen Core MSCI ETF und Quality Mix ETF bestehen aus 1.948 respektive 761 Holdings. Die geringere Vermischung kann also zu großen Schüben führen – in beide Richtungen.
Im Fonds sind Assets im Gesamtwert von 123 Milliarden US-Dollar, damit ist man nah am Quality Mix ETF. Der Kostensatz beträgt auch hier schlanke 0,3 %, während die Dividende 1,7 % beträgt.
Insgesamt könnte sich der ADR 50 als der erfolgreichste der drei Fonds herausstellen, wenn man einen entsprechend langen Investitionshorizont hat. Aber man wird sich wohl mehr damit auseinandersetzen müssen – Anleger sollten wenigstens quartalsweise die Positionen im Portfolio einer Prüfung unterziehen, damit man weiß, wie es tatsächlich um die wenigen Aktien dieses ehrgeizigen Fonds steht.
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The Motley Fool hält keine der angegebenen Aktien.
Dieser Artikel von Asit Sharma erschien am 6.7.2016 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.