Black Friday: Das sind die Gewinner und Verlierer
Große Kaufhäuser, die stark auf Online-Handel setzen, sowie natürlich Amazon (WKN:906866) waren am Black Friday an vorderster Front vertreten, nicht zuletzt, weil sie sich dazu entschieden hatten, ihre Schnäppchenangebote bereits am US-Thanksgiving bereitzustellen.
Die Digital-Black-Friday-Angebote wurden in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag losgeschlagen. Das war für viele Käufer Grund genug, einfach zuhause zu bleiben und von der Couch aus zu bestellen, am Donnerstag und Freitag erst gar nicht in Geschäfte zu gehen.
Damit waren Verkäufe über Online-Kanäle die ganz klaren Gewinner dieser beiden Tage, mit einem Gesamtvolumen von 5,27 Milliarden Dollar. Das hat man bei Adobe (WKN:871981) Digital Insights herausgefunden und bedeutet einen Zuwachs von 17,7 % gegenüber dem Vorjahr. Black Friday selber konnte einen neuen Rekord aufstellen, indem an dem Tag die 3-Milliarden-Marke zum ersten Mal geknackt wurde: 3,34 Milliarden US-Dollar waren es am Ende, und damit ein Zuwachs von 21,6 % gegenüber 2015. An Thanksgiving allein wurden 1,93 Milliarden umgesetzt.
„Auch wenn die negative Auswirkung des Wahlergebnis auf online getätigte Einkäufe nicht ganz ausgewetzt werden konnte, haben die Verbraucher doch wieder zugeschlagen“, sagte die Leiterin von Adobe Digital Insights, Tamara Gaffney, in einer Mitteilung. „Wenn die Einkäufe an Black Friday weiter steigen, werden wir das Normalniveau erreichen. Wir gehen davon aus, dass Cyber Monday den Black Friday noch einmal übertrifft und mit 3,36 Milliarden der größte Tag im Online-Handel jemals werden wird.“
Das ist ein guter Start in die wichtigste Phase des Jahres, nachdem die US-Wahl doch für Unsicherheit gesorgt hat. Gute Neuigkeiten für Händler, allerdings hat sich herausgestellt, dass nicht alle dabei als Sieger hervorgingen. Nehmen wir doch einmal unter die Lupe, wer einen guten Start hinlegen konnte und wer nicht.
Gewinner: Amazon, Target und Wal-Mart
Klar: Amazon ging als Gewinner hervor, hat sich sogar dazu durchgerungen zu verlautbaren, dass Thanksgiving in den USA mittlerweile einer der größten und wichtigsten Tage für über Mobilgeräte vorgenommene Einkäufe geworden ist. Amazon zufolge hat der diesjährige Black Friday den Cyber Monday aus dem Jahr 2015 übertroffen, wie TechCrunch berichtete. Man sagte auch, dass man den letztjährigen Black Friday in der Anzahl der georderten Produkte übertreffen konnte, vor allem bei den Eigenmarken Fire TV, Kindle und Echo.
Wal Mart (WKN:860853) hat sich auch schwergetan, konkrete Zahlen zu nennen, ließ aber in einer Pressemitteilung erklären, dass Thanksgiving erneut einer der wichtigsten Tage für den Online-Handel war. Target (WKN:856243) hat ein Vorab-Statement rausgeschickt und dabei den guten Start ins Jahresendgeschäft angesprochen.
„Für Millionen unserer Kunden ist der Einkauf zu Thanksgiving eine liebgewordene Tradition geworden. Wir sind begeistert von dem Zulauf, den wir dieses Jahr bekommen haben. Target.com konnte sich über Rekordzahlen freuen, das Kundenaufkommen in unseren Geschäften war stark“, schrieb CEO Brian Cornell.
Gewinner: Mobil-Kanäle
Mit einem Volumen von 1,2 Milliarden Dollar wurde Black Friday zum ersten Tag in der Geschichte, an dem das Verkaufsvolumen über Mobil-Geräte die Milliarden-Dollar-Marke geknackt hat. Das bedeutet einen Zuwachs von 33 % gegenüber dem Vorjahr. Dazu stieg auch noch die Conversion Rate, also jener Teil der Kunden, die ein betrachtetes Produkt auch tatsächlich am Ende kauften. Bei Smartphones lag diese Zahl bei 2,4 %, bei Tables bei 4,6 % und bei Desktop-Computern bei 5,5 %. (Die Zahlen für das letzte Jahr: 1,3 %, 2,9 % und 3,2 %.)
Verlierer: der stationäre Handel
Mehr und mehr Verbraucher kaufen online, im Umkehrschluss gehen immer weniger tatsächlich in Geschäfte. Auch wenn Shopping Center nicht gerade leergefegt waren, zeigten die Zahlen doch einen Abwärtstrend. Die Analysten bei Cowen & Co sagten in einer vor Black Friday verfassten Mitteilung, dass man einen Rückgang in den Geschäften von 3 bis 4 % erwartete.
„Wir gehen davon aus, dass die Besucherzahlen rückgängig sein werden. Das liegt am früheren Start der Online-Angebote wie auch dem Zuwachs von Mobilgeräten, die für mehr als 60 % des Gesamtvolumens verantwortlich sein könnten. Außerdem könnten Verbraucher vom permanenten Überangebot und der Dauerwerbung einfach überfordert und ausgelaugt sein“, sagten die Analysten.
Indem man bereits an Thanksgiving geöffnet hat, konnten die Läden schon etwas von der Vorfreude auf Black Friday absaugen, was dem Tag ein wenig den Event-Charakter nehmen konnte. Das war nicht von Nachteil für Leute, die sich tatsächlich auf die Socken gemacht haben und Läden betreten haben, macht den Tag selber aber weniger zu einem Happening, was wiederum den Kunden ein bisschen die Kauflust nimmt.
Verlierer: Macy’s
Für Macy’s war es bislang nicht einfach, sich in der derzeitigen Online-Welt geschickt aufzustellen, obwohl man eifrig in Online investiert hat. An einem normalen Tag stellten sich diese Bemühungen auch als völlig ausreichend heraus, nicht aber an Black Friday – da nämlich sind Macy’s die Server abgeschmiert.
Am Morgen war die Website nicht erreichbar und blieb bis 14:30 Uhr immer wieder gestört. Das Ausmaß der Störungen kann man nicht genau beziffern, aber es ist wahrscheinlich, dass es dem Unternehmen wirklich Probleme beschert hat. Langfristig dürfte es sich als schwierig herausstellen, weil es sich bei einigen der Kunden um Erstkunden gehandelt haben könnte, deren Kreditkarten- und Login-Daten gehackt hätten werden können.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.com. The Motley Fool empfiehlt Aktien von Adobe Systems. Dieser Artikel von Daniel Kline erschien am 28.11.2016 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.